Kapitel 9

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Schließlich lösten wir den Kuss, entfernten uns aber keinen Millimeter von einander. Ich legte meine Stirn an Xenas. >>Wie lange ich darauf gewartet habe das zu tun. Ich hatte so gehofft, du würdest deine Schule einfach so mal besuchen kommen, mich besuchen kommen. Denn mehr als deine Schwester ist mir schließlich nicht geblieben über die Jahre. Und die ist vielleicht ein harter Brocken, kaum einen ganzen Satz hat sie mir von dir erzählt.<< berichtete Xena aus ihrer Perspektive.

>>Tja Edda ist eben absolut Loyal.<< feixte ich stolz auf meine kleine Schwester. >>Aber...<< setzte ich überlegend an und löste meine Hände von Xenas Körper, was sie mit einem verduzten Blick quittierte. >>Aber als ich Abitur gemacht habe, da hatten Sie... ähh hattest du doch einen Freund, oder?<<

Xena nickte und ich spürte Unwohlsein in mir aufkommen. >>Verlobten, um genau zu sein.<< ergänzte sie. Das versetzte mir einen gehörigen Stich, was Xena zu merken schien. Schnell griff sie nach meiner Hand. >>Ich hatte einen Verlobten. Kurz nach deinem Abschluss habe ich mich von ihm getrennt. Hätte ich Mark geheiratet, hätte ich mich nur selbst belogen. Seitdem bin ich alleine.<< kurz schaute sie zu mir.

Ich kam ihr wieder näher und diesmal war es meine Initiative sie zu küssen. Alle meine Gefühle waren wieder da, was stellte diese Frau nur mit mir an. Dann überraschte ich mich selbst, als mir mein wohl mutigster Satz über die Lippen kam. >>Warst du alleine... also nur wenn du magst.<< mein Blick wanderte zwischen ihren Augen hin und her.
Mit offenem Mund schaute sie mich an. >>Natürlich mag ich das<< antwortete sie dann breit grinsend nach einigen Augenblicken. >>Nie hätte ich gedacht, dass ich dich einmal küssen dürfte. Ausgemalt hab ich's mir gefühlte tausend Male, aber dass es Realität wird...<<

Ich konnte es nicht fassen, dass wir beide das gleiche Bedürfnis empfanden einander nahe zu sein.
Unwillkürlich wanderte mein Blick zur großen uhr an der Wand. Mist, meine Familie fragte sich sicher schon, wo ich blieb. Dabei wollte ich gar nicht weg von Xena.

>>Verdammt ich muss los.<< seufzte ich wehleidig. >>Aber ich denke wir sehen uns heute Abend beim Abiball, oder?<< fragte ich hoffnungsvoll.

>>Natürlich! Um ehrlich zu sein, fehlt mir sogar noch eine Begleitung. Würdest du, also ich meine möchtest du vielleicht meine Begleitung für den Abend sein?<< fragte Xena vorsichtig und ich konnte mein Glück kaum fassen.

Ich nickte freudig, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie erneut. >>Sehr gerne wäre ich deine Begleitung.<<

Xena schrieb mir ihre Handynummer auf einen Zettel und ich nannte ihr meine Adresse. Sie wollte mich am Abend abholen, die Lehrkräfte sollten nämlich schon früher da sein, als der Rest. Ich freute mich riesig. Dann hob ich meine kleine Handtasche auf, die bei unser Aktivität auf den Boden gerutscht war und setzte zum Gehen an.

>>Moment!<< bat Xena, schritt noch einmal auf mich zu und gab mir einen Abschiedskuss. >>Du bist dir hoffentlich bewusst, dass du mich so schnell nicht loswirst.<< sagte sie siegessicher.

>>Das möchte ich auch gar nicht! Bis heute Abend Xena.<< flüsterte ich und zog hinter mir die Türe ins Schloss. Was war hier gerade passiert? Diese Frau hatte mich gerade zur glücklichsten Person gemacht und so sollte es auch bleiben. Endlich kehrte Ruhe in mich. Mit dem wohl größten Lächeln auf den Lippen kehrte ich zu Edda und meinen Eltern auf den Parkplatz zurück.

>>Lief gut hm.<< begrüßte mich Edda, während meine Eltern in ihr Auto stiegen und deutete auf meine Lippen. >>Dein Lippenstift hat gelitten würde ich sagen, aber ich seh schon, dass du dafür glücklicher bist denn je. Freut mich Sara.<< sagte sie und umarmte mich fest.

>>Und mich erst Edda, und mich erst.<<

See you twice, see you againWhere stories live. Discover now