44. Kapitel

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Garreth ging wieder in Küche. Ich vernahm einen ausgezeichneten Geruch, als ich das Schlafzimmer verließ. "Was kochst du da?", fragte ich neugierig. "Ich mache Fleischpasteten. Heute ist doch immerhin Silvester.", antwortete Garreth und gab mir einen kleinen Kuss. 

"Garreth, kannst du mir bitte die Heilzauber, die du beherrschst, beibringen?", fragte Sebastian, als er mit frischgewaschenem Gesicht zu uns stieß. "Naja, ich bin kein Meister darin, aber meine Mum kann sie dir beibringen, sobald sie wieder da ist. Sie werden ja vor dem Ende der Ferien wieder da sein. Ich halte es für sinnvoller, wenn es dir eine professionelle Heilerin beibringt und nicht nur so ein Stümper, wie ich es bin.", sagte er. "Super, ich danke dir.", antwortete Sebastian nickend.

Ich sah durch ein Fenster. Es war draußen bereits völlig dunkel. Ich schaute auf die Uhr, die über dem Kamin hing. Es war bereits 20 Uhr. 

"Was machen wir jetzt bis zum Feuerwerk?", fragte ich neugierig. "Feuerwerk?", fragte Sebastian irritiert. "Ja, in dem Ort wo wir aus dem Kamin kamen, gibt es jedes Jahr ein Feuerwerk zum Jahreswechsel. Zumindest war das so, als Marlee noch da war. Das konnte man von hier aus recht gut erkennen.", sagte ich. 

"Was macht ihr denn sonst so zu Silvester?", fragte ich. "Meine Familie trinkt eigentlich nur bis in die Nacht. Mehr passiert da eigentlich nie.", sagte Garreth. "Bevor Anne krank wurde, haben wir immer bis in den späten Abend Lieder gespielt und gesungen. Das hat Solomon ziemlich genervt.", sagte Sebastian und wurde etwas rot. 

"Was spielst du denn?", fragte Garreth neugierig. Sebastians Kopf wurde noch etwas roter, "Dudelsack.", sagte Sebastian verlegen. Garreths grüne Augen fingen an zu leuchten, "Bei Merlins Bart, ich liebe Dudelsackmusik aber meine Mutter hat mir verboten, es zu lernen, weil sie es nervtötend findet. Aber wie kommt man in der heutigen Zeit dazu, Dudelsack zu lernen?"

"Mein Vater hat es als Kind gelernt, und mein Opa war wohl als Musiker in ganz Europa unterwegs. Ich habe es mir selbst beigebracht, mein Vater war ja nicht mehr da, aber ich dachte mir, wenn er es sehen kann, freut er sich vielleicht.", sagte Sebastian und schaute ins Dunkel. 

"Ich kann nur die Laute etwas spielen, mein Opa hat es mir beigebracht. Wie so vieles anderes auch. Ich bin froh, dass wir uns kennenlernen konnten. Jennie erinnert sich nicht an ihn. Sie war zu jung, als er starb", sagte Garreth und ging zu seiner Tasche und stellte eine Flasche Schnaps auf den Sofatisch. 

Er nahm sich drei Gläser aus dem Küchenschrank und schickte uns aufs Sofa. Er goss uns ein und trink selbst einen großen Schluck. Ich dachte an Marlee. Ich wusste nicht, ob Marlee irgendetwas besonderes konnte. Sie hatte keine Passion oder irgendein Hobby, dem sie nachging, wenn ich da war. Eigentlich saß sie den Großteil der Zeit, wenn sie nicht wusste, dass ich sie beobachtete, da und weinte. Sie hörte nie auf, um ihren Ehemann zu trauern. 

Nun saßen wir alle da und schauten traurig in die Leere. 

Ich saß auf dem Sessel und beschloss, mich zu den Jungen zu setzen, die beide auf dem großen Sofa saßen. Ich setzte mich zwischen sie und legte ihnen jeweils eine Hand auf ein Knie. 

"Hast du deinen Dudelsack denn noch?", fragte ich und schaute in Sebastians Gesicht. Seine Augen waren weiterhin auf das Fenster gerichtet, aber er nickte. Er stand auf, und ging ins Schlafzimmer. Aus einer kleinen Schachtel nahm er einen kleinen Dudelsack heraus. Er legte ihn in seine Hand und nahm sich seinen Zauberstab. "Engorgio", flüsterte er. Der Sack wuchs wieder auf die normale Größe. 

Nun setzte sich Sebastian auf den Sessel und begann zu spielen. Etwas holprig zu Beginn, aber man sah und hörte, dass er dieses Instrument beherrschte, jedoch aus der Übung war. 

Zauberhafte Sommersprossen - Garreth Weasley & Sebastian Sallow x MCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt