Kapitel 3

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Ich sehe mich im Spiegel an. Das grüne Abendkleid, bringt meine roten Haare noch mehr zum Leuchten und passte perfekt zu meinen grünen Augen.

Ich weiß immer noch nicht, wer der mysteriöse Mann mit dem Anfangsbuchstaben A ist und wieso er mir so ein teures Kleid schenkt.

Vielleicht würde ich heute auf ihn treffen?

Ein Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken. Ich fahre noch einmal kurz durch meine Haare und steuere auf die Haustür zu.

Danny trägt einen dunkelgrauen Anzug, der passend zu seinen grauen Augen ist. Er lächelt und sieht mich von oben bis unten an: "Wow. Also in deiner Alltagskleidung bist du schon schön, aber heute...!"

"Danke, du siehst auch nicht schlecht aus."

(...)

"Wow, ich wusste nicht, dass so viele Gäste kommen!", sage ich, als ich den Saal betrete.

"Ja, die Veranstaltung ist sehr beliebt. Die wichtigste Personen nehmen daran teil."

"Ich würde mich geschmeichelt fühlen, wenn es nicht mein Job wäre, hier zu sein und die älteren Männern um Spenden zu bezirzen."

Ja, richtig gehört. Mr. Johnson hat einige seiner Mitarbeiter auserkoren, um sich um das Volk zu mischen und Spendengelder auszuhandeln.

"Es ist trotzdem ein Kompliment. Du siehst hübsch aus und das weiß er. Er nutzt es zu seinem Vorteil um ältere Männer zu ködern."

Ich schüttle meinen Kopf. Das Verhalten ist widerlich. Als ob wir im 18. Jahrhundert leben, um jüngere Mädchen an ältere zu verkaufen, nur um Vorteile daraus zu gewinnen.

Mein Blick fällt plötzlich auf meine Eltern. Mein Vater erwidert diesen, guckt jedoch schnell weg.

Wow.

Vielleicht habe ich in meinem früheren Leben etwas angestellt, damit mich mein Vater hasst.

Über diesen Gedanken muss ich schmunzeln. Woran denke ich bloß? Als ob ich schon mal gelebt habe. Ich lese viel zu viele Fantasybücher.

"Hallo Mr. Stanley, Ms. Grace!", begrüßt uns unser Chef. Er sieht mich von oben bis unten an und leckt sich über seine Lippen.

"Sie sehen großartig aus, Ms. Grace."

"Danke!", sage höflich und fühle mich unwohl.

"Ist Mrs. Johnson nicht hier?", versuche ich das Thema zu wechseln.

"Sie unterhält sich gerade. Wie wäre es, wenn Sie direkt zu Mr. & Mrs. Wood gehen?"

"Wood? Gibt es nicht jemanden anderen?", frage ich hoffnungsvoll.

Mein Boss sieht mich lediglich wütend an, weshalb ich mich von Danny verabschiede und gezwungenermaßen zu meinen Eltern steuere.

"Mr. & Mrs. Wood!", begrüße ich meine Eltern.

"Sie sind...?", stellt mein Vater die Frage.

Mein Herz schmerzt bei seiner Abweisung, aber was kann ich schon dagegen machen?

"Darf ich mich vorstellen? Ich arbeite für die C&C Cooperation. Mein Name ist Amelia Grace!". Ja, meine Eltern und ich haben nicht denselben Nachnamen. Jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit.

"Freut mich Sie kennenzulernen, Liebes!", sagt meine Mutter und am liebsten würde ich ihr bei ihrer Freundlichkeit um den Hals fallen. Andererseits bin ich immer noch wütend, dass sie nie ein Wort gegen meinen Vater sagt.

"Mr. & Mrs. Wood! Beachten Sie die Angestellten von C&C Cooperation nicht!"

Erst jetzt fällt mir die Blondine neben ihnen auf. Sie sieht aus wie eine Barbiepuppe. Eine schöne Barbiepuppe. Trotzdem ist sie nicht flittchenhaft angezogen, sondern sehr edel.

Meine Mutter sieht zu mir: "Ein wunderschönes Kleid. Ist das nicht von der neuesten Kollektion von der berühmten Modedesignerin Anastasia Bellery?"

"Ehm, ja." Habe ich zumindest auf dem Etikett gelesen.

Die Augen meiner Mutter werden groß.

"Liebes, das kostet ein Vermögen!"

Meine Mutter flüstert: "Das Kleid kostet tausende von Dollar! Woher hast du so viel Geld?"

"Ms. Wood, höchstwahrscheinlich ist es lediglich ein billiger Abklatsch. Wie auch immer. Mein Unternehmen und ich würden es sehr schätzen, wenn Sie heute in unserem Namen spenden würden."

Falls ich es noch nicht erwähnt habe. In dieser Gala nehmen die wichtigsten Firmen und Persönlichkeiten statt. Die Firmen bezirzen die wichtigsten Leute und das Konzern, die die meisten Spenden sammeln kann, gewinnt sozusagen.

Ich blicke meinen Vater an und hebe eine Augenbraue. Er weiß genau, worum es hier wirklich geht. Wenn er mich nicht als Tochter akzeptiert, dann kann er mir wenigstens helfen, in meinem Job aufzusteigen.

Er lächelt mich an und widmet sich wieder Barbie zu.

"Ms. Bennet. Es wäre mir eine Ehre, in eurem Namen etwas für die Wohltätigkeit beizusteuern."

"Aber George...!", versucht meine Mutter geschockt.

Ich schüttle meinen Kopf. Ich hätte es besser wissen müssen. Ohne mich zu verabschieden, renne ich davon. Irgendwo, wo ich allein bin.

Kurze Zeit später befinde ich mich in einer kleinen Abstellkammer, wo ich mich ans Fensterbank hinsetze und erbärmlich vor mir hinschluchze.

Ich bekomme in diesem Moment nicht einmal mit, dass es langsam anfing, zu brennen.

Bride of Dragon (Arun & Lyanna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt