Das Fest der Liebe || Juzo "Adventskalender"

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Als die Frau wieder ging, legte Rezo die zwei Karten übereinander an den Rand des Tisches und stütze sich dann auf eben diesen. Er sah kurz nach draußen, bevor er rüber zu Ju sah. Ihre Blicke trafen sich. Rezo lächelte. ,,Oh-", fiel ihm etwas auf, ,,ich bin ja dran.", lächelte er süß. ,,Mich nennen alle Rezo und ich komme ursprünglich aus Wuppertal, also leg dich nicht mit mir an. Da sitzt jeder Schlag.", scherzte er, lächelte ihn an. ,,Ich habe Mal Karate gemacht", gab Ju nur grinsend zurück. ,,Echt?! Wie cool! Was machst du jetzt?", fragte der Blauhaarige interessiert. ,,Breakdance", nickte Ju schmunzelnd. ,,Ah cool, ich hab kein so richtiges Hobby. Ich mach halt gerne so.. mathematische Sachen. Alles außer Technik! Technik ist schrecklich. Geht's dir da auch so? Ich find' das so oft einfach viel zu kompliziert!", erklärte er, regte sich dabei ein klein wenig auf. ,,Ja, schon", lächelte Ju zurück. ,,Doch! Doch, mir ist was eingefallen!", kündigte Rezo an, ,,Ich mache gerne Musik! Ich liebe Musik. Damit kann man so viel zum Ausdruck bringen!", schwärmte er. Jus Augen wurden ein Stückchen größer. Er liebte Musik? ,,Ich spiele auch Instrumente", gab er nebensächlich zu. ,,Echt jetzt?! Wie geil! Was spielst du?", fragte er aufgeregt. ,,Naja.. so einiges.. Gitarre, Klavier und Geige. Und ich singe ein bisschen, aber dass ist jetzt vielleicht nicht so besonders.", zuckte er mit den Schultern. ,,Dein Ernst? Das ist ja so cool! Ich spiele auch Gitarre, Klavier und ein bisschen Schlagzeug.", lächelte er überzeugt. ,,Und sonst so? By the way, magst du Hunde?" ,,Eh", machte Ju nur nachdenklich und lehnte sich in seinem Stuhl an. ,,Oder was ist denn dein Lieblingstier?", wollte Rezo so aus dem Nichts wissen. ,,Keine Ahnung.. hab ich eigentlich nicht wirklich", gab Ju zu und sah wie gespielt geschockt Rezos Gesichtsausdruck wurde. ,,Ich LIEBE Hunde!", lächelte Rezo. Seine Augen funkelten. 

,,Soo", kündigte sich die dunkelhaarige Frau wieder an, bat um etwas Aufmerksamkeit. ,,deine vegane Stolle, deine normale, dein Kakao und dein Vanillekipferl. Lasst es euch schmecken", lächelte sie zufrieden, hielt das Tablet aufrecht vor ihrer Brust und ging nach einem beidseitigen ,,Danke".

,,Bist du eigentlich komplett vegan?", fragte Ju beiläufig, während er anfing seine Stolle zu essen. Rezo sah etwas verwirrt zu ihm hoch, als hätte er die Frage akustisch nicht verstanden. ,,Ja. Ich hab mit siebzehn angefangen.", stimmte er ihm nickend zu. ,,Und deine Freunde auch? Ich meine, die müssen ja immer gucken was die kochen damit du das auch essen kannst, oder?", hackte Ju neugierig nach. ,,Ja, ach, dass passt schon. Also von einem Freund von mir die Freundin ist auch vegan. Die kommen gut klar damit, haben mich ja so kennengelernt", zuckte er mit den Schultern und schob sich ebenfalls ein Stück Stolle in den Mund. ,,Mhm", machte Ju nur. Während er seine Stolle aß, sah er ununterbrochen zu Rezo rüber. Die Stille war, auch wenn es so rüber kam, nicht unangenehm. Vielleicht ein bisschen, weil sie sich noch nicht sonderlich kannten, und diesbezüglich genug hätten, worüber sie reden könnten, aber es war Okay. 

,,Hab ich was im Gesicht?", fragte Rezo, als er sein Starren mitbekam, hatte sich gerade ein großen Stück in den Mund geschoben, und pustete durch das Sprechen feine Puderzuckerflöckchen aus. Direkt hielt er sich die Hand vor den Mund und lachte. Auch Ju lachte jetzt. Wie konnte man denn so süß sein?

,,Nein, alles gut. Deine Augen sind echt schön", gab er etwas verlegen zu und sah zu seiner Stolle, um ihn nicht ansehen zu müssen. ,,Awww, Danke", lächelte Rezo freudig, als Ju wieder zu ihm aufgesehen hatte. ,,Deine auch. Du hast ein bisschen Teddyaugen.", schmunzelte er und griff mit seiner linken Hand nach der von Ju, welche neben seinem Kakao lag. Bei dieser Berührung fing die Schmetterlinge in Jus Bauch wieder an wie wild rumzuflattern. Sie waren seit dem herzlichen "Heey" am Anfang, nicht mehr von seiner Seite gewichen. Hatten keine Ruhe gegeben und immer wenn Rezo seinen Blick erwidert oder gelächelt hatte, waren sie mehr geworden. Es hatte noch mehr angefangen zu kribbeln, und jetzt waren sie nicht mehr wegzudenken. Er schaffte es nicht sie zu ignorieren. Es fühlte sich gerade zu schön an. Er wollte das Gefühl des Kribbelns und die warme, weiche Hand auf seiner nie wieder los werden. Doch so wie alles ein Ende fand, hatte auch dieser Moment eins, als die blonde, junge Frau eine Hand auf Rezos Schulter legte. ,,Bye bye, hab jetzt Feierabend. Machts euch noch schön, ja?", lächelte sie glücklich, drückte ihre Hand auf seiner Schulter etwas zusammen, bis Rezo siche in wenig zu ihr aufrichtete und sie umarmte. ,,Bis dann, man sieht sich bestimmt irgendwann nochmal", lächelte er zurück und ließ sie langsam wieder los. Ju wollte nicht sagen, dass es ihn eifersüchtig machte, da er ihn nicht umarmt hatte. Sie kannten sich kaum bis gar nicht. Es war klar, dass es keinen Unterschied machen würde, wenn er sich jetzt "beschweren" würde, außer dem Fakt, dass Rezo ihn dann für verrückt erklären würde. Er durfte ja machen was er wollte. Er durfte umarmen wen er wollte, küssen wen er wollte, und schlafen mit wem er wollte. Noch war da nichts zwischen ihnen. Es war schließlich ihr erstes Date. 

Als sie dann weg war, lächelte Rezo ihn laut ausatmend wieder an. ,,Wer ist eigentlich Vivi?", fragte Ju neugierig, hatte sich gerade an das Gespräch von vorhin erinnert. ,,Vivi? Das ist die Tochter von Maria und Tanja. Die braunhaarige", erinnerte er ihn nochmal an die Frau. Ju nickte. ,,Ist sie lesbisch?", fragte er neugierig, konnte sich ihr Familienkonstrukt anders nicht erklären. ,,Ja. Die beiden sind auch in meiner Freundesgruppe.", erklärte Rezo zustimmend nickend.