Kapitel 60: Awakening and Truth

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Namjoon's POV:

Nun warteten wir schon fast den ganzen Tag, bis Jin endlich wieder aufwachte. Hoffentlich ging es den anderen soweit gut! Da war ich mir alles andere als sicher, aber im Moment konnten wir eh nicht sonderlich viel tun. Es war doch echt nicht mehr normal.

"Ich werde sie jetzt anrufen!" beschloss Yoongi und wählte die Nummer von Jungkook. Er schien der einzigste zu sein, der sein Handy noch hatte. Die anderen beiden wurden ja die Handys weggenommen. Nach einiger Zeit ging doch jemand endlich ran.

"Yoongi?" "Ja, Tae bist du das?" "Ja, aber wir können nicht so laut sprechen." Verwirrt runzelten wir die Stirn und sahen uns dabei fragend an. "Wieso?" "Wir versuchen zu fliehen." Ich verstand gar nichts mehr. "Leider zu einem hohen Preis." setzte Taehyung noch traurig dran. "Wieso das denn?" "Kookie opfert sich für uns!" Das kann doch nicht wirklich sein, oder? "Ist das euer Ernst?" "Ja, wir sollen Hilfe holen! Ich will das ja noch nicht einmal, aber wir haben keine Möglichkeit als zu fliehen." Na super! Das war das schlimmste, was jetzt passieren konnte. "Was hat er mit ihn vor?" fragte ich nun. "Wahrscheinlich missbraucht er ihn als Sexobjekt!" Eine Weile war es still. Das kann nicht sein, oder? Das hält er niemals aus. Er war in Gefahr und wir konnten nichts machen. "Hört zu! Wir müssen auflegen! Bis später!" sagte Taehyung und legte sofort auf. Verzweifelnd sah ich zu Jin rüber. Man, wach endlich auf, bitte! Wir brauchen dich!

"Joonie, es bringt nichts, wenn du ihn die ganze Zeit ansiehst!" versuchte Yoongi mich darauf hinzuweisen, aber das wusste ich selber. "Weiß ich doch, aber die anderen brauchen unsere Hilfe. Ohne Jin...können wir sie nicht retten. Sie sind ja selbst auf Jin angewiesen." Yoongi und Hoseok nickten langsam und nahm dann sanft Jin's Hand in meiner. Sanft strich ich ihn über den Handrücken. "Bitte, Jin...wach auf." Als ich dies sagte, fing seine Hand in meiner leicht zu zucken an und dann spürte ich mit einem Mal einen gewissen Druck.

Erst sah ich auf unsere ineinander geschlungenen Hände, bis ich dann langsam mit meinen Augen zu seinem Gesicht hoch wanderte. Seine Augen fingen langsam an zu zucken und danach öffneten sie sich langsam. Jin wacht ja endlich auf. Da waren wir ja echt erleichtert.

"Jinnie!!!" rief ich aus und stützte mich gleich über ihn. Er stöhnte leicht schmerzhaft auf und fasste sich noch halb benommen an den Kopf. "Was...ist denn?" fragte er halb verschlafen, bis er seine Augen ganz aufschlug. "Oh, Jinnie! Du bist ja endlich wieder wach!" rief ich aus und schmiss mich ihn auch gleich in die Arme. Das er verzweifelt nach Atem rang, ignorierte ich gekonnt. "Joon, du erdrückst ihn ja schon." gab Yoongi von sich und drückte mich dann leicht an der Schulter zurück. "Sorry! Gehts wieder?" fragte ich Jin etwas verlegen, der langsam nickte und sich danach langsam aufsetzte. "Was...war eigentlich passiert und wie lange war ich weg?" "Nicht lange! Ungefähr ein Tag!" Langsam nickte er. "Sag mal, Jinnie! Hattest du...die ganze Zeit schon den Gedanken dich umzubringen?" Erst wirkte er verzweifelt und biss sich auf die Unterlippe. "Wisst ihr..." Er brach dennoch ab und überlegte nochmal, ob er es uns sagen sollte. Ich merkte seine Nervosität und Anspannung, weshalb ich gleich seine Hände sanft in meine nahm. "Hab keine Angst, okay? Solange wir dir vertrauen, kannst du es uns sagen."

