Kapitel 3 - Gespräch

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"Für beides."
"Hm... ich verkaufe mich nicht gern unter Wert. Beim nächsten Mal bringst du mir noch eine Blume mit. Im Topf."
Und schon wieder spielte er.

"Einen bestimmten Wunsch?", Seufzte Harry ergeben.
"Ja, eine Magnolie.", Grinste Lou-Lou.
Harry speicherte sich das im Handy. Er hatte keine Ahnung, was das war. Egal.

"Also... Weswegen ich noch hier bin... Wir haben, wie ich dir schon gesagt habe, zwei Mordopfer."
"Ja. Jetzt fang nicht wieder davon an, sonst qkann ich später nicht schlafen."
"Wir möchten, dass ihr vorsichtig seid. Er ist mobil und London ist verkehrsgünstig gelegen. Wir würden das Queery gern überwachen."
"Was?!"
"Es dient eurer Sicherheit."
"Oh, ja. Ihr kommt beim Täter nicht weiter, als werden unschuldige potentielle Opfer zum Opfer des Überwachungsstaates? Fangt gefälligst den Täter und lasst uns in Ruhe."
"Lou-"
"Nee, nichts Lou. Es gibt Leute, die kommen selbst hier nur maskiert her, weil sie sich schützen müssen. Und dann wollt ihr euch hier einnisten?"
"Wir wollen uns nicht einnisten und die Gäste würden gar nichts bemerken."
"Genau..." Schnaubte Lou-Lou.
"Hör mal. Wir tun, was wir können. Aber du musst uns helfen."
"Helfen? In wie fern? Dass ich zustimme, dass unsere Kundschaft durchleuchtet wird? Viele können nur hier so sein, wie sie wirklich sind. Es gibt Leute, die kommen seit Jahren her und ich habe noch nie ihr Gesicht gesehen. Wie könnte ich denen das antun?! Ich kann allen sagen, dass sie aufpassen sollen. Aber ich will hier kein Angst-Klima haben."
"Nun, besser als ein Toten-Klima. Komm schon."
Lou-Lou seufzte schwer.

"Was würde das alles beinhalten?"
"Wir bewachen die Ein- und Ausgänge. Und es wäre natürlich hilfreich hätten wir hier drin ein paar Kameras. Unauffällig. Keiner merkt was."
"Pfft. Euer unauffällig kenne ich. Vermutlich stürmt hier direkt so eine ganze Einheit rein zum Kabeln."
"Das heißt nicht kabeln."
"Das ist mir egal."
"Lou, wir wissen nicht, worauf der Täter es genau abgesehen hat. Aktuell ist jeder Mann in Frauenkleidung in erhöhter Gefahr."
"Jaja..."
"Das schließt dich ein. Ich will, dass ihr aufpasst. Hast du Pfefferspray?"
"Klar. In meiner Hosentasche.", Brummte Lou-Lou ironisch und zeigte auf sein Kleid.
"Das ist sowas von unvernünftig...", Brummte Harry und sah sich mit gerümpfter Nase in dem Büro um.

"Bist du fertig?", Fragte Lou-Lou genervt.
"Wieso bist du so stur?"
"Wieso bist du so nervig?"
"Ich kann dich auch mit auf die Wache nehmen."
"Uuuu, in Handschellen?"
"Wenn's hilft.", Schnaubte Harry nur.

"Ich werde dein Anliegen mit Zaynie besprechen. So auf die Schnelle kann ich das nicht entscheiden. Das hier ist unser gemeinsames Baby. Du wirst dich also gedulden müssen."
"Lou-Lou ich kann auch anders..."
"Uh, ja, darauf wette ich. Trotzdem. Also, wenn du magst, trink gern noch einen. Ich habe zu arbeiten."
"An den Schwänzen von anderen Männer - Ah! Wieso machst du das immer?", Schrie Harry sauer und wischte sich Rotwein aus dem Gesicht.

"Weil du mir immer einen Grund dazu gibst. Die Einladung zum Drink nehme ich zurück. Verschwinde."
"Mit dem größten Vergnügen. Verdammte Ziege.", Knurrte Harry und rauschte aus dem Büro. Er hörte noch ein gemeckertes "Doofes Bullenschwein" hinter sich und musste dann doch wieder grinsen.

Zwei Tage später hockte er gerade mit Niall an einem Stapel Papierkram, als seine Kollegin Eleanor heran gerauscht kam. Huch. Die war eigentlich immer sehr gelassen, aber Grad guckte sie wie eine Furie.

