Kapitel 71

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Louis P.o.v

Ausgeschlafen wachte ich auf und streckte mich ausgiebig. Ich fühlte mich so fit wie schon lange nicht mehr. Was vermutlich auch an meinem wunderschönen Traum von letzter Nacht lag. Ich hatte geträumt, dass Harry mir gesagt hatte, dass er mich liebte. Bei dem Gedanken daran fing mein Herz sofort an zu rasen. Wie sehr ich mir doch wünschte, dass Harry sowas wirklich zu mir sagen würde... Aber wie viel von letzter Nacht oder letztem Abend war denn überhaupt wirklich passiert und was hatte ich geträumt? Ich erinnerte mich zu gut daran, dass ich den ganzen Nachmittag damit verbracht hatte, mit der U-Bahn durch LA zu fahren und nach dem scheiss Chlor zu suchen. Dass ich danach total verschwitzt zurück in Harrys Wohnung ankam, wusste ich auch noch sehr gut. Aber hatte er wirklich für mich gekocht und alles mit Rosen und Kerzen dekoriert, mich mit Kuchen gefüttert, mir gesagt, dass er mich liebte und danach die Seele aus dem Leib gefickt?

„Guten Morgen, Sonnenschein.", unterbrach Harrys Stimme meine Gedanken. Zum ersten Mal seit ich aufgewacht war, öffnete ich die Augen und sah zur Tür rüber, wo Harry seinen Kopf durch die Tür streckte. Lächelnd kam er zu mir rüber und ging neben dem Bett in die Hocke. „Es gibt Frühstück.", lächelte er und strich mir sanft durch die Haare. Okay, hatte ich doch nichts davon geträumt? Der Kuss, den er mir sanft auf die Lippen drückte, liess mich genau das vermuten. Im nächsten Moment schlug er die Decke von mir runter und sofort wurde mir kalt. Ich brauchte nur einen kurzen Blick nach unten, um festzustellen, dass ich komplett nackt war. Harry schien das allerdings nicht zu beirren, er holte einfach schweigend einen schwarzen Bademantel und hielt ihn mir schön hin. Langsam setzte ich mich aufrecht hin und schlüpfte hinein, liess ihn mir von ihm zubinden und kriegte sogar noch einen zweiten Kuss. „Festhalten.", meinte er noch, ehe er mich hochhob und mich wie eine Braut aus dem Zimmer trug. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und sah ihn einfach nur schwärmend an. Wie konnte dieser Mann nur so perfekt sein? Selbst aus diesem Winkel, sah er wunderschön aus. Ich hätte von hier unten betrachtet vermutlich ein fettes Doppelkinn, doch Harry? Nein. Perfekte Konturen. Er sah kurz lächelnd auf mich hinab, bevor er mich auf dem Balkon draussen auf der Lounge runter liess und mir einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Auf dem kleinen Tisch, auf welchem gestern Abend noch der Schokokuchen gelandet war, stand jetzt ein kleines Frühstücksbuffet. Rührei, Toast, Speck und Orangensaft. Dazu eine Schüssel frisch geschnittene Früchte.

„Kaffee?", fragte Harry, als er sich aufrichtete. Einen Moment staunte ich noch über alles, was sich mir hier gerade bot und vor allem über alles was letzte Nacht tatsächlich passiert war. Dann fing ich mich endlich und sah zu ihm hoch. Seine grünen Augen strahlten im Licht der Sonne so wunderschön, dass ich mich fast darin verlor, doch ich konnte mich noch zusammenreissen.

„Ja, bitte.", lächelte ich, stand aber im selben Moment auf. „Ich kann ihn aber gerne für uns machen.", schlug ich vor, schliesslich war ich ja immer noch sein Assistent. Es war mein Job, ihm Kaffee zu bringen.

„Nichts da, setz dich hin und fang an zu essen. Sonst werden die Eier kalt.", widersprach Harry und drückte mich zurück auf die Lounge. Damit ich auch ja nicht was anderes sagte, nahm er auch gleich eine Gabel voll Rührei und schob sie mir in den Mund, dann verschwand er in der Küche und ich hörte das Geräusch der Kaffeemaschine. Kurz darauf trat Harry ebenfalls nach draussen und setzte sich dicht neben mich. Eine der beiden Tassen reichte er mir und sofort stieg mir der Geruch von Kaffee in die Nase. Ich nahm einen Schluck davon und stellte dann die Tasse auf den Tisch. Schweigend begannen wir zu essen, bis mir in den Sinn kam, dass wir ja zum Arbeiten hier waren. Wie spät es wohl war? Wenn ich mir ansah, wie hoch die Sonne bereits stand, musste es schon Mittag sein, wenn nicht sogar später.

„Du Harry?", fing ich an, schluckte aber erst noch den Toast runter, bevor ich weitersprach. „Wann müssen wir mit Arbeiten anfangen?", fragte ich dann. Grinsend griff Harry nach seiner Tasse und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

„Gar nicht."

„Wir haben heute frei?", schloss ich daraus.

„Wir haben die ganze Woche frei.", grinste Harry. Hä? Verwirrt sah ich ihn an, was Harry leise kichern liess. Er stellte seine Tasse wieder weg und rutschte nochmal etwas näher an mich heran, legte seinen Arm um meine Hüfte und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. „Ich hab Liam gesagt, er soll für eine Woche die Verantwortung übernehmen, damit wir uns aussprechen können und eine kleine Auszeit von der Arbeit haben.", erklärte er mir. Wie süss war das denn bitte? Harry war ja sonst immer nur am Arbeiten, immer. Egal wie spät es war, egal ob Sonntag war oder was weiss ich, Harry arbeitete. Dass er sich jetzt eine ganze Woche frei nahm nur für mich, fand ich sehr beeindruckend.

„Und wir haben wirklich keine Termine? Nichts?", fragte ich nochmal nach.

„Gar nichts. Ich wollte mich hier mit dir zurückziehen um mich bei dir zu entschuldigen und unsere Probleme zu klären. Zu Hause wäre zu hundert Prozent Liam reingelatscht oder deine Schwester oder sonst irgendwer, der gestört hätte und ich wollte einfach sicher gehen, dass wir das hier in Ruhe klären können und uns Zeit füreinander nehmen können.", erklärte Harry. Lächelnd lehnte ich mich gegen Harry und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Harrys Arme schlangen sich um meine Hüfte und zogen mich eng an sich.

„Lou?", flüsterte Harry und vergrub das Gesicht in meinen Haaren. Ich gab bloss ein kleines „Hm?", von mir und wartete darauf, dass er weitersprach. Doch anstatt was zu sagen, stand er einfach auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Ich wollte ihm helfen, doch er sagte, ich solle ruhig sitzen bleiben und dass er gleich wieder da wäre. Also setzte ich mich zurück auf die Lounge und richtete den kuscheligen Bademantel etwas. Einige Minuten sass ich alleine da und genoss die Aussicht über die Stadt. Dann kam Harry schliesslich zurück zu mir, legte ein Stück Papier auf den Tisch und schob es mir entgegen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ich kapierte, dass es meine Kündigung war. Er musste sie in meinem Schreibtisch gefunden haben.

„Warum wolltest du kündigen?"


The little Assistant and the big Ass - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt