|Kapitel 22| - Ein letztes Mal

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Liv's Sicht:

"Lass mich los, Lucas!"
Wie wild strample ich umher, doch die Griffe seiner muskulösen Arme lockern sich kein Stück.

"Kannst du knicken, erst musst du dich beruhigen", sagt er sanft aber bestimmt in mein Ohr.

"Nur über meine Leiche! Ich muss da rein, ich hasse sie so sehr! Ich werde sie...", doch er unterbricht mich indem er zu lachen beginnt.

"Was?", sage ich entgeistert, "das ist nicht witzig!"

"Die Situation mit ihr nicht, nein. Aber du. Komm mal runter, du bist eher niedlich als angsteinflößend."

Laut atme ich die Luft aus, die sich in meiner Lunge angesammelt hat.

Und dann beginne ich zu weinen.
Ich verstehe immer noch nicht, wie sich meine Gefühle so schnell von einem Extrem ins nächste verwandeln können.

"Hey, alles gut", murmelt der starke, braunhaarige Mann hinter mir und dreht mich in seinen Armen herum.
Schluchzend vergrabe ich meinen Kopf an seiner Brust und kralle mich in seinem Hoodie fest.

"Ich will ihn nicht verlieren", sage ich leise und kraftlos.

Ich habe das Gefühl ich breche zusammen.
All das Warten und die Spannungen.
All unsere Ideen und die Verluste.
All das, nur für einen meiner besten Freunde.
Und für den Jungen, den ich liebe.

"Das wirst du nicht."

"Was wenn doch? Wie ich ihn kenne, hat er ihnen alle Deals der Welt angeboten, damit Jer nicht verletzt wird. Was, wenn es ihn so kaputt gemacht hat, dass er nie wieder wird?"

Lucas drückt mich etwas von sich, um mich anzusehen.
"Ich kenne deinen Minho nicht. Aber das, was ich von dem Strunk bereits gehört habe, lässt mich unmöglich glauben, dass er zu all dem zu schwach war. Du hast gesagt er tut alles für die, die er liebt. Glaube daran. Er hat gekämpft und kämpft weiter, da bin ich mir sicher. Was könnte er auch sonst tun? Ich meine er weiß, dass seine Familie hier draußen auf ihn wartet. Dass du auf ihn wartest. Da wäre er schön blöd einfach aufzugeben."

Ich muss leise lachen und Lucas wischt mir die Tränen von den Wangen.

"Ich weiß Teresa ist eine dumme Kuh, die du am liebsten nie wieder sehen möchtest. Du darfst von mir aus alles mit ihr machen, was du willst. Aber jetzt müssen wir uns erstmal auf Minho und Jeremy konzentrieren. Und all die anderen, die unsere Hilfe brauchen. Okay?"

Ich nicke.
"Danke."

Er zieht eine Augenbraue nach oben und grinst.
"Wieso dankst du mir? Dein persönlicher Kummerkasten ist stets zu Diensten."
Er verbeugt sich.

Daraufhin kassiert er einen leichten Schlag auf den Arm von mir.
"Idiot."

"Hey", beschwert er sich, "heb' dir die Schläge lieber für die Brünette auf."

Mein Mund verzieht sich zu einem breiten Grinsen.
Ich weiß ganz genau, warum ich mir diesen Kerl hier zum Freund gemacht habe.

***

Ich setze mich an die Kante des Dachs. Irgendwie wusste ich, dass ich ihn hier finde.
Außerdem meinte Newt er hätte ihn schon seit einer Weile nicht mehr gesehen. Irgendwo musste er also sein.

"Thomas, hey. Wie geht's dir?"
Fragend sehe ich ihn an.

Ich kann nur erahnen, wie schwer das alles für ihn sein muss.

"Es geht so. Als ich sie wieder gesehen habe, war ich irgendwie total nervös. Ich konnte nichts dagegen tun, so sehr ich es auch wollte. Aber das hat sich dann sowieso erledigt. Sie meinte sie würde uns all das immer und immer wieder an tun, wenn sie müsste. Das war der Punkt, an dem auch noch der letzte Funke, der in meinem Inneren für sie übrig war, erloschen ist."

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Where stories live. Discover now