Kapitel 4.

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POV: Liv

Mein Kopf wird herumgerissen und ich sehe durch Watte den Unfallort. Sirenen von Polizei- und Krankenwagen schrillen in meinen Ohren. Autos kommen angerast. Die Sanitäter rennen auf mich und Julien zu.

Weitere auf den Bewusstlosen Fahrer, er wird aus dem Auto geborgen und sofort auf eine Trage gelegt.

Julien wird von mir weggerissen, eine Sanitäterin beugt sich über mich. Ich werde noch auf der Straße behandelt. Ein anderer Sanitäter schaut sich Juliens Kopfwunde an.

Der Fahrer des Audis wird in einen Krankenwagen geschoben und sofort braust das Auto davon. Die Polizeibeamten sichern die Unfallstelle und befragen Augenzeugen. Ich werde ebenfalls in ein Auto geschoben, Julien sehe ich nicht mehr.

Ich treibe ruhig auf meinem kleinen Boot. Das noch immer pechschwarze Meer ist ausnahmsweise friedlich. Es schlägt kleine Wellen. Es hat fast etwas beruhigendes, einfach nur in die schwärze zu schauen. Doch da habe ich mich wohl zu früh gefreut. Plötzlich fängt das Meer an höhere Wellen zu schlagen. Mein kleines Boot schaukelt gefährlich hin und her. Dann gehe ich über Bord.

Das Wasser schlägt über mir zusammen, ich bekomme keine Luft, kann nicht atmen. Verzweifelt versuche ich an die Oberfläche zu schwimmen, doch je näher ich ihr komme desto weiter entfernt scheint sie. Ich will danach greifen, strecke meine Hand nach oben doch ich schaffe es nicht. Etwas zieht mich nach unten, als ich hinunter schaue, sehe ich die Dämonen die mit gefletschten Zähnen und leuchtenden Augen zu mir herauf grinsen. Immer tiefer ziehen sie mich, ich wehre mich, zapple und schlage um mich.

Ich will nicht mehr! Ich will aufwachen! Ich habe die Schnauze voll von diesem Koma! Ich will endlich wach werden. Ich will wieder Zeitgefühl haben. Ich will zusammen mit Julia lachen. Ich will zurück an die Uni. Ich möchte gar nicht wissen, was ich mittlerweile alles verpasst habe. Ich will das Wetter sehen und es auf meiner Haut spüren.

Ich möchte mich bei Julien bedanken. Ich möchte ihn in die Arme schließen. Ich möchte ihn endlich sehen. Wirklich sehen, da ich nicht sicher bin, ob er es wirklich ist, den ich in meinen Erinnerungen gesehen habe. Schwer atmend schwimme ich nach oben, doch wieder scheint für mich die Oberfläche unerreichbar. Wellen schlagen über mir zusammen und drücken mich tiefer. Schwimmen, einfach schwimmen...

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. ;)

Was meint ihr? Wird Liv aufwachen? Wenn ja, wann?

Zufall mit schweren FolgenWhere stories live. Discover now