Stephan's Sicht
"Hey! Alles im Lot?", als ich kurz vor fünf endlich von der Arbeit zuhause ankomme, treffe ich in der Küche Tom an. "Hi Stephan. Ja, alles prima. Ich mache mir ein bisschen Sorgen um die Damen. Phil hat mir gerade geschrieben, dass er Susi abholen musste, da es ihr wirklich mies geht. Josi hat anscheinend so eine unfreundliche Verkäuferin an der Backe und nicht ein Kleid gefunden, das annähernd in die engere Auswahl kommen könnte!" Herr Mayer stützt seufzend seinen Kopf mit der Hand ab und wirft mir einen fast schon verzweifelten Blick zu. Meine Vorahnung, wie die Stimmung heute Abend sein wird, lässt mich ebenfalls seufzen: "Hätte ich wohl doch mitgehen sollen!" "Hättest du Josi dann nebenher ein Kleid genäht, das zu ihr passt? Frau Mayer ist einfach etwas spät dran mit ihrer Brautkleidsuche und wenn man dann zusätzlich die Zeit im Nacken sitzen hat, wird es nicht einfacher! Ich hoffe nur, dass die Laune irgendwie zu retten ist." Tom fährt sich mit beiden Händen durch sein Gesicht und zückt sein Handy aus der Hosentasche.
"Jetzt hoffen wir einfach, dass alles halb so schlimm wird. Wenn Alex entlassen wird, müssen wir ihn uns so bald wie möglich schnappen und nach einem Anzug Ausschau halten. Der kommt von alleine auch nicht in die Puschen! Zumindest ist das Essen geregelt. Der Fotograf und die Band sind auch schon in trockenen Tüchern, hat mir Paul gesagt!" Ich mache mich auf den Weg zur Kaffeemaschine und stelle eine Tasse unter, um mir einen Muntermacher zu gönnen. "Das hilft alles nichts, wenn die Braut nichts zum anziehen hat!" "Ja, da hast du Recht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass auch deine Schwester ein Brautkleid finden wird!", mit meiner gefüllten Tasse setze ich mich zu Tom an den Esstisch und beobachte ihn dabei, wie er eine Nachricht tippt. "Tammy meldet sich gar nicht zurück... Ich habe jetzt schon zwei Nachrichten geschickt und keine Antwort bekommen. Josi war heute überhaupt noch nicht einmal online!" "Tom! Die Mädels haben gerade andere Sorgen, da werden die sich nicht auf irgendwelche eingehenden Nachrichten konzentrieren. Mach dir keine Sorgen! Was soll schon passieren? Die sind in einem Brautmodengeschäft..." Nach dem ersten Schluck Kaffee ist meine Welt sofort wieder in Ordnung und ich versuche, mein Gegenüber etwas aufzumuntern. "Wir reden hier über meine Schwester. Christopher hat mir gesagt, dass die Laune ihrerseits schon nicht so toll war, als sie aufgebrochen sind. Wenn dann noch Kleider und eine zickige Verkäuferin dazukommen... Ich weiß auch nicht", da wir mit diesem Thema eh auf keinen grünen Zweig kommen und wir an den Geschehnissen, die gerade in vollem Gange sind, nichts ändern können, lenke ich auf ein anderes Thema: "Was hältst du eigentlich von diesem Nico?" "Josis Vater?" "Mhm!" "Eigentlich ganz nett. Er hat das Gespräch mit mir geführt und die ganze damalige Situation erklärt. Ich war ziemlich überrascht, dass er so.... wie soll ich sagen... nett und interessiert ist. Weißt du, Hannes ist eher so der abweisende Typ und mit freundlichen Worten geht er auch ziemlich sparsam um. Die beiden sind eigentlich gar nicht miteinander zu vergleichen. Ich wünsche Josi, dass das Verhältnis zu Nico gut wird. Auch wenn sie es nicht zugeben will, fehlen ihr in gewisser Hinsicht Eltern!" "Wie fühlst du dich mit dieser ganzen Sache?" "Relativ gut. Mir war es nur wichtig, dass es zwischen Josi und mir nichts ändert, aber diese Sorge hat meine Schwester sofort aus dem Weg geräumt. Zwischen uns wird sich nichts ändern. Ich könnte mir auch vorstellen, das ich gut mit Nico auskommen könnte!" "Das hört sich super an! Josi ist sich noch total unsicher mit dem Treffen. Allerdings habe ich eher den Eindruck, dass sie Angst hat, dass Nico sie ebenfalls verstoßen könnte. Schätzungsweise wird ihr diese Angst keiner nehmen können. Außer Alex vielleicht. Wird Zeit das er wieder nach Hause kommt!" "Ja, dann ist sie vielleicht wieder etwas ausgeglichener. Ich rede auch nochmal mit ihr, zwecks dem Treffen....Ich fange jetzt mal an zu kochen, Christopher und Anne werden bald mit den Kids zurückkommen!", nach einem weiteren Blick auf sein Handy, erhebt sich Tom seufzend von seinem Stuhl und begibt sich an den Kühlschrank.
Meine Wenigkeit räumt die Kaffeetasse auf und läuft die Treppen nach oben, um mir was bequemes anzuziehen. Noch bevor ich meine Hose komplett ausgezogen habe, klingelt mein Handy:

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Einzelkämpfer Teil 2 (ASDS)
FanfictionWeiter geht's, in die zweite Runde. Begleitet Josi Mayer auf ihrem Weg durch ihr ereignissreiches Leben. Es tauchen viele neue Hürden auf, die ein Familienleben und eine anstehende Hochzeit so mit sich bringen. Ob Sie sich wohl durch die anfallenden...