Bring deinen Schwanz unter Kontrolle, Crow!

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Kapitel 19

Crow

Ich versuchte mich auf meine Wut zu konzentrieren, aber es war schwer auch nur ansatzweise einen klaren Kopf zu behalten, wenn Sugar in diesem Kleid steckte, in dem ihre Brüste mir regelrecht ins Gesicht sprangen. Natürlich hatte Hunter ein Kleid ausgesucht, in dem sie toll aussehen würde, aber diese rote Signalfarbe im Zusammenhang mit diesem Körper? Tödlich.

Keine Ahnung wie ich es über mich bringen sollte sie heute Abend auf diese lächerliche Gala zu begleiten, ohne meine Hand nicht wenigstens einmal unter diesen Stoff gleiten zu lassen.

Sie trug nicht einmal einen BH! Und die Art wie sich ihre Nippel ganz dezent gegen den Stoff drückten, sorgte dafür, dass mir das Blut direkt in den Schwanz schoss.

Verfickte Scheiße, Sugar war nicht nur der perfekte Köder für Michel, sondern für jeden anderen Kerl, der auch nur ein bisschen Interesse an Frauen hatte. Eine verfluchte Venus-Fliegenfalle eben. Genauso wie Hunter es gesagt hatte.

„Und du unternimmst nicht mal einen Versuch das zu ändern?", fragte sie und verschränkte ihre Arme unter ihren Brüsten, worauf sie diese auch noch etwas nach oben drückte. Heilige Scheiße. Fuck.

Das machte diese Frau doch mit Absicht! Wütend riss ich meinen Blick von ihrer Oberweite los und zwang mich dazu, ihr ins Gesicht zu sehen. Was nichts besser machte, schon gar nicht das Pochen in meiner Hose.

Ihre Augen wirken größer und noch geheimnisvoller als vorher, dass blau-grün ihrer Iris war verwirrend einnehmend. Als ich auch von ihnen endlich loskam, fiel mein Blick auf ihre Lippen. Sollten die Götter doch erbarmen haben, ihr Mund glänzte verführerisch, sodass es mir in den Fingern juckte, sie zu packen und zu küssen. Es war eine Strafe! Ich war in meinen ganzen Leben, nie ein rechtschaffener Mann gewesen und in diesem Moment ahnte ich, dass irgendeine höhere Macht mich mit Sugars ihrer puren Anwesenheit bestrafen wollte.

„Nein. Das Einzige, was ich hoffen kann ist, dass ich dir nicht in den Hinterkopf schießen muss, weil du wegrennst wie ein Feigling. Sondern sauber von vorne. Austrittswunden sind etwas so Unschönes und es wäre schade um das hübsche Gesicht", versuchte ich ihr aufs neue etwas angst zu machen, doch sie zuckte nur gelassen mit ihren zierlichen Schultern.

Selbst ihre Schlüsselbeine sahen verführerisch aus. Ich war echt am Arsch.

„Keine Angst, wenn du mir eine Pistole an den Kopf hältst, schaue ich dir ins Gesicht, so kann dieses hübsche Gesicht dich den Rest deines Lebens verfolgen"

„Dann befindet es sich in guter Gesellschaft", knurrte ich mehr zu mir selbst und war nicht überrascht, als die Tür plötzlich hinter Sugar aufging und Hunter in das Wohnzimmer trat. Sugar machte dabei einen Schritt nach vorne, um der Tür auszuweichen, kam mir dadurch noch näher und ich holte schnell tief Luft und versteifte mich um nicht mitzubekommen wie ...

Zu spät.

Ich roch wieder diesen leichten Vanilleduft, der dazu führte, dass ich meine Zähne aufeinander beißen musste.

Blut und Knochen, von denen man das Fleisch abschaben musste. Leichenberge und Krieg.

Mit diesen Bildern versuchte ich meinen Schwanz unter Kontrolle zu bekommen, doch mein Verstand besaß genug Selbsterhaltungstrieb, um die Bilder vom meinem Einsatz in Afghanistan nicht wieder in mir aufsteigen zu lassen. Ich wusste natürlich, was dort passiert war. Die Bilder nicht mehr zu sehen, bedeutete nicht, dass man irgendetwas davon vergessen hatte. Es war schlicht eine Trennung von wissen und fühlen. Ich wusste, wie schockiert ich war, als ich das kleine Lager unserer Verbündeten erreichte und feststellen musste, dass alle dahin gemeuchelt worden waren, aber ich fühlte mich nicht mehr so wie damals.

