Alex' Sicht
Unser erster richtiger Urlaubstag beginnt sehr entspannt. Zwar sind die Kinder schon morgens um halb sechs aus ihrem Koma erwacht, da wir aber auch sehr früh ins Bett gegangen sind, macht uns das heute nichts aus. Nach dem Frühstück, bei dem es glücklicherweise auch Brezeln gab, haben wir uns an der Anmeldung des Resort zwei Buggys ausgeliehen. Ich bin sehr froh, dass hier alle so kinderfreundlich sind und es alles an Hilfsmittel gibt, die man braucht.
Heute wollen wir eine Glasboden-Bootsfahrt buchen und uns die Korallenriffe anschauen. Ich freue mich richtig auf die Tour, da die Kinder bestimmt auch eine große Freunde daran haben werden. Leider müssen wir dafür zirka zwanzig Minuten mit dem Auto in südliche Richtung fahren.
Während Josi uns ein bisschen Verpflegung einpackt, sprühe ich die Zwillis mit ihrem Sonnenspray ein. Solange die beiden noch so klein sind, werde ich nie wieder etwas anderes benutzen, denn das Theater mit dem Verteilen der dickflüssigen Creme, brauche ich nicht mehr unbedingt.
"Ich bin fertig!" Josi stellt den Rucksack neben uns ab und übernimmt das Anziehen bei Malea. "Fahren wir heute mit einem Boot?", meine Frau versucht schon ein klein wenig gute Stimmung zu verbreiten, damit die Zwillis im Auto nachher nicht so muffelig sind. "Bot?" "Ja, ein Boot. Das hat einen durchsichtigen Boden und dann könnt ihr Fische anschauen!"
"Fis!", schreit Aaron gleich los und klatscht dabei voller Freude in die Hände. "Mama Dedde?" Malea verzieht ihr Gesicht und sieht sich im kompletten Raum fragend um. "Nein, Gette ist zuhause. Den siehst du wieder, wenn wir zurück fliegen!", antwortet Josi unserer Tochter, doch das stellt diese natürlich gar nicht zufrieden: "Ea Dedde geht!" "Das geht nicht mein Schatz. Wir sind ganz weit weg und machen doch Urlaub. Wir können heute Abend mal bei ihm anrufen, wenn du möchtest, mh?", ich streiche der kleinen Maus über die Wange, worauf sie mich genauer mustert: "Defan?" "Der ist auch zuhause!" "Pau?", jetzt fängt Aaron ebenfalls an, nach dem gewohnten Umfeld zu fragen, während bei Malea sich schon die Augen mit Tränen füllen und die Unterlippe zu zittern beginnt.
"Ach Maus. Nicht weinen! Wir sehen doch alle bald wieder!" Josi zieht unsere Kleine in eine Umarmung und drückt ihr ein paar Küsse auf. "Lu?"
Ich atme schwer auf und sehe es schon kommen, dass das wohl ein paar harte Tage werden.Aaron stampft, als ich ihn fertig angezogen habe, direkt auf einen der Koffer zu und klatscht ein paar mal auf dessen Oberfläche: "Heim!" Mein lautes Aufseufzen bringt keinerlei Erleichterung, denn das weibliche Sirenenkind startet lauthals die Verkündung ihres Missmutes. "Wieviel Uhr haben wir es denn?" Josi dreht ihren Kopf in meine Richtung, worauf ich mit den Schultern zucke: "Keine Ahnung. Ich habe hier überhaupt kein Zeitgefühl!" "Könntest du dann bitte mal einen Blick auf irgendeine Uhr werfen und mir meine Frage beantworten?" "Klar!", ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche und verkünde, dass es kurz vor zehn ist. "Okay, dann ist es zuhause ungefähr acht Uhr. Meinst du, Tom ist schon wach?" Zuerst verstehe ich gar nicht was sie mit dieser Frage bezwecken will, doch als sie nach meinem Handy greifen will, wird es mir dann auch sofort klar: "Achso... Warte... Ich lass mal durchklingeln!" Der Verbindungsaufbau dauert eine halbe Ewigkeit und als dann nach langem Durchklingeln niemand den Anruf annimmt, will ich schon auflegen. Doch in letzter Sekunde höre ich Toms Stimme:
Tom: "Alex! Wer hat was und wie schlimm?"
Ich: "Die Kinder haben Sehnsucht nach dir. Sehr schlimm!"
Tom: "Boah. Ich dachte schon, dass ich einen Krankentransport organisieren muss.... Oh, heult da Malea?"
Ich: "Ja, die würde so gerne zu ihrem Gette und als wir gesagt haben, dass das nicht geht, ist die Sirene angesprungen. Wir haben gehofft, dass es vielleicht etwas bringt, wenn sie wenigstens deine Stimme hört"
Tom: "Dann mach mal Lautsprecher rein!"
Ich: "Ist drin!"
Tom: "Hallo Malea! Hallo Aaron! Wo seid ihr?"Malea hört augenblicklich auf zu weinen und dreht ihren Kopf in alle Richtungen. "Komm her, Gette ist am Telefon!", ich winke meine Tochter zu mir, worauf sie sich schnell aus der Umarmung ihrer Mutter löst und auf mich zugerannt kommt. Auch Aaron steht sofort parat und sieht neugierig mein Handy an.

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Einzelkämpfer Teil 2 (ASDS)
FanfictionWeiter geht's, in die zweite Runde. Begleitet Josi Mayer auf ihrem Weg durch ihr ereignissreiches Leben. Es tauchen viele neue Hürden auf, die ein Familienleben und eine anstehende Hochzeit so mit sich bringen. Ob Sie sich wohl durch die anfallenden...