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Levi Perspektive:

Eren ist doch nochmal nach unten gegangen, um die beiden zu holen.
Ich war schnell in der Dusche und dachte, dass ich direkt danach einschlafen würde, weil ich so müde war, doch so war das dann doch nicht ganz..
Ich liege mit offenen Augen im Bett und starre das Weinglas an, was Eren hier stehen gelassen hatte. Das Glas ist noch bis zu Hälfte gefüllt und ich hoffe eigentlich nur noch, dass Eren jeden Moment die Tür reinkommt und dieses verfickte Glas aus meinem Sichtfeld entfernt. Ich kann dieses Gefühl nicht in mir beschreiben. Was ich jedoch weiß ist, dass ich kurz davor bin selbst nach diesem Glas zu greifen und meine Bedürfnisse zu befriedigen - es leerzutrinken. Mein Herz rast und ich merke, wie ich leicht zittere. 

Vielleicht sollte ich es einfach tun?
Nein.. es könnte ein Test von ihm sein..
Aber wenn ich nur einen kleinen Schluck trinke?
Er wird es nicht merken..
Oder doch?
Verdammt, ich muss hier weg.

~

Manchmal frage ich mich, wieso gerade ich immer leiden muss. Wieso nicht jemand anders? Warum muss gerade mein Leben zerstört werden? Warum nicht das unserer Nachbarn, die fast jede Nacht Partys machen und keine Rücksicht auf andere nehmen? Warum nicht das von meinem ekelhaften Vater? Warum gerade meins?
Ich bin zwar manchmal ein ziemliches Arschloch, aber habe ich das wirklich verdient?
Es könnte doch alles so schön sein, wenn ich nicht wäre..

"Bist du wach?", höre ich Eren sagen, doch ich antworte nicht. Die Angst, dass man mir irgendwas anmerken könnte, macht sich in mir breit.
Was ist, wenn er etwas davon mitbekommen würde?
Würde er mich dann endgültig verlassen?

Es war doch so schön gestern. Wieso mache ich immer alles kaputt?
"Wir müssen aufstehen..", flüstert er, küsst meinen Kopf. Ich habe nach wie vor nicht vor zu antworten. Ich habe kaum geschlafen und ich denke, es würde mir guttun, weiter im Bett liegenzubleiben.
"Könnt ihr alleine Frühstücken?" "Bist du noch Müde?", gegenfragt er, woraufhin ich nur nicke. "Okay.. Dann schlaf noch ein bisschen.

Weitere Minuten sind vergangen.
Die Tür ist inzwischen zu gegangen und ich quäle mich endlich auf, gehe auf Toilette. Kaum hatte ich mich hingesetzt, spüre ich die warme Flüssigkeit auf meinen nackten Oberschenkeln und ich reibe mir ein paar Mal übers Gesicht, in der Hoffnung, es wären nur vereinzelte Tränen.
Doch leider war es nicht so.
Ich bin viel zu sensibel geworden, die letzten Monate, das ist kaum zu ertragen. Mein Herz sagt mir, dass ich Eren sagen sollte, dass ich gestern Nacht einen kleinen Ausrutscher hatte und wieder getrunken habe, aber mein Kopf hindert mich daran. Die Angst, er könnte mich verlassen. Ich wäre nichts ohne Eren. Vermutlich könnte ich mich sofort von der Brücke schmeißen..
Und das ist nicht einmal gelogen.

Ich fühle mich grässlich.

~

Ich sehe sie überall.
Sind Halluzinationen normal oder drehe ich einfach nur komplett durch?
Bin ich wirklich hier?
Vielleicht bin ich immer noch im Bett.
Alles fühlt sich nicht mehr real an.

"Gibst du mir eben die Sonnencreme, Levilein?"
Sie holt mich aus meiner Welt raus und ich sehe erneut zu der rothaarigen Person, die eben noch meine Mutter war. Ich bin doch nicht blöd.. Das war sie! Ich schwörs!
Trotzdem gebe ich meiner besten Freundin die Sonnencreme und lege mich danach auf die Liege, versuche mich normal zu verhalten, trotz dessen ich die ganze Zeit meine Mutter sehe. Vermutlich wird es bald aufhören..
Ich weiß ehrlich nicht, wie lange ich das noch so aushalte.

Nachdem die anderen heute Morgen Frühstücken waren, bin ich zur Rezeption runter, weil Hanjis Internet nicht funktioniert hatte.
Da hatte ich es das erste Mal. Jemand sah meiner Mutter verdammt ähnlich und ich bin irgendwie durchgedreht, habe die Person fast angesprungen.. Doch genau dann war es nicht mehr meine Mutter.
Ich konnte nicht ganz realisieren, was passiert, doch ich glaube, dass es irgendwas mit meinem 'Ausrutscher' gestern Nacht zu tun haben könnte. Inzwischen haben wir schon Mittag gegessen und liegen am Pool. Dabei habe ich nicht einmal mitbekommen, dass so viel Zeit vergangen war..
Meine Mutter war in der Zeit sicherlich achtmal eine andere Person.

"Papi mit reinkommen?", fragt Lia und steht auf einmal direkt vor mir. Sie hatte Schwimmflügel um den Armen, weil wir nicht den ganzen Urlaub lang am Kinderpool verbringen wollen. Zudem wollte sie sowieso in einen tieferen Pool, weil sie sich erwachsen fühlen möchte, sagt sie. Gerade als ich jedoch verneinen wollte, fängt sie an zu schmollen und mich niedlich anzusehen, weswegen ich leise seufze und ihr über den Kopf streiche. Ich hasse es, wenn sie mich mit diesem bettelnden Blick ansieht. Wer könnte da schon nein sagen? Außerdem kühlt das kalte Wasser vielleicht ein wenig meinen Kopf ab..
"Okay, aber nur kurz." - "Yayy!!"

Doch gerade als ich aufstehe und mich umsehe, guckt sie mich schon wieder an..




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