Einzelkämpfer Teil 2 (ASDS)

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Tom's Sicht

"Hey, du bist ja schon wach! Kannst du nicht mehr schlafen?" Tammy rutscht ein Stück näher zu mir auf, worauf ich meinen Arm in die Höhe nehme, damit sie sich zu mir kuscheln kann. "Nicht wirklich. Mir gehen zu viele Sachen durch den Kopf!", flüstere ich ihr zu, lege meinen Arm um sie und drücke einen Kuss auf ihren Kopf. "Wann fangen wir denn mit den Umzügen an?", fragt meine Freundin und vergräbt einen Fuß zwischen meinen Beinen. "Wir starten dann ab morgen und machen jeden Tag ein kleines Stück. Priorität hat die Hetkamp Wohnung. Die sollte in zehn Tagen komplett fertig sein, wenn die vier aus den Flitterwochen zurückkommen. Christopher und Nico streichen bei Phil morgen die Küche, damit wir bei denen auch so schnell wie möglich loslegen können, wenn die aus dem Krankenhaus entlassen werden. Stephan, Cora und wir sind dann nächste Woche gleich dran!" "Ich packe heute Mittag auch schon mal das zusammen, was nicht mehr gebraucht wird. Mittwoch und Donnerstag habe ich frei, da kann ich dann einiges helfen, aber am Wochenende habe ich Tagschicht, da geht gar nichts!", brummt sie vor sich hin und kreist mit ihren Fingernägeln über meine nackte Brust. "Ich hoffe nur, dass wir Josi nicht zu sehr mit dieser Aktion überrumpeln... Aber wenn wir das nicht machen, wird sie wieder Kisten schleppen und sich zu viel zumuten. Da kann man sich dann wieder das Maul fusselig reden und es würde doch nichts bringen", ich seufze leise auf und höre schon die erste Sirene aus dem Kinderzimmer schreien. "Soll ich nach Aaron schauen und die zwei schlafen lassen?" "Nein, die sollten pünktlich aufstehen. Die haben noch viel zu tun!"

Nach zwei, drei Minuten ist auch schon Josi zu hören, wie sie Aaron aus dem Bett befreit und dieser somit die Beschallung der WG wieder verebben lässt. Ich gähne lauthals auf und will gerade nochmal ein bisschen die Augen schließen, da höre ich einen lauten Schlag auf der Treppe und anschließend brüllt der Kleine wieder vor sich hin. "Was war das?" Tammy sitzt vor Schreck fast senkrecht im Bett. In mir braut sich die leise Angst zusammen, dass meine Schwester samt Kind die Treppe runtergefallen sein könnte. In Windeseile schlage ich die Bettdecke auf die Seite und renne regelrecht zu meiner Türe. Mein Herz klopft bis zum Anschlag und ich bete zu Gott, dass den beiden nichts Schlimmes passiert ist.

Gleichzeitig mit mir, kommt auch Stephan aus seiner Zimmertüre herausgeschossen und rennt mich fast über den Haufen:
"Sorry. Muss kurz schauen, was da los ist!" Ich eile ihm hinterher und knipse schnell das Licht im Flur an, damit wir sehen können, was genau passiert ist.

Am unteren Ende der Treppe sitzt Josi auf ihrem Hintern, hält Aaron fest umklammert und bewegt sich kaum. Als Stephan und ich bei meiner Schwester ankommen, hat sie ihre Augen weit aufgerissen und atmet, als wenn sie einen Marathon gelaufen wäre. Mein Kumpel nimmt das brüllende Kind und während ich mich vor Josi stelle und nach irgendwelchen Verletzungen ausschau halte, kommt auch Alex aus dem Wohnzimmer gesprungen: "Was ist passiert? Seid ihr die Treppe runtergefallen?" "Halb so schlimm!", flüstert Josi und scheint aus ihrer Starre zu erwachen. "Kannst du aufstehen?", ich greife unter ihren Arm und ziehe sie vorsichtig nach oben, wobei sie sofort ordentlich zischt und sich mit der rechten Hand über ihren Hintern rubbelt. "Sag doch mal irgendwas!" Alex packt seine Frau ebenfalls am Arm und zieht sie vorsichtig in eine Umarmung. "Aaron hatte ein Spielzeug in der Hand und das hat er die Treppe runtergeschmissen. Ich bin so erschrocken und auf einer der Stufen ausgerutscht", klärt sie uns endlich auf und wir atmen alle erst einmal erleichtert auf. Ich bin mehr als froh, dass ich heute frei genommen habe, denn ich vermute, dass heute das reinste Chaos ausbrechen wird.

"Du hast jetzt ein absolutes Verbot, die Kinder die Treppe runter zu tragen!", wettert Alex vor sich hin und stimmt Josi damit nicht gerade freudig: "Es ist doch nichts passiert. Ich.." Auch Herr Sindera ist Alex' Meinung und teilt uns das aus der Küche lauthals mit: "Man muss es ja auch nicht ausreizen, bis dann mal etwas passiert! Außerdem sollst du die beiden nicht mehr so viel rumtragen!"