"Hey. Alles klar?", Fragte Harry und hatte ein bisschen Angst, Eleanor würde in ihrer Wut alles vom Schreibtisch fegen.

"Nein. Nichts ist gut. Wir haben wen aufgegabelt. Es gab eine Schlägerei. Er oder sie quäkt die ganze Zeit nach dir."
"Oh... Äh .. ich komme." Murmelte Harry und war kein bisschen überrascht, als er den Verhörraum betrat.

"Na Lou-Lou? Hattest du Sehnsucht?"
"Wo ist meine Magnolie?"
"Im Gärtnereifachgeschäft? Ich konnte ja nicht wissen, dass du spontan vorbei kommst. Na komm mit. Wir unterhalten uns am Schreibtisch."
"Zu freundlich.", Murrte Lou-Lou und hielt Harry die gefesselten Handgelenke hin. Er hatte wirklich verdammt zierliche Handgelenke und Hände. Besonders für einen Mann.

Heute trug er einen Bleistiftrock und eine Bluse. Dazu Stiefeletten. Alles, wohl aufgrund der Schlägerei etwas derangiert.

Harry grinste und schloss die Handschellen auf.

"Also, was war los?"
"Die komische Trulla war los. Sie ist eine Nachbarin des Queerys. Und sie hasst alles daran. Wir haben die Straße gefegt und dann kommt sie und beleidigt uns und wirft mit Müll. Zaynie hat die Polizei gerufen. Da bin ich."
"Und was machst du dann hier?"
"Na was schon? Polizeigewalt, Diskriminierung? Das volle Programm."
"Zaynie ist aber noch da?"
"Ja, ich hab ihn weg geschickt, als die Bullerei aufgetaucht ist."
"Tee?"
"Ja, bitte."

Ohne, das Harry etwas sagen musste stand Niall auf und holte das Gewünschte.

"Oh, er ist so süß. Und er hört gut. Darf ich ihn haben?"
"Nein."
"Bitte. Ich fütter ihn auch."
"Nein."
"Bist du ein strenger Ausbilder?"
"Ja."
"Uuh, so richtig?"
"Schön, dass du wieder Spaß hast."
"Habe ich nicht. Innerlich rege ich mich immer noch über die blöde Kuh auf."
"Welche?"
"Na die Nachbarin und deine Kollegin mit den furchtbaren Gelnägeln."
"Äh... Ja."
"Ich will eine Entschuldigung von ihr."
"Äh?"
"Sie hat mich nur festgenommen, weil ich ich bin. Hätte da wer anderes gestanden, wäre derjenige jetzt fertig mit Fegen. Mal abgesehen davon lasse ich mich lieber von Männern in Handschellen abführen, die ein Panik-Auf haben."

"Und?", Kam Eleanor gleichzeitig mit Niall samt Tee zu ihnen.
"Ich werde eingebuchtet. Zehn Jahre. Für schöne echte Fingernägel.", Zickte Lou-Lou sofort und betrachtete seine, zugegebenermaßen, wirklich schönen echten Fingernägel. Er trug gerade nur Klarlack darauf spazieren.

Harry klatschte sich die Hand vor den Kopf.
"Lass uns kurz sprechen.", Murmelte er Eleanor zu und stand auf. Dafür musste er natürlich Niall allein bei Lou-Lou lassen. Naja.

"El, was genau wirfst du ihm vor?"
"Er hat herum geschrieen. Öffentliche Ruhestörung."
"Er hat geschrieen, weil die Nachbarin mit Müll geworfen und Beleidigungen von sich gegeben hat. Er glaubt an Polizeigewalt und Diskriminierung."
"Was?! Das wagt der sich?!"
"Er erwartet eine Entschuldigung von dir."
"Für was denn?! Die standen sich gegenüber. Für mich war es nicht ersichtlich wer Täter und wer Opfer ist."
"Lou-Lou hinsetzen.", Rief Harry zu dem Betreffenden herüber, bevor der sich wieder selbstständig machen konnte.

Eine Magnolie also. Und? Ist hier jemand botanisch bewandert? 😅
Ähm... Heute Mittag kommen hoffentlich ein paar weitere Storys zurück. Ich schicke euch eine Stunde vorher eine Benachrichtigung über mein Nachrichtenboard (heißt das so? Keine Ahnung...) Nur, dass ich euch nicht wieder über 99+ Benachrichtigungen wundert 😅
Bis morgen.
Viele Grüße ^_^

Lou-LouWhere stories live. Discover now