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"Was machst du denn für eine scheiße?" Waren die Worte, mit denen ich aufgeweckt wurde. Ich sah zu meiner Mutter. Meiner jungen Mutter!

"Oh nein", realisierte ich. "Ich bin immer noch hier."

"Natürlich bist du hier! Wolltest du dich umbringen und den armen Jungen gleich dabei?! Sag mal, hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank?!" Rief sie aufgebracht.

Ich setzte mich auf und legte meine Hand wieder an meinen Hinterkopf, der zu meiner Überraschung anscheinend voll mit Verband bedeckt war. "Was ist die Diagnose?" Fragte ich und rieb mir über meine Augen.

"Du hast eine größere Platzwunde am Kopf und eine starke Gehirnerschütterung abbekommen. Das und zahlreiche schürfwunden... Außerdem sind deine guten Kleider kaputt. Hast du super gemacht."

"Ich weiß." Murmelte ich. "Und Jimin? Geht es ihm gut?"

Meine Mutter sah mich überrascht an. "Mir wurde gesagt, du bist extra in ihn hineingefahren. Warum kümmerst du dich um ihn?"

"Weil ich ihn liebe. Also?"

Die Überraschung war nun noch größer. "Warum bist du dann..." Sie seufzte. "Er lebt. Er hat einen verstauchten Arm und zahlreiche blaue Flecken und auch eine leichte Gehirnerschütterung, ebenso wie ein paar Schürfwunden." Erklärte sie. "Du bist also schwul." Wollte sie auf das Thema lenken, aber ich habe gerade wirklich keinen Nerv dafür. Ich will verdammt noch mal wissen, was ich falsch getan habe!

"Kann ich bitte nach Hause?"

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Noch zwei Tage lang lag ich voller Schmerzen, vor allem im Kopfbereich, im Bett. Aber Hauptsache in meinem Bett, nicht im Krankenhaus.

Der Rest der Klasse ist mit dem Bus davon gefahren, ich habe viele wilde Nachrichten von meinen Klassenkameraden bekommen, die mich super cool finden, weil ich Jimin verletzt habe. Ich habe auf keine Nachricht geantwortet, außer auf Taehyungs und Namjoons Nachrichten, in denen sie mich gefragt haben, wie es mir geht. Was sie mir noch geschrieben haben, ist, dass Herr Jung wohl wirklich nicht zufrieden ist. Das finde ich persönlich wirklich schade, da ich diesen Mann doch wirklich zu schätzen gelernt habe. Nun wird er mich wohl für immer hassen, da er ja auch noch gesehen hat, mit welcher Determination ich in Jimin gefahren bin.

Jedenfalls ging es nach den zwei Tagen schon besser und ich aß das erste mal nicht im Bett, sondern mit meiner Mutter am Tisch. "Es tut mir wirklich leid, aber..."

"Aber was? Dieser arme Junge, Yoongi! Er ist heute erst wieder aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen! Wie willst du das erklären?"

Ich seufzte. "Das würdest du mir nicht glauben."

"Ach ja? Versuch es."

Sie wird mir sowieso nicht glauben... "Eigentlich bin ich gar nicht dein sechzehnjähriger Sohn. Ich bin dein siebenundzwanzigjähriger Sohn aus der Zukunft. Warum ich zurückgekommen bin? In meiner Zwei haben sie gerade Jimins Leiche gefunden. Jimins Leiche? Oh Schreck, was meint mein verrückter Sohn damit? Na, Jimin soll auf der Klassenfahrt entführt werden. Keine Ahnung von wem, keine Ahnung wieso. Fakt ist, dass ich schon oft genug mit auf diese Klassenfahrt gekommen bin und es nie geschafft habe, Jimin zu beschützen!
Also habe ich mir dieses mal gedacht, hey, lasse ich Jimin am besten erst gar nicht mitkommen." Erklärte ich und aß danach in Ruhe weiter. "Noch Fragen?"

Meine Mutter sah mich nicht zufrieden an. "Ah, ja? Was sind die Lottozahlen?"

"Oh tut mir leid, als ich gelesen habe, das mein alter Mitschüler umgebracht worden ist, hatte ich anderes Zeug im Kopf als Geld."

Sie rollte ihre Augen. "Pfft."

Genervt aß ich das Essen auf und ging dann in mein Zimmer, um Jimins Adresse herauszufinden, denn ich muss mich verdammt noch mal bei ihm entschuldigen. Auch wenn er mich definitiv nicht liebt, tue ich es und muss einfach schauen, dass es ihm gut geht.

𝐒𝐚𝐯𝐞 𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt