Kapitel 10

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Sein Blick verändert sich schlagartig. Sein ganzer Körper wirkt verkrampft und ich bemerke, dass er mit sich selbst zu kämpfen scheint. Ich weiß nicht weshalb, jedoch lege ich meine andere Hand auf seine Wange und blicke tief in seine meeresblauen Augen.

„Alles in Ordnung?"

Er scheint sich langsam zu beruhigen und antwortet: „Lange habe ich keine Emotionen gezeigt. Manchmal ist meine...ich...schwer zu beherrschen. Tut mir leid, ich habe dich unterbrochen."

Ich nehme meine Hand runter und rede weiter: „Ich habe natürlich nein gesagt, deshalb war er wütend und hat mich fristlos gekündigt. Ich habe ihm dann in seine...schmerzhafte Stelle getreten und er versprach mir, dass ich nie wieder einen Fuß in die Unternehmensbranche setzen werde, da er jedem erzählen wird, ich habe sein Geld veruntreut."

„So ein verdammter Bastard. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er schon sehen."

Schmunzelnd frage ich: „Was willst du tun?"

Er erwidert mein Lächeln und sagt: „Das wirst du schon sehen. Apropos Arbeit. Ich möchte, dass du bei mir arbeitest."

„Was?", frage ich geschockt.

„Ich habe gestern Morgen alles vorbereitet und wollte dann zu dir kommen. Doch du warst nicht da."

„Wieso willst du, dass ich bei dir arbeite? Ich habe keine Erfahrung in deinem riesigen Konzern zu arbeiten."

„Weil ich weiß, dass du dazu in der Lage wärst. Ich brauche eine persönliche Assistentin und da dachte ich an dich."

„Wow, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll."

„Ich dulde kein Nein. Dein Büro ist bereits fertig."

„Danke Arun. Oder soll ich dich von nun an Mr. Black nennen?", frage ich zögerlich.

„Nein, Arun reicht vollkommen aus. Immerhin sind wir Freunde."

„Freunde. Ja."

Ich weiß nicht warum, jedoch scheint dieses Wort in meinen Adern zu brennen.

„Aber jeder denkt, wir wären verlobt! Ist es nicht eigenartig, wenn wir dieses Gerücht widerlegen und ich dann plötzlich bei dir arbeite?"

Arun antwortet, ohne zu überlegen: „Wer sagt, dass wir dieses Gerücht widerlegen werden? Ich habe davon keine Nachteile. Im Gegenteil."

„Du möchtest also, dass wir weiterhin so tun, als wären wir verlobt?", erkundige ich mich.

„Was noch nicht ist, kann noch werden. Findest du nicht auch?"

Meine Wangen werden rot und ich blicke weg.

„Wollen wir zurückfahren?", wechselt er das Thema, als er mein Unbehagen merkt.

„Äh, klar."

„Kann ich bei dir mitfahren? Mein Auto hat einen Motorschaden."

„Hier in der Nähe?"

„Ja, am Straßenrand. Vermutlich wurde es schon abgeschleppt."

Irgendwie glaube ich ihm nicht, jedoch weiß ich nicht, weshalb er mich sonst anlügen soll.

„Klar. Fährst du?", frage ich schüchtern.

(...)

„Du kannst mein Auto gerne haben und nach Hause fahren!", sage er an meiner Wohnung parkt.

„Kein Problem. Ich rufe jemanden an."

„Äh...Arun?", fange ich nervös an.

„Ja, stimmt etwas nicht?", erkundigt er sich nervös.

„Wegen deines Jobangebots. Ich glaube, es wäre keine gute Idee."

Während der zweistündigen Fahrt habe ich lange darüber nachgedankt und bin zum Entschluss gekommen, dass ich mich niemals auf die Arbeit konzentrieren kann, wenn er in der Nähe ist.

„Weshalb hast du Bedenken?"

„Dein Konzern ist riesig und ich will nicht, dass ich etwas falsch mache."

„Ich habe Vertrauen in dich, sonst hätte ich es dir nie angeboten."

Ich seufze. Es zu versuchen, kann nicht schaden.

„Dann sehen wir uns morgen?", frage ich und steige aus dem Auto aus.

Er schließt ab und überreicht mir meine Schlüssel.

„Das hoffe ich doch."

„Bis dann!"

Sein Blick wirkt gequält und seine Stimmung scheint sich verschlechtert zu haben.

„Stimmt etwas nicht? Du wirkst...gestresst."

Er seufzt und antwortet: „Es ist nur verdammt schwer, sich zu kontrollieren. Wenn man eine Ewigkeit auf...etwas wartet und es in greifbarer Nähe ist, ist es ehrlich gesagt ziemlich miserabel, auf Abstand zu gehen."

„Du sprichst wirklich in Rätsel, Arun."

Seine blauen Augen funkeln. „Ich habe eine Ewigkeit auf dich gewartet, Lya."

Bride of Dragon (Arun & Lyanna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt