Das Fest der Liebe || Juzo "Adventskalender"

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Am nächsten Tag ging Ju, eingepackt in seine dicken Wintersachen, wieder vor die Haustür. Allerdings nicht zu Rezo, und auch nicht um das Auto endlich von der Lawine zu befreien, sondern um ein Geschenk für seinen Freund zu kaufen.

Sie hatten sich nach ihrem gestrigen Vergnügen beidseitig dafür entschieden, eine Beziehung einzugehen. Er hatte jetzt also seinen ersten Freund. Seinen ersten festen Freund. 

Perplex blieb er vor der Haustür stehen und starrte zu ihrem Auto. Vielleicht wäre es sinnvoller zu fahren? Wer wusste schon, wie viel er kaufen würde? Seufzend drehte er sich um, öffnete die Haustür und trat nur einen kleinen Schritt zurück in's Haus. ,,Thomas?! Wo sind die Autoschlüssel??", rief er, in der Hoffnung das Thomas es hören würde, ohne dass er nochmal hoch laufen müsste. ,,Hä, warum? Wo willst du hin?", fragte er, während er die Treppe von der Küche hoch gelaufen kam. ,,Ich will einkaufen fahren.", erklärte Ju, musterte ihn einmal komplett und verzog das Gesicht, als er realisierte wie Thomas heute aussah. Er hatte eine Jogginghose und ein T-shirt an. ,,Hast du Hitze? Kann's sein, dass du die Stromkosten diesen Monat bezahlen möchtest? Dreh' die Heizung runter!", meckerte er und tippte sich aufgebracht an die Stirn. ,,Komm', nimm' einfach Oke?", verdrehte er die Augen und warf Ju den Autoschlüssel zu, welchen er gerade aus seiner Hosentasche geholt hatte. 

Er warf ihm noch einen giftigen Blick zu, bevor er ein leises ,,Danke" murmelte und die Haustür hinter sich schloss. Toll, jetzt konnte er das Auto doch noch sauber machen. Es waren tatsächlich ein paar Zentimeter Schnee auf ihrem Auto. Warum war Thomas in der Zeit nicht mehr gefahren? Er hätte es ja auch so schonmal sauber machen können. Naja, jetzt musste er ran. Er öffnete ihr Auto, nahm den Scheibenkratzer raus und versuchte erstmal den ganzen Schnee auf der Windschutzscheibe zu beseitigen. 

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Als er nach zwanzig Minuten endlich fertig war, stieg er ein, legte den Scheibenkratzer wieder in den Fußraum des Beifahrers und lehnte sich schwer atmend in seinen Sitz. Sein rechter Arm tat vom ganzem schieben und wischen echt weh. Aber Ju machte sich nichts daraus. Er startete das Auto und ließ es erstmal warm werden, sodass er die Klimaanlage anschalten konnte, damit das Eis von den Scheiben schmolz. Währenddessen nahm er sein Handy kurz in die Hand, ging auf WhatsApp und hoffte auf eine Beschäftigung für sich. Vielleicht hatte ihm irgendjemand etwas geschrieben, was er vorher einfach weggeschoben hatte. Tatsächlich eine Nachricht, aber aus einer Arbeitsgruppe. Also ging er wieder offline. 

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Er parkte das Auto vor der großen Einkaufshalle und stieg dann aus. Gut. Er war jetzt da. Was sollte er ihm kaufen? 

Mit einer ersten Idee betrat er das große Gebäude. Es war echt viel los. Warum hatten sie das kleine Battle vorgeschlagen, sich etwas zu kaufen? Dumme Idee. Ju sah sich um. Wohin wollte er zuerst? Wo waren denn die Klamottenläden? Recht oder links? Dann seufzte er kaum hörbar, entschied sich erstmal für links. Er würde schon irgendwas finden. Die Namen von den Läden lesend rannte er also durch das Gebäude. Irgendwann fand er dann einen Laden, wo er zu finden Weihnachtspullover schätzte. Gerade als er den Laden betrat, stand schon eine kleine Gruppe Mädchen neben ihm, welche ihn alle schüchtern ansahen und nervös kicherten. Hatten sie ihn erkannt? Na super. Darauf hätte er jetzt gut verzichten können. Trotzdem lächelte er sie abwartend an. ,,Können wir ein Foto machen?", stammelte eine von ihnen dann vorsichtig. Rechneten sie etwa mit einem Nein? ,,Klar", strahlte er jetzt und wartete, bis sie alle ihr Handy raus gekramt hatten. Dann machte er nach und nach mit jeder von ihnen ein Bild bevor sie sich überglücklich kichernd von ihm verabschiedeten. Lächelnd ging er dann in das Geschäft, hoffte, dass ihn jetzt niemand sonst mehr erkennen würde. Vorbeugend zog er seine Kapuze auf und schlich durch die Reihen. Er als er dann vor einem potentiellen Pullover stand, kam die wichtigste Frage auf: Welche Größe hatte er? Wahrscheinlich so M oder L, aber welche nahm er jetzt mit? 

Am Ende hatte er sich für eine L entschieden. Es wäre besser, wenn es zu groß wäre, als wenn es zu klein wäre. Außerdem wollte er ihm noch eine Tasse für seinen Tee und den Kaffee trinken, welchen er eh den ganzen Tag trank. Waren seine Geschenke zu oberflächlich? Es fühlte sich so an, aber etwas besseres war ihm nicht eingefallen. Einen Hund konnte er sich schön alleine kaufen. Außerdem hatte er noch den Hund von Janine, um welchen er sich ebenfalls manchmal kümmerte. Er brauchte keinen- warum dachte er jetzt an Hunde? Er hätte ihm so oder so keinen Hund gekauft. Er könnte ihm aber noch irgendwas kaufen, was vielleicht nicht nur zu Weihnachten passte. Es gab ja noch genug andere Sachen, die in dem ganzen Weihnachtschaos leider etwas untergingen. Aber er hatte das Gefühl, dass Rezo Weihnachten - aufgrund seiner Kindheit - nicht so sonderlich mochte. Oder was hieß, nicht mochte. Irgendwas hielt ihn daran, sich zu 100% darauf einzulassen. Er kam zwar glücklich rüber, gerade wenn es um Weihnachtsmärkte ging, aber an Heilig Abend soll er wohl öfters verklemmt sein. Hatten die Jungs ihm gesagt. Naja, Chris und Vivi. Max hatte nur schulterzuckend gelächelt und gemeint, er habe ihn noch nie dabei beobachtet.