Prolog

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Wieso? Wieso war diese Welt so grausam, das sie mir jetzt sogar vielleicht meinen Bruder wegnahm? Sie hat mir doch schon soviel genommen, jetzt auch noch ihn?

Ich ging die Straßen entlang zu einem Gebäude, was typisch "reich" für Ladrana war. Ich war nicht so oft im oberen teil der Stadt, da hier überall Ordnungshüter herumliefen, die uns vielleicht erkannten. Mein Bruder und ich waren also nur hier, weil jemand uns ein gutes Angebot gemacht hatte. Ein Mann der sehr nach einen Wissenschaftler ausgesehen hatte, gab meinen Bruder eine Möglichkeit etwas großes zu werden, wie er sagte. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich ihm glauben soll. Wir haben ihn gestern bei dem Wissenschaftsfestival getroffen. Mein Bruder und ich waren an der Grenze zwischen dem oberen, reichen Teil der Stadt und unserer Heimat, dem unteren eher armen und kriminellen Teil der Stadt. Jack hatte gerade bei einen der Stationen etwas gelöst was keiner vor ihm gelöst hatte, und auf einmal stand da dieser reiche etwas ältere Mann der sagte "Jack wäre äußerst talentiert und das er ein Genie werden könnte wenn er bei ihm in die Lehre ginge." Dann hatte er noch erklärt das er im perfekten Alter seie und dass er uns das Angebot machte das Jack bei ihm halt in die Lehre gehen könnte. Eigentlich war es so das ich es nicht wollte, jedoch hatte Jack mich überredet.
Und jetzt standen wir vor den Toren des Anwesens des reichen Wissenschaftlers.

„Ich weiß immernoch nicht ob das eine gute Idee ist, Jack. Vielleicht sollten wir doch zurück zu Ekko und den anderen gehen...", meinte ich und blieb stehen, wobei ich eine meiner weißen Strähnen aus dem Gesicht nahm. Ich und Jack hatten schon seit der Geburt weiß-silberne Haare. Und obwohl er dreizehn und ich sechzehn war, waren wir wie beste Freunde. Wir sind nicht wie die meisten Geschwister, die sich immer streiten. So waren wir nie. Natürlich ärgerten wir einander, aber es war nie böse gemeint. Wir waren immer für den anderen da, wenn uns keiner aus unserer Freundesgruppe was tun konnte.

„Ach komm schon Ivon, jetzt sind wir schon hier! Und außerdem schicke ich dir ja auch Nachrichten.", meinte Jack nur und ging auf die Tür zu. Doch ich konnte nicht. Ich wollte noch irgendetwas sagen. Plötzlich griff ich nach seinen Handgelenk und zog ihn in eine Umarmung. „Aber dann habe ich ja keinen zum Ärgern mehr...", murmelte ich und drückte ihn an mich. Er war einer der kostbarsten Dinge in meinen Leben. Und jetzt sollte er auch gehen, auch wenn es nur für eine bestimmte Zeit war. Jack lachte und meinte „Ich werde dich auch vermissen, Ivon.", bevor er sich von mir löste.
Dann ging ich zusammen mit meinen 13 jährigen Bruder zur Tür und klopfte.

Als die Tür uns geöffnet wird steht ein Mann mit einem Anzug vor uns, jedoch erkenne ich dass er nicht der Mann von gestern ist. „Sie müssen der Junge und die Schwester sein, von dem Mr Houston geredet hat. Bitte treten sie ein, er erwartet sie in seinen Büro.", sagte der Mann und ließ uns durch die großen Türe. Wobei Jack eher aufgeregt alles musterte, war ich eher misstrauisch. Man wusste nie was die Oberen, die reichen und so, vorhatten. Der Mann führte uns eine Treppe hoch. Das ganze Gebäude war riesig und wirkte wie ein Palast für mich, obwohl ich wusste, dass es doch nur noch größere Gebäude gab. Als wir oben ankamen, führte der Mann uns zu einer Tür und klopfte. Es ertönte ein gedämpftes 'herein' und wir öffneten die Tür. „Mr. Houston, der Junge und das Mädchen von gestern sind eingetroffen.", sagte der Angestellte und ließ uns herein. „Ah, danke Tom sie können nun gehen.", sagte der Mann von gestern und ich sah mich um. Es schien sein Büro zu sein. Als die Tür sich schloss, sah ich Mr. Houston an und erwartete, dass er anfing zu reden.

„Schön sie wiederzusehen, Ms. Diamantera. Ich möchte mich kurz halten: Wie ich gestern gesagt habe, bist du, Jack, glaube ich, sehr begabt. Genau so jemanden habe ich gesucht. Ich mache dir das Angbot bei mir in die Lehre zu gehen und vielleicht kannst du etwas erschaffen, was ich nicht schaffen werde.", fing der Mann zu erzählen und ich musterte ihn erneut. Er sah vertrauenswürdig aus, auch wenn es sehr selten für die Oberen war. ,,Wenn du bei mir in die Lehre gehst, kannst du hier wohnen. Du bekommst dein eigenes Zimmer und einen Raum wo du deine eigenen Erfindungen erfinden kannst. Also was sagst du? Bist du dabei?", erzählte er und streckte die Hand zu Jack. Ich dachte Jack würde ihm direkt die Hand geben, jedoch drehte er sich zu mir um und sah mich an. Ich bewegte mich erstmal nicht, dann nickte ich aber. Der Mann schien für mich vertrauenswürdig. Jack würde hier wahrscheinlich glücklicher sein, als in dem unteren Stadtteil. Jack gab Mr Houston die Hand und meinte ,,Ich bin dabei! Sie können auf mich zählen!". Der Mann lächelte. ,,Gut, dann zeig ich dir gleich dein Zimmer und du kannst dich von deiner Schwester verabschieden. Ich gehe kurz meiner Frau bescheid sagen.", sagte Mr Houston und verschwand aus dem Raum.

Dark Reign - Die Macht der MonsterWhere stories live. Discover now