Blutroter Sprühregen für Sugar (zensiert)

2K 224 8
                                    

Kapitel 32

Sugar

Ich versuchte mein zerrissene Kleid wieder zu richten, was eigentlich unmöglich war und bedeckte meine Brüste schnell wieder, bevor irgendwer anders ebenfalls einen dummen Kommentar darüber ablassen konnte.

Diana bedankte sich formvollendet bei ihrem Bruder und ich umklammerte den Stiel dieses Weinglases fester, um ihn notfalls als Verteidigung nutzen zu können. Ich traute niemanden in diesen Raum und nur weil die Stimmung sich etwas gelockert hatte, bedeutete das nicht, dass alles gut wurde.

Doch ich ergriff die Gelegenheit, einmal reinen Tisch zu machen, denn ich sah beschissen nochmal keinen Sinn darin, weiter zu schweigen.

"Wir wurden damit beauftragt ihn umzubringen", sagte ich und deutete mit einer Kopfbewegung auf Michel, der immer noch röchelnd auf dem Boden vor sich hin blutete. Langsam wurde der Geruch nach Kupfer so intensiv im Raum, dass nicht einmal die unzähligen Blumensträuße hier es verdecken konnten.

Diana sah mich daraufhin mit einer hochgezogenen Braue an, bevor sie den Kopf schräg legte und dann Crow betrachtete.

"Du gehörst zum Untergrund oder bin ich da falsch informiert? Wie kann man also so dumm sein, einen geladenen Gast in einem unserer Häuser umzubringen zu wollen? Willst du einen Krieg auslösen? Und gehört Michel nicht ebenfalls zum Untergrund? Habt ihr nicht irgend so eine dumme Hausregel, dass ihr euch nicht gegenseitig aufschlitzen dürft?", fragte sie und versuchte irgendwie, das politische Konstrukt zu durchschauen, das hier herrschte.

Aber ich hatte keine Ahnung, was der Untergrund ist, warum ein Mord hier einen Krieg auslösen könnte oder ähnliches. Das Letzte aber verstand sich deutlich und es stimmte mit dem überein, was auch Crow selbst schon angedeutet hatte. Normalerweise stand es ihm und Hunter gar nicht zu Michel umzulegen.

"Wir haben die Erlaubnis", meinte Crow dann gezwungenermaßen und nun schien er Diana tatsächlich sehr neugierig zu machen.

"Erlaubnis? Wer zum Teufel hat euch die Erlaubnis gegeben, in dem Haus eines Diamond eure kleinen internen Sperenzchen auszutragen? Wer könnte diese Befehlsgewalt bitte besitzen?", fragte Diana ernst, aber Crow grinste nur dumm vor sich hin.

"Vom Königsmacher höchst persönlich", meinte er nur und dann war es so ruhig im Raum, dass man eine Stecknadel hätte hören können.

Allerdings nicht lange, denn nach der Ruhe kam der Sturm und das Brüllen im Raum wurde schlagartig ohrenbetäubend. Von einer Sekunde auf die andere wurde der Lärm, dass ich den Drang widerstehen musste, mir die Ohren zuhalten.

"SO EIN MIESER SCHEIßKERL!", entfuhr es Diana.

"So ein Blödsinn! Renfield wurde das nie machen!", war Jaden's Reaktion und auch Drake hatte dazu eine eindeutige Meinung.

"DU LÜGST!", warf er Crow vor und mehr versuchte ich von dem ganzen Thather nicht zu verstehen, ich verdrehte angesichts des Chaos nur die Augen und fragte mich, wann der Scheiß endlich aufhören würde.

Crow brüllte etwas zurück, was ich nicht verstand, woraufhin Diana und Drake ebenfalls herumbrüllten und sich ein handfestes Wortgefecht damit lieferten, wer nun log und wer es einfach nur nicht glauben wollte. Es war wie in einem Kindergarten und während diese ganzen ach so gefährlichen Leute herumschrieen, war ich wohl die Einzige, die das wesentliche nicht aus den Augen verlor.

Michel.

Er starrte mich aus seinen einen noch halbwegs intakten Auge an und obwohl er da lag, schaffte er es so hasserfüllt und bösartig zu wirken, dass es mir eiskalt den Rücken herunterlief. Angenommen er schaffte es Lebens aus diesem Raum - was nicht unwahrscheinlich war, angesichts der Tatsache, dass Crow ihn ja eigentlich gar nicht umbringen durfte und Diana nur davon faselte ihn zu erledigen, er aber immer noch atmete - dann würde er mich an den Hacken kleben.

Er war ein Psychopath und ein Serien Killer mit einer Vorliebe für Blondinen. Und ich hatte beschissen nochmal einfach keine Lust mir für den Rest meines Lebens über die Schulter schauen zu müssen. Also tat ich das, was ich schon bei dem letzten Kerl getan hatte, der anfing zum Problem für mich zu werden.

Ich umfasste das abgebrochenen Stielglas fester, ließ mich dann schnell auf die Knie neben ihn fallen und legte bereits in den ersten Stoß so viel Kraft in meine Arme, dass ich sicher war, ihn bereits damit die Halsschlagader durchtrennt zu haben.

Ich merkte, wie es um mich herum still wurde, sah wie Drake auf mich zukam, und einen Arm um meinen Bauch schlug, um mich von Michel fortzuziehen, doch ich brauchte meine Hände nicht, um mein Werk zu beenden. Ich hatte es immer für ein Filmklischee gehalten, dass Blut so heftig aus dem Körper schoss, aber das war es nicht.

Definitiv nicht.

Der Raum färbte sich im Sprühregen rot.

Ich hatte einen Menschen getötet.

Wieder.

...................&.........................................&........................

Diesen Frühjahr erscheint der zweite Teil der Woman's World Reihe  als E-Book, Taschenbuch und Hardcover.

Wer den ersten Teil noch nicht hat, kann das hier gerne nachholen.

https://www.amazon.de/Jacquelyne-Miller/e/B09WZ8CWHN/ref=dp_byline_cont_pop_ebooks_1

de/Jacquelyne-Miller/e/B09WZ8CWHN/ref=dp_byline_cont_pop_ebooks_1

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt