Kapitel 5 - "<3"

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Moin, ich lebe auch noch, die story hier auch
Updates werden jetzt noch unregelmäßiger, ich hab die nächsten Monate Abiprüfungen. Hatte vorgestern eine, übermorgen schon die nächste und danach häuft sich ganz viel shit.

Naja, schau'n wir mal was wird

(Schriftgröße hoch für längeres Kapitel, Votes freuen mich immer und Kommentare noch mehr)

Danke an die liebe franziska06lobbyhoe fürs Beta-n!

Let's go mit der Story jetzt

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Rezo wusste genau, was mit ihm los war. Im Hotel hatte er es das erste Mal realisiert und seitdem jedes Mal wieder, wenn er mit Mexi redete.
Mit Mexi reden war dennoch schon fast therapeutisch, es beruhigte ihn. Keiner von beiden musste sich so allein fühlen, wie sie eigentlich waren. Seine leere Wohnung wirkte nicht mehr ganz so leer, wenn da jemand zum Reden war. Aber wie immer, wenn die gewohnte Leere aufgefüllt wird, fühlt sie sich bei Rückkehr zum Urzustand noch leerer an.

Nach seiner Aufnahme hatte er noch etwas bei Ju gesessen, war dann aber doch relativ schnell wieder nach Hause aufgebrochen.

Ohne Mexis Stimme wirkte sein Wohnzimmer einfach nur leer und traurig und nicht im Entferntesten einladend, Rezo saß also an seinem PC und versuchte sich abzulenken, fand aber nichts, das ihn für längere Zeit festhielt.
Von sich und seinen Gedanken frustriert, nahm er sich eine seiner Gitarren und spielte etwas damit herum, ließ seinen Gedanken endlich freien Lauf. Er spielte kein Lied, nichts bestimmtes und verschwendete keinen Gedankengang darauf, was das überhaupt bezwecken sollte.
Seine Hände griffen, ohne dass er darüber nachdachte, Akkorde, und er zupfte ziellos an den Saiten, spielte was sich gut anhörte und fühlte. Schnell fand sich eine einfache Melodie, die sich richtig anfühlte. Eine Grifffolge, drei Griffe, eine kurze Pause. Er wiederholte die Melodie wieder und wieder, bis er nicht mehr darüber nachdenken musste, wippte seinen Kopf im Takt und genoss das warme Gefühl der Vertrautheit, das sich in seinem Brustkorb ausbreitete. Gedanklich wurde die Leere verdrängt, ausgeblendet, der kleine Raum um ihn, in dem sich die Melodie ihren Platz schaffte, war mehr als genug für jetzt.

Rezos Gedanken drehten sich im Kreis, flogen ungreifbar durcheinander und waren so unglaublich viele, dass es sich schon wieder nach wenig anfühlte. Er hatte noch nie verstanden, wie andere ihre Gedanken einfach aussprechen konnten. Für ihn waren Gedanken grobe Konzepte, manchmal ein Mix aus vereinzelten Wörtern, Bildern, Farben und Tönen, manchmal einfach nur Ideen von Ideen, die in seinem Kopf herumspukten. Vielleicht kam daher das Stottern. Bevor er sich diesen Gedankenstrang entlanghangeln konnte, war er schon wieder verflogen.

Anstelle weiter nachzudenken, entschied sich Rezo jetzt dazu, seine Melodie um einen Ton, ein Cmaj7, zu erweitern. Er spielte etwas mit den Variationen des Tones herum, entschied sich für die, die sich richtig anfühlte.

Seine Erkenntnis im Hotel hatte ihn aus der Bahn geworfen und ihm war schnell klar geworden, was das bedeutete: Er musste mit Ju reden. 
Ju wusste vielleicht, wie man mit sowas umgehen sollte. Musste er etwas ändern? Eigentlich war er, mit allem, wie es jetzt war, zufrieden. Weitestgehend.

Er brachte eine Variation in seine Melodie, einen Ton, der in den ersten zwei Wiederholung jetzt tiefer war, in der dritten wieder normal und in der vierten auch, und spielte etwas schneller.

Ein Label für sich hatte er eh nie gebraucht, das hatte er früh genug beschlossen, es war für die meisten ersichtlich und er war sich dessen sicher. Aber wie geht man jetzt mit sowas um? Er konnte ja schlecht…

Lucid Stream || RezoxMexifyWhere stories live. Discover now