Prolog: New Beginning

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Wie eigentlich fast jeden Tag saß Seokjin auf seinem Fensterbrett und sah in den trostlosen Himmel.
Das Wetter gab genau seine Stimmung wieder.
Dunkle Regenwolken hangen über Gwacheon, die langsam aber sicher weiterzogen.
Die Sonne war hinter den dicken Regenwolken versteckt, obwohl es mitten im Sommer war und das mitten in den Sommerferien.
Eine kleine und einsame Träne rollte aus seinem Auge und über seine Wange.

Mit einem Mal öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer und nur traurig und abweisend sah er dorthin.
Seine Mutter war eingetreten und lächelte.
Seokjin wusste schon zu lange, wie falsch dieses Lächeln seiner Mutter einfach nur war.
Das wusste er schon zu lange, aber er spielte immer und immer wieder mit.
"Was guckst du denn so traurig? Freust du dich denn nicht, dass wir endlich von hier wegziehen?"
Seokjin zischte nur verächtlich mit der Zunge und wandte sich ab.
"Sei wenigstens mal ein bisschen glücklicher. Wir ziehen ja auch nur wegen dir um und dieses Mal ziehen wir nach Seoul, also solltest du glücklicher sein."
Seokjin sah sie nicht an, sondern nur nach draußen.
Allmählich hatte ihn die Wut gepackt.
Seine Mutter wollte sein Zimmer gerade wieder verlassen, doch da wurde sie von Seokjin aufgehalten.
"Wieso sollte ich glücklich sein? Bisher war es in keiner Schule besser."
"Ich weiß, aber das lag bestimmt nur an der Stadt! Hör auf so traurig zu sein und geh ins Bett."
Mit diesen Worten verließ sie sein Zimmer.
Seokjin seufzte traurig und wütend zugleich aus und sprang von der Fensterbank.
Nur widerwillig tat er das, was seine Mutter von ihn verlangte und machte sich fürs Bett fertig.
Es dauerte eine Weile, wie fast jede Nacht, bis er eingeschlafen war.

In der Nacht wurde er erneut von Alpträumen geplagt, weshalb er auch öfters aufwachte.
Nur ganz schlecht konnte er wieder einschlafen.
Seine Koffer waren schon gepackt, also brauchte er sich auch am nächsten Morgen nicht drum kümmern.

Schon recht früh am nächsten Morgen wachte er auf und zog sich schon fertig an.
Er wollte um jeden Preis vermeiden, dass seine Mutter wieder auf ihn rumhackte.
Im Bad stylte er noch seine Haare, putzte sich die Zähne und trug etwas Make-Up auf, damit niemand seine Blässe und Augenringe sah.

In der Küche konnte er schon seine Mutter vorfinden, die schon fleißig am Kochen war.
Er setzte sich nur wortlos an den Tisch und stützte seinen Kopf auf seine Hand.

Während er einfach nur so da saß und seine Mutter beobachtete, merkte er so langsam, wie ihn die Augen zufielen.
Bevor er aber ganz einschlafen konnte, riss ihn seine Mutter aus dem Schlaf.
"Hier wird nicht geschlafen! Dann hättest du vielleicht mal früher ins Bett gehen sollen."
Seokjin verdrehte nur genervt innerlich die Augen.
Die aßen noch schnell etwas, bevor sie alles ins Auto räumten.
"So, bereit für einen Neuanfang?" fragte seine Mutter, doch Seokjin konnte nur leicht und desinteressiert nicken.
Sie stiegen beide ein und schon fuhr seine Mutter los.

Seokjin lehnte sich gegen die Tür, während sein Kopf an der Scheibe ruhte und die vorbeiziehende Natur draußen beobachtete.
Wieder einmal muss er auf eine neue Schule gehen.
Wieder einmal musste er umziehen.
Er hatte es so satt fast jeden Monat umziehen zu müssen und nebenbei die Schule zu wechseln.
Auf keiner Schule war es je besser gewesen, aber das interessierte ja keinen.
Die nächsten Tage werden hart für ihn.
Ihn blieb nur noch eine Woche bis zum Ende der Sommerferien.
Nächste Woche begann dann der Tag an seiner neuen Schule.
Er hatte jetzt schon keine Lust, aber das interessierte ja niemanden.
Seine Mutter interessierte sich nicht einmal für ihn.
Er hatte dieses Leben so satt und dennoch machte er weiter.
Er wusste zwar nicht für was oder für wen, aber er hoffte einfach das sich seine Frage demnächst beantworten würde.
Jetzt wagte er erstmal einen Neuanfang in Seoul.

To Be Continued...

Forget My Tears || NamjinWhere stories live. Discover now