Er zweifelte noch, aber dann fing er langsam an zu sprechen. "Schon seid meiner Kindheit hab ich diese Depressionen. Am Anfang waren sie kaum da, aber sie wurden durch meinen Vater immer stärker und stärker. Er hat nicht nur mich, sondern auch meine Mutter zusammengeschlagen. Irgendwann ging mein Vater weg und kam nie wieder. Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht, dass das alles meine Schuld wäre. Die Depressionen wurden stärker und ich sah ein, dass ich Hilfe brauchte, weshalb ich meine Mutter von meinen Depressionen berichtete, aber sie hatte es nie ernst genommen. Sie hat mich einfach weiterhin ignoriert. Ich wurde ihr vollkommen egal. Irgendwann hielt ich diesen seelischen Schmerz nicht mehr aus und fing an mich zu ritzen. In der Schule wurde es mir mittlerweile egal, ob ich gemobbt wurde oder nicht. Ich wurde immer wieder verraten und ausgenutzt. Um das an meiner neuen Schule zu umgehen, wollte ich mich erst von euch fernhalten, aber...es lag eher an Jungkook das ich es nicht konnte und mich euch so langsam geöffnet hatte. Ich wurde aber auch magersüchtig durch den vielen Stress. Der Umzug war die einzigste Möglichkeit meinem alten Leben zu entkommen und...es hatte sich ja alles zum besseren gewendet. Dennoch bekam ich solche Anfälle, wie letztens, immer häufiger. Dafür könnt ihr ja nicht einmal etwas."

Gegen Ende war er immer leiser geworden und dann hörte ich ihn schließlich leise schluchzen. Niemals hätte ich erwartet, dass Jin sowas grausames durchmachen musste. Dennoch schien der Umzug ihn irgendwie glücklich gemacht zu haben.

Langsam rückte ich näher zu ihn ran und nahm sein Kinn in meine Hände, hob seinen Kopf und zwang ihn so halb mich anzusehen. "Bitte, Jinnie! Mach dir keinen Kopf, okay? Du kannst uns vertrauen. Wir werden dir helfen, deine Depressionen in den Griff zubekommen. Du wirst eines Tages glücklich sein, ohne einen weiteren Gedanken an deine Vergangenheit zu verschwenden. Ich verspreche es, okay?" Er sah wirklich so aus, als wüsste er nicht, was er sagen sollte, weshalb ich leicht lächeln musste und ihn nebenbei die Tränen sanft wegstrich. "Es wird alles gut werden. Jetzt bist du nicht mehr allein!" Und mit diesen letzten Worten, überbrückte ich den letzten Meter und legte meine Lippen sanft auf seine. Yoongi und Hoseok ignorierte ich einfach. Was jetzt wichtig war, waren nur noch wir zwei.

Seine Lippen schmeckten salzig nach seinen Tränen, aber selbst das war unglaublich lecker. Ich hatte es so sehr vermisst. Die Sehnsucht nach seinen Lippen wurde von Tag zu Tag immer größer und letzendlich wurde die Sehnsucht nur noch größer. Aus den zurückhaltenden und scheuen Kuss, wurde ein stürmischer und leidenschaftlicher Kuss. Meine Hände lagen an seinen Nacken, um ihn nur noch stärker zu mir zu ziehen, während ich seine an meinen Hüften spürte. Die Stellen fingen sogar an zu glühen. Wie konnte man Jin nicht lieben? Er war einfach zu perfekt für diese Welt!

To Be Continued...

Forget My Tears || NamjinWhere stories live. Discover now