4. Elijah Lockwood

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Um mich herum war alles weiß. Es fühlte sich so an als würde ich durch Wolken wandern. Das Glitzern und Funkeln der weißen Kleider, stach mir von überall her in die Augen. Es war wunderschön. In einer Ecke des Brautmodegeschäfts stand Maddy bereits, zwischen all den weißen Wolken, auf einem Podest und probierte ihr erstes Kleid an. An ihrem Gesichtsausdruck konnte man sehen, dass es definitiv nicht ihr Kleid werden würde. „Also an der Stange sah es ja noch wirklich schön aus, aber irgendwie sieht man da viel zu viel..." „Du könntest dir über deine Unterwäsche auch nur einen Tüll-Schleier überwerfen. Wäre bestimmt genauso effektiv." Luca ging um Maddy herum und musterte das Kleid ebenfalls kritisch. „Nee, wir suchen dir ein anderen Kleid aus! Elea und Felicia ihr sucht bitte schleunigst neue Kleider." „Wir machen uns sofort auf den Weg!", antwortete Felicia freudestrahlend. Sofort hüpfte sie los, um eine besonders Tüllige Ecke in Augenschein zu nehmen. Sie war zwar mit Ash verwandt, jedoch vom Aussehen her das komplette Gegenteil von ihm. Ihr Vater, Ashs Onkel war zwar groß, blond und sah Ash und Ashs Vater sehr ähnlich, er hatte jedoch eine kleine fröhliche Kolumbianerin geheiratet. Felice war genauso klein, hatte lange, wellige, dunkle Haare, einen Karamellfarbenen Teint und immer ein Lächeln auf dem Gesicht.

„Wie wäre es mit diesem?" Sie war neben einem schlichten weißen Kleid zum Stehen gekommen. Es hatte einen wunderschönen V-Ausschnitt, einen undurchsichtigen Stoff, der in einer A-Linie an der Hüfte hinabfloss. Es war leicht mit weißen Ranken bestickt worden, die man kaum sah, doch sie machten das Kleid in seiner Schlichtheit noch schöner. Ich konnte mich einfach nicht davon abwenden. Das Kleid war so perfekt, dass es meinen Blick wie magisch anzog. „Ich glaube das ist nicht so ganz das, was ich suche, Feli, aber die Richtung stimmt schon. Ich würde auch gerne Ranken auf meinem Kleid haben. So ein bisschen im Wald Stil." Maddy war hinter uns aufgetaucht und sah sich ebenso suchen, wie wir, nach einem passenden Kleid um. Widerwillig hob ich meinen Blick von dem wunderschönen Kleid. Aus dem Augenwinkel sah ich die ältliche Verkäuferin lächeln. Ich glaube, dass sie mich beim Stalken ihres schönsten Kleides erwischt hat. Durch einen lauten Schrei von Maddy wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ich glaube das ist es! Es ist so wunderschön! Ich muss es sofort anprobieren!" Schnell ging ich die Richtung aus dem der Schrei gekommen war und lief prompt gegen etwas weiches. Wieso musste hier bitte schön irgendwas im Weg rumstehen? Déjà-vu. Bestimmt war es irgendeine Kleiderpuppe. „Oh Verzeihung, Ms. Ich... ich wollte ihnen nicht im Weg stehen." Seit wann sprachen Kleiderpuppen denn? I think, i'm totally insane. Als ich meine Augen endlich öffnete, stellte sich heraus, dass ich nicht in irgendeine Kleiderpuppe gerannt war, sondern in einen hochgewachsenen Mann, mit dunkelblonden Haaren, Sommersprossen auf der Nase und einem langen blauen Mantel. Mit leicht geröteten Wangen rieb er sich nervös den Nacken. Er erinnerte mich sehr an Newt Scamander aus Phantastische Tierwesen. Deshalb sah er meiner Meinung nach definitiv gut aus! „Oh, ehm... Es tut mir leid. Ich wollte nicht gegen sie rennen! Das war ein Versehen. Meine beste Freundin hat gerade glaube ich ihr Kleid gefunden und ich wollte eigentlich nur schnell zu ihr...", entgegnete ich ebenso nervös stammelnd. „Was für ein Zufall! Meine Schwester ist auch gerade auf der Suche nach einem Hochzeitskleid." Ich musste anhand seines erstaunten Gesichtsausdrucks kichern. „Ich glaube nicht, dass es so ein großer Zufall ist. Wir sind hier ja immerhin in einem Brautmode Geschäft", entgegnete ich amüsiert. Der Newt Scamander vor mir wurde noch röter und setzte ein schiefes Grinsen auf. „Ach ja, wie konnte ich das nur vergessen? Wie peinlich!" Ich lächelte ihn beruhigend an. „Ach so peinlich ist das gar nicht, Mr.-„ „Lockwood", unterbrach mich der Süße Typ vor mir. „... Mr. Lockwood. Ich bin auch sehr verpeilt."

Erleichtert gluckste er. Ich wandte mich zum Gehen, als er plötzlich das Wort ergriff: „Wie wäre es denn mal mit einer Tasse Tee, Ms.-" „Evans, aber nenn mich gerne Elea.", unterbrach ich ihn genauso, wie er mich vorhin. „Nun denn, Elea. Wie wäre es denn mal mit einer Tasse Tee? ...also nur, wenn du ehm... möchtest, Elea." Er rieb sich wieder nervös den Nacken und grinste mich schief an. Ich wurde ebenfalls leicht rot. Seit der Trennung hatte ich nicht ein einziges Mal mit einem Mann, außer meinen Freunden, etwas zu tun gehabt. Zumindest nicht auf diese Art und Weise. „Sehr gerne, Mr. Lockwood, soll ich ihnen meine Telefonnummer geben?" Mr. Lockwood atmete erleichtert aus. „Sehr gerne! Und nennen sie mich doch Elijah!" Er zog sein Handy aus einer seiner blauen Manteltaschen und überreichte es mir. Hastig tippte ich meine Nummer und meinen Namen ein und speicherte meinen Kontakt. „Also dann, bis bald, Elijah." Ich lächelte ihm zu und verschwand mit geröteten Wangen zwischen den Brautkleidern.

The Boxer and MeNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