Addicted | oneshots

𝟓. 𝐒𝐮𝐫𝐞 - 𝐌𝐚𝐭𝐭𝐡𝐞𝐨 𝐑𝐢𝐝𝐝𝐥𝐞

𝔊𝔦𝔳𝔢 𝔪𝔢 𝔞𝔦𝔯, 𝔤𝔦𝔳𝔢 𝔪𝔢 𝔩𝔬𝔳𝔢, 𝔤𝔦𝔳𝔢 𝔪𝔢 𝔢𝔳𝔢𝔯𝔶𝔱𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔞𝔫𝔡 𝔥𝔢𝔩𝔭.  

Tw: Depression

Dunkle Wände drängen sich in mein Blickfeld . Wie soll ich jemals wieder aus meinem Loch heraus kommen ? Wie soll ich jemals wieder aus meiner Dunkelheit hinaus finden , wenn es nirgends einen Kerzenschein gibt ? Ich möchte den Kopf schüttel , die Feder wütend auf den Tisch schmeißen , doch auch dazu reicht meine Kraft nicht aus . Wie gelähmt sitze ich da , starre in Gedanken versunken zu einem der großen Fenster hinaus . Die Bibliothek ist in ein dunkelgrünes Licht getaucht , staubige Bücher stehen in den Regalen . Die Einbände sind so alt , dass sie teilweise richtig eingerissen sind .

Ich bin heimlich hier . Da ich Tagsüber schon nicht die Motivation fand , mich hier her zu schleppen , um den Schulstoff nach zu arbeiten . Nun bin ich hier und es geht kein Stück voran .Ich möchte tief durch atmen , doch meine Lungen brennen in meinem Körper . Wird es jemals besser werden ? Mir geht es nicht so , als würde ich mein Leben weg werfen wollen , eher so , dass alles keinen Sinn mehr macht . Ich habe für mich selbst heraus gefunden , dass Schule die reinste Folter für mich ist . Dumm nur , dass ich sie jetzt nicht abbrechen kann . Wo ich meinem Vater doch versprochen habe , besser zu werden ,mich an zu strengen .

Er versteht es nicht . Ich glaube , er kann es einfach nicht verstehen , ohne böse Absicht . Mein Blick fällt auf das aufgeschlagene Buch vor mir . Ich könnte weinen . Ich würde am liebsten Schreien , aus meinem , mich umhüllenden , Nebel ausbrechen , doch ich weiß nicht wie . Ich möchte frei sein , wieder Spaß am Leben haben , ohne mich jeden Tag zum Unterricht quälen zu müssen . Dumbledore hat Verständnis . Doch das bringt meinem Vater nichts . Ich weiß , dass er nur das Beste für mich möchte , dass ich in meinem Leben etwas erreiche . Doch ich kann ihm nicht geben , was er haben möchte . Genauso wenig wie er mir geben kann , was ich gerne hätte .

Ich sehe einen Schatten , der über den Boden schreitet , dahin gleitet wie eine Welle von Gift . Ich rühre mich immer noch nicht . Wer soll jetzt schon noch hier sein , da gibt es niemandem , dem ich etwas bedeute . Höchstens meinem Cousin , aber der ist schon lange fertig mit der Schule , ist mitten in der Ausbildung zum Juror . Damon ist besser als ich . Er  war immer etwas besseres als ich . Doch er hat mich gesehen wie ich bin . Mein Vater hat mir immer gesagt ich solle mir ein Beispiel an ihm nehmen , doch Damon war mit der Aussage nie zufrieden . Er wollte immer , dass ich auf meine Gesundheit achte und hat dann Stunden lang mit meinem Vater diskutiert .

Nie sind sie sich einig geworden , dann hat Damon den Kontakt abgebrochen . Ich vermisse ihn aus tiefstem Herzen , doch ich kann es nicht ändern . Er hat selbst eine Frau und bereits zwei Kinder , zwei Mädchen . Er hat sie mir zu Liebe July und Maya genannt , da er wusste , dass ich meine Hunde immer schon so nennen wollte . Dad hat mir jedes Tier verboten . Wenn ich mich nicht mal um Hausaufgaben kümmern konnte , wie sollte ich das dann mit Lebewesen schaffen ? Also habe ich Pflanzen in mein Zimmer gestellt bekommen . Sie stehen bis heute da , Dad versprach mir , er würde sich um sie kümmern .

Erneut ein Schatten , diesmal näher an mir . Ich denke an Damon zurück , das letzte Mal das wir sprachen ist bereits drei Jahre her , den letzten Brief hatte er mir vor zwei geschickt , darin hatte er geschrieben , dass er Zwillinge erwartet und sie July und Maya nennen wollen würde . Ich habe mich sehr darüber gefreut , ihm viele Briefe zurück geschrieben , doch auf keinen hatte er geantwortet . Also verlor ich auch den Menschen , der mich verstand , mich in Schutz nahm und mich tröstete . Den Menschen , der mir zuhörte , wenn ich ein offenes Ohr brauchte . Ich schaffe es tatsächlich , mich etwas aufzurichten und nach vorne zu sehen .