Männer lagen erschossen im heißen Wüstensand. Einige zuvor von dem Roten Kreuz aus einem Dorf gerettet Einheimischen, sahen mich anklagend aus toten Augen an. Es waren alle dahin gemeuchelt worden. Männer, Frauen, Kinder. Doch nichts kam an die Wut heran, die ich spürte, als wir erfuhren, dass einer von uns das getan hatte.

Michel.

Ja, der Dreckskerl verdiente den Tod. Er verdiente es mehr als jeder andere. Aber er war nie für dieses Verbrechen belangt worden. Nie. Er war genauso wie ich und Hunter aus diesem Krieg zurück nach Amerika gekommen und war als Veteran ehrenvoll entlassen worden. Die Welt war eben ein beschissener Dreckhaufen. Die guten Menschen leideten. Die Schlechten hatten ihren Spaß. Das war die bittere Realität.

Aber vielleicht würde es jetzt ein bisschen Gerechtigkeit geben. Sugar war eine Chance, diesen Wichser seiner verdienten Strafe zuzuführen.

„Ich hab einen Wagen und einen Fahrer organisiert. Ich bringe euch zum Treffpunkt. Fertig?", fragte Hunter vollkommen kühl und distanziert. Sein Blick schweifte absolut uninteressiert erst über Sugar, dann über mich. Wie er das zustande brachte, sie nicht anzustarren wie ein Jüngling vor seinem ersten Fick, war mir ein Rätsel. Vielleicht weil er eine Frau im Kopf hatte und ich hatte keine Ahnung, ob mir das mehr oder weniger gefiel.

„Ja", beantwortete Sugar seine Frage und schenkte Hunter ein selbstsicheres Lächeln. Auf den ersten Blick, wirkte es tatsächlich so, als würde sie das alles nur wenig berühren, aber ich wusste es besser. Sie war zu clever, um nicht richtig abschätzen zu können, in welcher Gefahr sie sich heute Abend begehen würde. Selbst bei den nun sehr vagen Informationen, die wie ihr über Michel gegeben hatten. Es reicht, damit niemand, der nur halbwegs klar bei Verstand war, sorglos an die Sache heranging.

Hunter aber nickte lediglich und sah dann mich an. Ich nickte ebenfalls und drängte mich an Sugar vorbei Richtung Ausgang. Es wurde Zeit. Die Gala würde zwar erst gegen sieben Uhr abends anfangen, aber wir mussten eine Weile fahren, also war es notwendig aufzubrechen.

Aus der Küche nahm ich die Einladungskarten, die ich uns unter falschen Namen besorgt hatte und legte die teure Armbanduhr um, in denen sich ein kleines Mikro befand zu dem ich mit Hunter Kontakt halten konnte. Er würde in einem nahegelegenen Hotel sein und unser Notfallplan sein, wenn irgendetwas schiefging.

"Versuch die Schuhe unter allen Umständen anzubehalten!", warnte Hunter Sugar noch und ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Wir hatten ihr gesagt, dass wir sie mit einem Peilsender ausstatten werden würde, damit wir sie im Notfall finden konnten. Was sie aber nicht wusste ist, dass es noch einen zweiten und einen dritten gab, von dem wir ihr nichts erzählt hatten. In einen ihrer Haarnadeln und in dem kleinen Stein, der an der Kette am Rücken ihres Kleides hing. Damit wir sie ebenfalls fanden, wenn sie nicht gefunden werden wollte.

Am liebsten hätte ich ihr eines dieser Dinger unter der Haut eingepflanzt, aber wenn sie versuchte zu flüchten, wäre sie nicht so dumm den wertvollen Stein am Kleid zurückzulassen und wenn Michael nach Peilsendern suchte, würde er hoffentlich nach zweien aufsuchen zu suchen.

Soviel zumindest zur Theorie. Natürlich hatte ich nicht vor, dass Michel die Gelegenheit bekam sie zu entführen, aber er würde es definitiv versuchen. Da war ich mir sicher.

 Da war ich mir sicher

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Sugar wants to kill youWhere stories live. Discover now