Kapitel 3

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Mittlerweile waren wir auf der Liste der Namen fast am Ende angelangt. Ich spürte, wie mein Hals immer trockener wurde und nahm einen Schluck aus der nun leider warmen Wasserflasche, die neben meinem Klappstuhl stand. Wenige Minuten später waren die Schülerinnen und Schüler befreit, durften sich zu ihren Familien gesellen und der letzte Prgrammpunkt "Sektempfang" wurde vollführt. Edda kam auf uns zu und rannte die letzten Schritte, geradewegs in meine ausgebreiteten Arme.

>>Ohh, meine große ich freue mich so für dich. Dass du wirklich einen besseren Schnitt hast als ich, darüber rede ich nochmal mit deinem Schulleiter, aber jetzt lass dich erstmal feiern.<< sagte ich und drückte sie, trotz der Hitze, fest an mich, bevor unsere Eltern von ihr Besitz ergriffen.

>>Ich bin halt einfach die schlauere von uns beiden.<< erwiderte Edda noch kurz und streckte mir frech die Zunge heraus, was ich mit einigen Pieksern in ihre Seite quittierte, was sie kurz aufschreien ließ.

>>Krieg<< formte sie mir ihren Lippen und brach keine Sekunde den Blickkontakt, während unser Papa sie umarmte.

Doch lange durften wir Edda nicht bei uns behalten, da wurde sie schon von ihren Freunden für Gruppenfotos herbeigewunken. Bevor sie allerdings losstürmen konnte hob Mama mahnend den Zeigefinger in Eddas Richtung, während ich, die leicht hinter Mama stand, meinen Mittelfinger in Eddas Richtung hielt, woraufhin sich diese ein Lachen verkneifen musste.

>>Nana junge Frau, nicht so eilig, erst machst du ein paar Fotos mit deinen stolzen Eltern.<< ordnete sie an. >>Und mit deiner liebsten Schwester.<< fügte ich hinzu, woraufhin Edda sich übertrieben suchend umschaute und wir beide laut loslachten.

Gesagt getan und kaum, war ihre Pflicht erfüllt, war Edda auch schon aus unserem Blickfeld verschwunden.

>>Ich suche mir mal eben eine Toilette, bis gleich<< entschuldigte ich mich bei meinen Eltern. >>Mach das, du findest uns wahrscheinlich beim Sekt, solltest du uns suchen.<< grinste mein Vater vorfreudig auf das prickelnd kühle Getränk.

Ich wühlte mich durch die Menge an Schülern samt ihrer Familien, versuchte auf so wenig Fotos wie möglich die Fotobombe zu sein und erreichte schließlich das Mensagebäude, dessen Toiletten eigentlich immer geöffnet waren. Doch als ich am Eingang der Mensa angelangt war, musste ich leider feststellen, dass sich die Türe in keine Richtung öffen ließ. Na super. Ich probierte es erneut, keine Chance.

See you twice, see you againUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum