Zu spät

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Kapitel 53

Crow

Ich lag auf dem Bett und starrte zur Decke, während ich immer wieder einen Blick auf die digitale Uhr warf, um nicht den Zeitpunkt zu verpassen, an dem ich mir geschworen hatte, Sugar zurückzuholen. Ich wusste, dass ich ein mieser, anhänglicher Wichser war, der Sugar mehr Freiraum lassen sollte, aber ich wollte mir erst gar nicht vorstellen, zu welchen Schlüssen sie da unten kam. Redete sie sich gerade eine Zukunft mit mir wieder aus? Dachte sie darüber nach, wie leicht sie einen besseren Kerl als mich finden könnte? Ich wollte nicht paranoid sein, aber es war schwer.

Sie alleine zu lassen gefiel mir auch ohne die scheiße noch viel weniger, aber das hier war ein Diamondhotel und alleine der Gedanke, dass ihr hier etwas passieren könnte, war lächerlich. Und abhauen würde sie nicht.

Sugar war kein Feigling und sicherlich die Letzt, die vor ihren Problemen davon lief. Sie gehörte zu den Frauen, die eher nach einem Messer griffen und jedes potenzielles Problem ausweideten, bevor sie auch nur darüber nachdachten es zu umgehen.

Das war es, was ich mir immer wieder selbst erklärte, damit ich es schaffte, hier liegenzubleiben, bis die Digitaluhr mir endlich sagte, dass eine Stunde vergangen war und mein Cupcake damit genug Zeit gehabt hatte, um das hier zu akzeptieren. Mich, ihr neues Leben und vielleicht auch dieses hypothetische Kind in ihrem Bauch. Letzteres war allerdings ihre Sache. Ich war mir selbst bei diesem Punkt nicht ganz sicher und es war eine pure Erleichterung, diese Entscheidung ihr überlassen zu können.

Ich hatte genug Geld, wenn ich aufhörte, den Großteil davon in den Bordellen zu verprassen könnte ich einem Kind und Sugar ein gutes Leben bieten. Und wenn sie diese Pille genommen hatte, dann freute ich mich darauf, sie ganz für mich alleine zu haben. Es würde sich schon alles fügen.

Als ich mich erhob und meine Stiefel anzog, um mich auf den Weg in die Lobby zu machen, staunte ich über mich selbst, denn ich war eigentlich niemand, der optimistisch an eine Sache heranging, aber in diesem Fall war ich es. Sugar stand auf mich und nach den Geräuschen zu urteilen, die sie gemacht hatte, als wir gevögelt hatten, fand sie mich im Bett auch ganz unterhaltsam. Das war doch eine gute Grundvoraussetzung für eine Beziehung, oder war ich diesen Punkt einfach nur ein Romantiker?

Ich kannte mich mit diesem ganzen Kram nicht aus, aber ich hatte vor, es herauszufinden, also drückte ich den Knopf, der den Fahrstuhl nach unten fahren ließ und grinste bereits breit, als ich die Lobby betrat.

Die Frau hinter der Rezeption beachtete mich nicht und auch sonst war es hier sehr ruhig. In einem Teil der Lobby, mit Sitzecken und kleinen Tischen, wurden in der Regel Drinks serviert und genau dahin wanderte mein Blick auf die Suche nach Sugar.

Doch es war leer. Alles war leer. Ich runzelte die Stirn und ging in Richtung der Rezeption.

"Die blonde Frau, die vor einer Stunde in die Lobby gekommen war, mit einem Bademantel. Wo ist sie?", fragte ich die junge Dame und diese blinzelte ein paar mal, bevor sie sich räusperte und dann etwas tonlos sagte:

"Sie ist gegangen, Sir"

"Gegeganen?", fragte ich ungläubig und sah mich noch einmal um.

Hatte ich mich etwa geirrt? War Sugar tatsächlich abgehauen? Nein.

Wohin sollte sie auch gehen? Sie hatte und kannte niemanden außer Hunter, mich und ihre Schwester und Letztere war von uns abhängig. Sie würde niemals, ich wiederhole: Niemals etwas tun, was Pearl gefährden könnte. Niemals!

"Ja. Sie ging. Tut mir leid. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen?", fragte sie und ihr Lächeln wurde zittrig als ich sie taxierte. Intensiv und unerlässlich, bis ich mir sicher war, dass sie zwar eine gute Lügnerin war, aber dennoch eine Lügnerin.

Mein Kiefer versteifte sich.

Das hier war ein Diamond Hotel! Wenn Sugar hier etwas passiert war, dann sicher nur mit Erlaubnis von diesem Bastard Renfield Diamond. Der Kerl dem Sugar einen Gefallen schuldete. War das der Grund, warum sie weg war?

Ich griff über die Rezeption, packte den Blazer der Frau und zog sie an mich heran, wobei sie erschrocken aufschrie.

"Sie sagen mir jetzt ganz genau, was hier zum Teufel passiert ist, denn glauben sie mir: Sie wollen nicht wissen, was passiert, wenn sie es nicht tun! Wo ist meine Frau?", fragte ich bitter und spürte noch wie ein Mann, einer vom Sicherheitspersonal meine Schultern packte und versuchte mich aufzuhalten. Aber ich war nicht aufzuhalten!

Ich war sauer! Stinksauer, denn diese Frau vor mir belog mich und hielt mich von Sugar fern. Auf jedes Einzelne dieser Vergehen verhängte ich die Todesstrafe!

"Sir, lassen Sie sie los!", meinte er und ich blickte den Mann an. Ein paar Kilo leichter als ich, sein Gesichtsausdruck war zögerlich und alleine die Tatsache, dass ich noch keine Kugel in meinem Kopf hatte, sagte mir zwei Dinge:

Erstens: Dieser Kerl gehörte nicht zu Renfield. So etwas hielten sich die Diamonds sicher nicht als Wache, ihre Leute waren hervorragend ausgebildet und schossen zuerst, und stellten dann erst Fragen und Zweites: Er versuchte nicht einmal, mich ernsthaft anzugreifen.

Ich ließ die Rezeptionisten los und ging auf die kleinen Sitzgelegenheiten zu, um nach etwas zu suchen, das mir verriet, dass Sugar hier gewesen war.

Ich fand einen Tisch, auf dem eine Papiertüte lag. Daneben lag ein Tuch auf dem Boden, das dort gelassen wurde, um etwas aufzusaugen, das stark alkoholisch roch. Ein Drink. Ich nahm die Tüte und entdeckte den leeren Pillen streifen darin.

Sugar hatte die Pille genommen.

Der Stich, der mich darauf hin durchfuhr, ignorierte ich, denn es änderte nichts daran, dass hier etwas nicht stimmte, dass ich etwas unternehmen musste.

Als ich mich wieder zur Rezeption wandte, stand der Wachmann immer noch da, allein. Er hatte seine Kollegen nicht ignoriert. Die Frau an der Rezeption telefonierte. Und ich wusste, dass ich mit Worten hier nicht weit kommen würde. Irgendwas stankt hier bis zum Himmel. Aber ich konnte auch nicht einfach den Krieg anzetteln.

Ich brauchte Hilfe. Denn obwohl mir der Sinn danach stand, diese Leute dort zu verhören, hatte ich kein Recht dazu. Nicht wenn ich nicht mal beweisen konnte, dass Sugar tatsächlich nicht doch einfach weggelaufen war. Also zog ich meinerseits mein Telefon aus der Hosentasche und wählte eine Nummer, die ich gehofft hatte, nie wählen zu müssen.

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LG

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Sugar wants to kill youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt