Kapitel 6.

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POV: Liv

Wer auch immer das Licht so grell eingeschaltet hat, hat definitiv eine Schraube locker! Warum ist das denn so verdammt hell?

"Liv?" höre ich Julia sagen. Meine Augen zucken, dann öffne ich sie. Sofort muss ich sie wieder schließen, weil es so hell ist. Wo ist das pechschwarze Meer wenn man es mal braucht?

Langsam versuche ich erneut die Augen zu öffnen, diesmal geht es besser. Grelles Licht strahlt mir entgegen und der Raum riecht nach Desinfektionsmittel. Ich sehe mich um, bis ich in die blauen Augen meiner besten Freundin Blicke.

"Liv?" fragt sie mit zitternder Stimme. "Oh mein Gott, du bist wach!!" weint sie. Ich versuche zu lächeln doch mein Körper lässt es nicht zu. "Ja." krächzte ich. Meine Stimme hörte sich echt mies an. "Oh, Liv! Ich bin so froh, dich wieder zu haben!" rief Julia und fiel mir um den Hals. "Nicht so stürmisch. Miss Henderson muss sich noch schonen." grätschte der Arzt dazwischen. "Oh, Verzeihung." murmelte Julia und kletterte von mir herunter.

Langsam fasste ich mir an den Kopf, er brummte noch etwas. "Wie geht es Ihnen?" Der Arzt wandte sich an mich und sah mich prüfend an. "Ich bin gerade aus dem Koma aufgewacht, in dem ich zwei Wochen war. Wie soll es mir da gehen?" Der Arzt schmunzelte und Julia brach in Gelächter aus. "Glauben Sie mir, Doktor, wenn sie so etwas sagt, geht es ihr blendend." "Das werden wir überprüfen, aber zu erst, sollten Sie sich noch etwas ausruhen. Ich freue mich, dass Sie wieder wach sind, Miss Henderson." lächelte er.

"Ich hoffe, du hast nicht alles gehört, als Julien und ich, mit dir gesprochen haben. Du wirst es nicht glauben, aber Julien Bam ist derjenige, der die ganze Zeit an deinem Bett gesessen hat." rief Julia freudig. "Doch habe ich, ich habe jedes einzelne Wort gehört." Ich lächelte leicht. "Und ja, dass es wirklich Julien ist, wusste ich auch. Stell dir vor, ich war zwar im Koma und konnte mich nicht bewegen aber Geistig war ich immer anwesend." "Wow, krass! Wussten Sie das, Doktor?" wandte sich meine Freundin an den Arzt. Dieser nickte. "Ja. Das ist auch der Grund warum wir den Angehörigen der Koma Patienten sagen, dass sie mit ihnen reden sollen." erklärte er. Julia nickte verständnisvoll.

POV: Julien

Ich goss mir ein Glas Wasser ein und balancierte es zurück zu Liv's Zimmer.

Mit einer Hand öffnete ich die Tür und schloss sie wieder, als ich im Zimmer war. Ich hörte eine mir unbekannte Stimme, vielleicht war noch eine von Liv's Freundinnen bei ihr. Ich drehte mich zu ihrem Bett und erstarrte zur Salzsäule, mein Glas Wasser viel scheppernd zu Boden.

Ich erwartete das Liv regungslos in ihrem Bett liegen würde, doch mir sahen grüne Augen entgegen und sie saß etwas aufrecht in ihrem Bett gelehnt. Julia strahlte mich an. Liv... Sie war wach! Sie war tatsächlich wach, und es schien ihr soweit gut zu gehen. Mein Herz schlug einen tacken schneller und mein Magen schlug einen Purzelbaum.

"Du bist wach." sagte ich leise. "Ja, bin ich." lächelte sie. Sie hat ein schönes lächeln. Und ihre Stimme ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich ging auf sie zu und setzte mich zu ihr auf die Bettkante. "Julien, dass ist Liv. Liv, dass ist Julien." grinste Julia und stellte uns vor. "Hi."sagte sie und lächelte mich an. "Hi." antwortete ich und sah ihr in die grünen Augen. "Danke." sagte sie, nach dem wir uns nur schweigend angesehen hatten. Fragend sah ich sie an. "Wofür?" Sie lächelte. "Dafür, dass du immer bei mir warst, dass hat mir wirklich geholfen." "Du bist mir nicht böse, wegen dem Unfall?" fragte ich. "Wieso sollte ich? Du konntest nichts dafür und du wolltest deinen Freund ja aufhalten. Dich trägt keine Schuld." antwortete sie. Ich sah sie einfach nur an und lächelte.

"Darf ich dich in den Arm nehmen?" fragte ich vorsichtig. Sie sah im ersten Moment etwas verwirrt aus und ich wollte meine Frage schon zurück nehmen, als sie nickte. "Ja." Mein Herz schlug noch einen tacken schneller. Ich beugte mich vor und legte vorsichtig, als könnte sie zerbrechen meine Arme um sie.

POV: Liv

Das ist er, der Moment auf den ich jetzt so lange gewartet hatte. Zögerlich legte er seine Arme um mich. Ich schloss meine Augen und vergrub meine Nase in seinen Pulli. Sein Geruch nach Schokolade umgab mich und ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Ein kribbliges Gefühl durchfuhr mich, als er mir sanft über den Rücken strich.

Ich wünschte ich könnte die Zeit anhalten, so wie in dem tosenden Ozean in dem ich zwei Wochen gefangen war. "Ihr seid ja so süß!" quietschte Julia plötzlich. Ich hatte ganz vergessen, dass sie und der Arzt auch noch im Raum waren. Julien ging es wohl ähnlich, denn er zuckte etwas zusammen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als er sich von mir löste.

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Was sagt man dazu, Liv ist endlich wach!! Yippie! <3

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. :)

Zufall mit schweren FolgenOn viuen les histories. Descobreix ara