- 24 / zweisamkeit

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Levi Perspektive:

Ich laufe hier ein bisschen im Hotel umher, aber hier scheint er nicht zu sein. Eigentlich war das auch völlig klar, weil er sich vermutlich eine ruhige Ecke gesucht hat.
Also laufe ich nach unten und erkunde ein wenig die große Hotelanlage. Hanji hat eigentlich wirklich nichts falsch gemacht. Es ist eigentlich ganz schön hier auf dem ersten Blick. Natürlich sehe ich nicht besonders viel, weil es schon dunkel ist, aber die Poollichter beleuchten das ganze ein wenig.
Als ich mich dem Pool nähere, kann ich auch ganz schnell erkennen, dass dort jemand auf einer der ganzen Liegen liegt. Ich konnte schon von hier aus erkennen, dass es Eren war. War er die ganze Zeit schon hier?

Ich gehe zu ihm und hoffe sehr, dass er nicht sauer ist.. Er sieht nachdenklich zu dem Pool und bemerkt mich nicht, weil er seine Kopfhörer im Ohr hat. Dann sieht er aber doch plötzlich zu mir, scheint mich im Augenwinkel wohl doch bemerkt zu haben und nimmt seine Kopfhörer aus den Ohren.
''Es war eigentlich erst so richtig, als wir gelandet sind.'', sage ich und seufze leise, als er mich wieder verletzt ansieht. ''Komm her.'', murmelt er und hält seine Arme auf, weswegen meine Mundwinkel für einen Moment in die höhe zucken. Er ist nicht sauer.
Ich lege mich auf ihn, er schließt seine Arme um mich. Ich bin wirklich froh, dass er die Liege nicht ganz unten hat, sonst wäre das ziemlich unangenehm.
Aber so wie es jetzt ist, fühlt es sich wunderschön an. Nicht nur, weil die Liege so eingestellt ist, sondern weil ich seine Wärme, seinen Geruch und seine Berührungen wahrnehmen kann.

Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und legt seine Hand in meine Haare, so wie er es eigentlich immer liebt, wenn ich es tue. Und ich kann auch völlig verstehen, warum er das so liebt.
''Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir uns kennengelernt haben?'', flüstert er. Ich muss unwillkürlich lachen, weil ich mich noch ganz genau daran erinnere. ''Wenn du dich jetzt wieder über mich Lustig machen willst, dann gehe ich wieder.'', schmunzle ich und höre, dass er auch ein wenig lacht. ''Das würde ich nie tun.''
Natürlich würde er das nicht.

Es war eigentlich nur ein Nebenjob. Ich hatte damals einfach Geld gebraucht.
''Ich weiß noch, als du das ganze Hotel gefragt hast ob ich noch Dienst habe.'' ''Du hast mir auch nicht deine Nummer gegeben als du gegangen bist! Schließlich hast du mir Komplimente gemacht und bist dann einfach abgehauen.''
ich weiß bis heute nicht, wieso ich ihm Komplimente gemacht hatte. Ich hab wohl einfach unbewusst geschwärmt..
''Ich dachte eben, dass das eine einmalige Sache für dich ist. Ich war wirklich überrascht, als du dann doch kurz danach nochmal nach mir gesucht hast.'', gebe ich zu. ''Aber um Ehrlich zu sein.. du warst schon peinlich.'', schließe ich noch an und wir beide müssen wieder lachen. ''Ich hatte halt Angst, dass du schon weg bist.'', lacht Eren und drückt mich ein bisschen fester.

Dann war es auf einmal ganz ruhig. Ich fühle ein gewisses stechen in meiner Brust und frage mich, ob es bei ihm genauso ist. Ob er diesen Schmerz auch fühlt. ''Ich möchte dich immer noch heiraten.'', sagt er. ''Denk bitte nicht, dass nur wegen dem was passiert ist, nicht mehr so wäre. Ich hoffe du denkst genauso..''
Es nimmt mir völlig die Luft weg in diesem Moment, weil es so unerwartet kam. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er jetzt so etwas sagen würde. Doch genau deswegen liebe ich ihn. Er überrascht mich jedes Mal aufs neue, und es macht mich immer wieder irgendwie richtig Glücklich. Ich liebe diese Art von Gefühlen, die er mir schon immer geben konnte.
Ich hoffe inständig, dass ich auch heute noch so etwas in ihm auslösen kann, wie er in mir.

Es ist mir trotzdem ziemlich unangenehm, dass mir gleich die Tränen hochkommen, nur weil er so etwas zu mir sagt. Zum Glück kann er mich gerade nicht ansehen.
Es fühlt sich an wie eine Erleichterung. Ich hatte wirklich bedenken.. Schließlich habe ich ihn Monatelang alleine gelassen. ''Ich würde immer wieder ja sagen, egal wie oft du mich darum bitten würdest.'', murmle ich leise. ''Und ich werde alles dafür tun, dass wir das alles nur noch vergessen können. Ich will dich wieder lieben können, ohne das irgendwas im Weg steht.''
Und ich weiß wie viel ihm das bedeutet.

Er streicht mir weiter sanft durch die Haare. Meine Gänsehaut wird immer stärker und ich kuschle mich mehr an ihn, versuche nicht einzuschlafen. Ich bin eben verdammt Müde. Der Tag war anstrengend. ''Willst du über die Sache von vorhin reden?'', fragt er mich nach einigen Minuten, ohne auf das andere zu antworten. Das muss er auch nicht. Er soll es nur gehört haben.. Schließlich weiß ich ja, dass er das auch möchte.
''Ich weiß selbst nicht ganz, wieso ich die ganze Zeit daran denken musste..'' ''Ich habe das nicht ohne Grund getan. Außerdem war es definitiv der falsche Weg dir zu zeigen, wie sehr es mich mitnimmt. Ich würde sowas nicht mehr tun und ich hoffe, dass du das tief im inneren auch weißt.'', murrt er gegen meine Kopfhaut. ''Du solltest dir das selber aber auch verzeihen können.'', seufze ich. Doch er sagt nichts dazu, sondern bleibt Still. Ich merke doch, dass er sich deswegen schlecht fühlt. Vor allem wegen dem von vorhin.
Ich glaube er hatte nicht gedacht, dass es mich doch noch irgendwie mitnimmt..




come back home ; Ereri/RirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt