Kapitel 8.

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POV: Julien

Ich fuhr auf den Parkplatz vom Krankenhaus. Heute war der erste Tag, an dem ich nicht ins Gebäude gehen würde. Heute musste ich Joon abholen, da er entlassen wurde. Und da ich kein Arsch war, holte ich meinen Freund natürlich ab, auch wenn er für den Unfall verantwortlich gewesen war.

Ich parkte mein Auto direkt vor dem Eingang des Gebäudes, wo Joon schon auf mich wartete. Ich stieg aus um ihm ins Auto zu helfen. "Hey, Kumpel." lächelte ich und klopfe ihm auf die Schulter. Ich war noch immer etwas angefressen. "Danke, dass du mich abholst, Ju." sagte er kleinlaut. Gut so. "Ich bin ja kein Arsch." grinste ich und half ihm einzusteigen. Als ich einstieg und losfahren wollte, sah er mich an. "Tut mir leid, was passiert ist. Ich habe schon mit Liv gesprochen und mich entschuldigt." Ich schüttelte den Kopf. "Können wir das bitte bereden, wenn wir zu Hause sind? Ich muss mich konzentrieren." Er nickte. Der Motor heulte auf, als ich den Schlüssel umdrehte und wir fuhren los. Die fahrt verbrachten wir schweigend, was ich ganz gut fand. Ich wollte mich nicht unnötig aufregen.

***

Ich stützte meinen Freund und verfrachtete ihn ins Wohnzimmer auf die Couch. Nach dem ich ihm ein Glas Wasser gebracht hatte, setzte ich mich neben ihn. "Es war absolut nicht okay gewesen, was du gemacht hast. Du hättest auf mich hören sollen, als ich gesagt habe das du zu schnell bist. Liv hätte genau wie Mia damals streben können!" sagte ich trocken. "Ich weiß... Es tut mir ja leid. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat." Ich sah ihn an. "Jedenfalls nicht deine Freundin." "Ich hab nicht mal eine Freundin." sagte er. "Ich weiß." sagte ich leicht grinsend wurde dann wieder ernst.

"Okay jetzt wieder Spaß bei Seite, es war echt dumm und scheiße von dir. Du kannst froh sein, dass Liv nichts weiter passiert und wieder aus dem Koma aufgewacht ist. Und, dass sie dir verziehen hat. Ich hätte es dir niemals verziehen, wenn ihr etwas schlimmeres passiert wäre." Joon ließ den Kopf hängen. "Ich kann nur noch mal sagen, dass es mir wirklich leid tut. Sie scheint dir ziemlich wichtig geworden zu sein." Ich nickte. War sie wirklich. Mir war noch nie ein Mensch in so kurzer Zeit so wichtig geworden. Die Krankenhausbesuche waren für mich Routine geworden und ich hoffte inständig, dass Liv und ich uns auch weiterhin sehen konnten, jetzt wo sie entlassen worden war.

"Es hat mich alles an Mia erinnert. Der Unfall, die Situation, das ich wieder dabei war und alles mitansehen musste und das ich nichts mache konnte, um zu helfen. Deswegen war ich immer bei ihr im Krankenhaus. Wenn sie gestorben wäre, hätte ich es mir nie verziehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als sie aus dem Koma aufgewacht ist und keine bleibenden Schäden davongetragen hat. Nach dem sie aufgewacht ist, hatte ich ein langes Gespräch mit ihr, darüber wie sie alles wahrgenommen hat, als sie im Koma lag." erzählte ich. "Du kannst es bestimmt nicht glauben, aber sie hat alles mitbekommen. Wie ich und Julia bei ihr waren und mit ihr gesprochen haben und sogar was wir gesagt haben. Sie hat sogar jedesmal gewusst, dass ich es bin, noch bevor ich angefangen habe zu sprechen. Ich bin wirklich froh, dass es ihr gut geht und um ehrlich zu sein bin ich wirklich froh, dass ich sie kennengelernt habe, auch wenn es eine nicht so schöne Situation war."

Joon lächelte, ich wusste, was jetzt kommen würde. "Das klingt, als würde sie dir ziemlich viel bedeuten, als wärst du in sie verliebt." Was habe ich gesagt? Ich wusste, dass er das sagen würde. Aber er hatte genau wie Rezo recht. Das musste selbst ich mittlerweile zugeben. Außerdem, konnte ich vor ihm, genau wie vor Rezo, nichts geheim halten, ohne das er es doch irgendwann merken würde. "Es stimmt." murmelte ich. "Oh man, Ju." lächelte er. "Weiß sie es?" Ich schüttelte den Kopf. "Willst du es ihr denn sagen?" wollte er wissen.

Das war eine gute frage. Wollte ich ihr eigentlich sagen, dass ich sie mochte? Würde sie es denn überhaupt erwidern? Ich war hin und her gerissen... Auf der Seite wollte ich es ihr sagen, doch auf der anderen Seite hatte ich Angst, dass sie es nicht erwidern würde. Wir kannten uns auch noch nicht lange... Doch ich war mir sicher, wenn der richtige Zeitpunkt da war, würde ich es ihr einfach sagen.

"Ja, schon. Ich habe nur Angst, dass sie es nicht erwidert." sagte ich ehrlich. Er nickte, dann schmunzelte er. "Das ich das mal erlebe, dass du mal vor etwas Angst hast." lachte er. "Aber ich freue mich, dass du glücklich bist." Ich lächelte, ja, dass war ich auch. Er sah mich ernst an. "Also, dass du richtig glücklich bist. Es ist schon lange her, dass ich sich so gesehen habe- so wirklich glücklich. Und das freut mich wirklich so sehr, Ju!" Ich sah auf den Boden. Er hatte recht, ich war wirklich glücklich, und das von ganzem Herzen. Ich lächelte. "Soll ich uns was zu essen machen?" fragte ich um das Thema zu wechseln. "Das klingt gut, ich habe einen Bärenhunger." lachte Joon. "Okay, ich mache uns eine Currywurst." sagte ich und machte mich auf den Weg in die Küche.

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Ich hoffe, dass neue Kapitel hat euch gefallen. :)

Zufall mit schweren FolgenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang