Kapitel 9.

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POV: Liv

Julia schloss mir die Tür auf und ich folgte ihr in die Wohnung. Ich seufzte. Wie schön es doch war, wieder in den eigenen vier Wänden zu sein und nicht mehr diesen konstanten Krankenhaus Geruch in der Nase zu haben.

Bevor ich mit meinem Ex-Freund zusammen gewohnt habe, hatten Julia und ich eine WG gehabt. Lächelnd ging ich in den Flur.

"Schön wieder zu Hause zu sein." lächelte ich. "Ja, du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass du wieder hier wohnst. Ich war so einsam, ohne dich!" rief Julia und faste sich an den Kopf, als würde sie gleich Ohnmächtig werden. "Du bist doof." lachte ich. "Und ich froh, dass du wieder da, und du gesund bist." lächelte sie. "Wie wäre es, wenn du in dein Zimmer gehst und schon etwas auspackst und ich in der zwischenzeit die Sachen für die Uni zusammensuche, damit du auch auf dem neuesten Stand bist?" Ich nickte. "Das klingt nach einem Plan." Sie sah mich an. "Herr Saalfeld meinte zwar, dass du es langsam angehen sollst und alles in Ruhe machen kannst, aber so wie ich dich kenne, willst du am liebsten jetzt schon alles können." Ich grinste. "Da hast du recht. Okay, dann such mal alles zusammen." Sie schüttelte den Kopf. "Vor zwei Wochen lang sie noch im Koma und jetzt will sie schon wieder alles aufeinmal machen. Du bist unmöglich." "Deswegen hast du mich ja auch so lieb." rief ich lachend und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.

Ich sah mich um, Julia hatte meine Sachen einfach in die Mitte des Zimmers gestellt. Ich begann meine Sachen auszupacken und in den Schrank zu räumen. Es war schön, wieder in meinem vertrauten Umfeld zu sein. Das einzig schöne an meinem Krankenhaus Aufenthalt, waren die Gespräche mit Julien gewesen. Er hatte mich immer zum Lachen gebracht und mir den Aufenthalt etwas leichter gemacht. Hoffentlich, können wir uns jetzt wo ich wieder zu Hause war, auch mal treffen. Ich genoss seine Nähe, sie hat mir gut. Wenn ich an ihn dachte, machte sich ein angenehmes ziehen in meinem Magen bemerkbar.

Ich schüttelte den Kopf.

***

Als ich mit auspacken fertig war, trafen Julia und ich uns im Wohnzimmer. Auf dem Boden, Tisch und um uns herum lagen die ganzen Info Zettel, mitschriften von Julia und Arbeitsblätter die ich in den letzten vier Wochen die ich nicht in der Uni war, verpasst hatte. Es war eine Menge. Es war krass zu sehen, was ich alles verpasst hatte.

"Also, wir haben als letztes Franz Marc durch genommen, und uns mit seinen Bildern auseinander gesetzt." Erklärte Julia. Sie griff nach einem Zettel und reichte ihn mir. "Hier stehen alle wichtigen Infos zu ihm drauf." Ich nickte. Sie wühlte in einem Berg aus Zetteln. "Und das ist meine mitschrift aus dem Unterricht, was an die Wand geworfen wurde. Ich habe extra für dich mit geschrieben." sagte sie, als sie den Zettel den sie gesucht hatte, gefunden hatte. "Danke." lächelte ich und heftete die Zettel in meinen Uni Ordner.

Noch eine ganze Weile machten wir weiter. Draußen war es bereits am dämmern, als ich den letzten Zettel abheftete. Mein Handy vibrierte, ich musste sofort lächeln, es war eine Nachricht von Julien. Er hatte mir vor ein paar Tagen seine Nummer gegeben, damit ich ihn erreichen konnte, falls Julia gerade nicht erreichbar war.

"Na, was schreibt, Julien?" wollte Julia neugierig wissen. Fragend sah ich sie an. "Woher weißt du, dass er es war der mir geschrieben hat? Hast du mitgelesen?" "Nein, ich habe nicht mitgelesen. Aber du musst wirklich immer lächeln, wenn er dir schreibt oder wenn du von ihm sprichst." grinste sie. "Das stimmt doch gar nicht." murmelte ich.

Oder doch? Musste ich wirklich immer lächeln, wenn ich von ihm sprach oder er mir schrieb? "Oh doch, Liv! Es ist immer ein bestimmtes lächeln was du bei ihm hast, so ein 'Ich bin einfach über beide Ohren in diesen Typen verliebt' lächeln. Außerdem, bist du immer total glücklich gewesen, wenn er dich im Krankenhaus besucht hat und hast dann immer wie eine doofe grinst, wenn ich bei dir war." grinste sie.

Zufall mit schweren FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt