Kapitel 2 - "Daddy"

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Kurze AN:
Es wird keine regelmäßigen Updates geben, erwartet das also nicht. Unregelmäßige Updates sind mein Ding und unregelmäßig bedeutet unregelmäßig af.

Feedback in die Commis und vergesst nicht zu voten. Wenn ihr eure Schriftgröße hochstellt, wirkt mein Kapitel länger.

Let's go mit der story jetzt

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In zwei Tagen war endlich Gamescom und Rezo war mehr als nur aufgeregt. Er hatte schon vor Wochen sein Hotelzimmer gebucht, auf Bitten von Mexi gleichzeitig auch noch eins für ihn, damit dieser nicht noch mehr Stress hatte. Mexi hasste es in Hotels zu schlafen, vor allem wenn er alleine im Hotel war, also hatte er Rezo beauftragt einfach für ihn das selbe Hotel zu buchen, das Geld hatte er ihm schon überwiesen.

Obwohl er eigentlich gerade im Office war und arbeiten sollte, schaute er immer wieder auf sein Smartphone, ob Mexi geschrieben hatte.
Er flog heute schon nach Deutschland, würde eine Nacht bei seinen Eltern schlafen und dann am nächsten Tag zusammen mit Rezo auf die Gamescom fahren.
Für die Zeit, die sie nicht auf der Gamescom verbringen würden, hatten sie schon Videoideen gesammelt und einen Drehplan erstellt. Naja, Rezo erstellte ihn gerade, sollte er zumindest. Statt sich dem durchaus wichtigen Drehplan komplett zu widmen, wartete er ungeduldig auf die Nachricht, dass Mexi gut gelandet war.

Nach 20 Minuten, in denen Rezo einfach nur sein Handy anstarrte, kam endlich die Nachricht, auf die er so lange gewartet hatte.

Gelandet und jetzt im Auto. Hast du heute Abend Zeit für einen Call?

Grinsend nahm Rezo das Handy vom Schreibtisch und schrieb direkt zurück

Ich sollte gegen neun Zuhause sein, ruf einfach an

Er überlegte kurz und schickte dann noch ein Herzchen dazu.
Dann schaltete er sein Handy auf stumm und legte es wieder zurück auf den Tisch, diesmal mit dem Display nach unten. Jetzt konnte er sich endlich auf seine Arbeit konzentrieren.

Gegen acht war Rezo dann fertig mit der Arbeit, verabschiedete sich von den anderen, die noch im Office waren und suchte vor der Tür einen Song aus, den er auf dem Weg nach Hause hören wollte. Unterwegs notierte er sich noch nötige Einkäufe fürs Abendessen und machte einen kleinen Abstecher zum Rewe um die Ecke, um noch alles zu besorgen.

Als Mexi anrief, war Rezo noch in der Küche beschäftigt.

"Heyyyy!"

Begrüßte Mexi ihn, er lag im Bett, verwuschelte Haare und war etwas rot im Gesicht.

"Mexi! Hi, was geht bei dir so?"

Rezo versuchte sein Handy so zu positionieren, dass er kochen und gleichzeitig zu Mexi schauen konnte. Zuerst versuchte er es dreimal an eine Olivenölflasche zu lehnen und es fiel dreimal um, also klemmte er es zwischen Flasche und Wand ein. Mexi war jetzt nur noch halb zu sehen, aber wenigstens hielt das Handy.

Schon nach dem zweiten Mal Umfallen konnte Mexi am anderen Ende des Calls nicht mehr aufhören zu lachen. Er hatte sich gerade wieder so weit gefangen, dass er regelmäßig atmen konnte, als er direkt wieder anfangen musste. Rezo hatte in Eile, um sein Essen nicht verbrennen zu lassen, seinen Pfannenwender fallen gelassen und sich beim Aufheben an der Küchenzeile angeschlagen. Die Gemüsepfanne kokelte währenddessen auf dem Herd an, Rezo hatte, während er sein Handy stabilisiert hatte, nicht umgerührt oder die Hitze runtergedreht, jetzt brannte alles an.

"Fuck, fuck, fuck, fuck"

In mehreren hastigen Handgriffen stoppte Rezo das Desaster davor, noch schlimmer zu werden und stellte den Herd ab.

Nachdem Rezo es geschafft hatte, seine Gemüsepfanne zu retten, die Nudeln nicht zu verkochen und alles auf einem Teller angerichtet hatte, begann er wieder ein Gespräch mit Mexi. Während dem Kochen war er zu fokussiert gewesen, um wirklich zu reden, und Mexi hatte gutmütig gewartet.
Mit dem Handy in der einen Hand und Teller mit Gabel in der anderen balancierend ließ sich Rezo an seinem Esstisch nieder und, nachdem das Handy an eine Flasche gelehnt war, begann er zu essen. Jetzt redete Mexi wieder.

Rezo hörte Mexi eine Weile zu, nickte bestätigend und aß nebenher, stellte Fragen in den kurzen Pausen zwischen Schilderungen von alten Schulfreunden, einem Rewe Supermarkt und Gelee-Bananen, der so ziemlich ekelhaftesten Erfindung aller Zeiten. Für Rezo klang das alles sehr wirr.

"...das war auf jeden Fall so. Meine Oma hatte die immer, weißt du? Auf jeden Fall hat er mich dann gefragt, ob ich welche möchte und ich hatte ja schon zwei gehabt, aber er hat ja extra eine Packung gekauft und eigentlich war das schon ziemlich zweideutig und..."

Rezo schob seinen Teller etwas von sich weg, räusperte sich und, nachdem er nicht aufhörte zu reden, unterbrach er Mexi: "Mexi, wie viel hast du getrunken?"

Mexi stockte in seiner ausladenden Bewegung, das Bild von ihm, das bis eben noch verwackelt und unscharf war, weil er seine Arme so bewegte, war jetzt endlich ruhig und scharf. Rezo erwischte sich dabei, wie er Mexi anstarrte. Er lag auf dem Rücken im Bett und hielt das Handy über sich, das war fast schon so, als ob Rezo...
Seine Wangen zierte eine leichte Röte, die wohl eine Mischung aus Wärme und Alkohol war. Vielleicht war auch etwas vom Mexi typischen Embarrassment-Blush dabei.

"Was?"

Mexi wurde röter. Jetzt war das definitiv auch dabei.

"Du hast mich gehört, Mexi. Wie viel hast du intus?"

Rezo starrte für einen kurzen Moment in Mexis Gesicht, dessen Ausdruck sich gerade rapide veränderte.

"Nicht so viel! Ich hab doch noch wen getroffen und wir waren gemeinsam etwas unterwegs und ich hatte vielleicht ein bis zwei Drinks, nicht zu viel..."

Mexi setzte sich im Bett etwas auf, hielt das Handy jetzt anders, nicht mehr direkt über sich.

"Ich bin schon lange volljährig, ich darf trinken was ich will, Rezo, du musst das nicht überwachen, du bist nicht mein Dad!"

Mexis Handy fiel ihm aus der Hand und während seine Kamera noch von seiner Decke verdeckt war, begann Rezo beruhigend auf ihn einzureden.

"Hey, Mexi, alles gut, ich sprech dir das nicht ab, das meinte ich doch gar nicht."

Rezo legte sich die Worte ordentlich zurecht, überdachte jedes einzelne, erspürte, ob es aussprechbar wäre oder nicht. Trotzdem musste er bei ein paar Wörtern stottern, sie wiederholen. Das passierte ihm nunmal einfach, ganz egal, wie sehr es genau jetzt nervte. Mexi hatte sein Handy jetzt wieder in der Hand.

"Du wirkst nur etwas... etwas, etwas durcheinander. Hast du schon Wasser getrunken? Ich mache mir nur Sorgen, dass du morgen einen Kat-... Kat-... Kater hast und ich will nicht, dass du dich damit rumquälen musst."

Mexi sah sich im Zimmer um, auf dem Tischchen in der Ecke stand eine Flasche Wasser.

"Warte..."

Das Handydisplay von Rezo wurde wieder kurz schwarz, da Mexi sein Handy wieder auf die Decke gelegt hatte und die Flasche Wasser holte. Die Kamera auf sich gerichtet, öffnete er die Flasche und trank sie mit ein paar großen Schlücken zur Hälfte aus. Rezo konnte seinen Blick nicht von Mexi nehmen, zu fokussiert war er auf Mexis Hals, wie er seinen Kopf in den Nacken legte um zu trinken, wie sein Kehlkopf sich beim Schlucken bewegte.

Mexi schraubte die Flasche wieder zu und streckte dann Rezo die Zunge raus, präsentierte seinen leeren Mund.

"Da. Glücklich?"

Rezo grinste Mexi durch die Handykamera aus an.

"Sehr."

Rezo stand auf und ging seinen Teller in die Küche bringen, das Handy ließ er auf dem Tisch liegen.

"Ach, und Mexi?", rief er, drehte sich dafür extra nochmal in die Richtung des Tisches, damit Mexi ihn auch richtig verstandt.

"Dafür, dass ich nicht dein Dad bin, nennst du mich erstaunlich oft Daddy."

Lucid Stream || RezoxMexifyWhere stories live. Discover now