[11. wahrheiten]

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🗓 JUNI
🌸🍃🦩

KODALINE | HONEST
< II >

there's no need for you to hide
talk to me, can't you see?
i'm on your side, honest, honest
say what it is you're tryna say
but if you lie to me again
i'll be the one that walks away

DIE Allianz Arena war gefüllt, die Fans drängten sich auf ihre Plätze, man hörte Gelächter, Jubelrufe während die Spieler sich aufwärmten und Kinder schwenkten ihr Deutschlandflaggen

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DIE Allianz Arena war gefüllt, die Fans drängten sich auf ihre Plätze, man hörte Gelächter, Jubelrufe während die Spieler sich aufwärmten und Kinder schwenkten ihr Deutschlandflaggen. Vereinzelt wurden bereits Plakate mit Trikotwünschen in die Höhe gereckt.

Die VIP-Lounge war bereits gefüllt. Mai, Maya und Katy — und sogar Em — hatten trotzdem lieber Plätze am Spielfeldrand gewählt. Zugang zur Lounge hatten sie ohnehin. Tatsächlich waren schon zwei Mädchen auf Katy und Maya zugekommen um Fotos zu machen, ein ungewohntes Gefühl.

An anderen Tagen hätte Mai vielleicht Angst gehabt, dass sie eins und eins zusammenzählen würden und alle von ihr erfahren würden. Auch wenn das völlig irrational war. Aber heute war diese Angst nicht da. Da war nur Angst vor dem Gespräch mit ihren Eltern.

Die wiederum waren tatsächlich in der VIP-Lounge. Jemanden aus dem Arsenal-Vorstand ließ man immerhin nicht auf einem normalen Sitzplatz verkümmern. Dementsprechend dankbar war Mai, woanders sitzen zu können. Denn ihren Eltern in die Augen zu schauen, mit dem Wissen, dass später ein wichtiges Gespräch auf sie zukommen würde, hätte sie nicht geschafft.

Sie hatte sie nur kurz begrüßt. Sie wusste schon gar nicht mehr, wann sie das letzte mal einen von beiden gesehen hatte. Ihr Vater war in London dauerhaft mit Vereinsthemen oder Immobiliengeschäften und Finanzen beschäftigt, ihre Mutter arbeitete unentwegt an einer Studie und war Tag und Nacht in der Uni. Wenn sie nicht gerade forschte, unterrichtete sie Studenten. Mai wusste auch nicht, wann die beiden das letzte Mal wirklich miteinander gesprochen hatten. Eine funktionierende Ehe sah für sie anders aus. Eine funktionierende Familie auch. Und dennoch liebte sie ihre Eltern von ganzem Herzen.

Katy griff auf einmal nach ihrer Hand. „Es wird alles gut werden. Versprochen." Mai lächelte vorsichtig. Sie wusste es, Katys beruhigende Worte zu schätzen, dennoch fürchtete sie sich vor der Reaktion. Vor allem vor ihrer eigenen. Denn sie wusste nicht, was passieren würde, wenn ihre Eltern negativ von der Beziehung dachten. Sie wollte sich selbst sagen, dass es egal wäre, dass Serge an erster Stelle stand. Und vielleicht war das auch so, aber die Worte würden niemals spurlos an ihr vorbeigehen. Und sie war sich unsicher, wie viel Schaden sie noch ertragen konnte.

Als hätte er gewusst, dass sie es brauchte, sah Serge in diesem Moment zu ihr. Die Mannschaft wärmte sich auf und sein Blick glitt das erste Mal seit einigen Minuten zu ihr. Beinahe unbeholfen lächelte sie ihm zu. Er hob die Mundwinkel und rollte die Augen als Leon ihm etwas zuraunte. Dann zeigte er Mai unauffällig einen Daumen hoch und warf ihr einen zuversichtlichen Blick zu. Mai wusste, dass in ihm selbst Chaos herrschte. Umso dankbarer war sie über die Ruhe, die er zumindest nach außen hin ausstrahlte. Er war ihr Fels in der Brandung.

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