Kapitel 20 Liebeserklärung

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Klopf, klopf, klopf.

Wenn alle Gedanken gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit wollen.

Wenn so viele Impulse gleichzeitig in die Seele dringen.

Gems Blick wandert ruckartig an der Tür entlang.

Als solle ihm die Holzoberfläche dieser Öffnung zu Fourth die Stärke geben.

Sein Herz klopft so wild, dass er glaubt, bald das Bewusstsein zu verlieren.

Mit aller Kraft versucht er sich selbst zu orten.

Hier steht er nun.

Wenn Fourth ihn hereinbittet, beginnt ein neuer Weg.

Und er hat so eine Angst, diesem Weg nicht gerecht zu werden.

Wie soll er diesen Kuss bloß ertragen?

Wie soll Fourth ihm seine Vergangenheit vergeben?

Wie soll er damit zurecht kommen, dass Mark ihm seine Unreife so aufzeigt?

Wie soll er Fourth nur glücklich machen?

Und dennoch brennt eine so ewige Flamme des Verlangens in ihm.

Es gibt nur Fourth.

Und er will es richtig machen.

Gem will Fourth.

Auch, wenn er seine eigenen Schwächen so deutlich sieht.

„Gem, ich hatte jahrelang die Augen vor meiner Wahrheit verschlossen. Und ich verletzte damit den Menschen, den ich über alles liebte. Schon immer!", sollte Gem den Worten seines Professors horchen, „Ich habe ihn und seine wunderschöne Liebe nicht gesehen!", sah Off in die aufgewühlten Augen seines Nongs, „Und umso intensiver und tiefer kann ich jetzt jeden Moment der Zeit mit ihm wahrnehmen", leuchteten die Augen der freien Liebe im Garten Eden, „Gun soll in jedem Moment der Zeit noch viel intensivere Liebe von mir erfahren! Ich hole alles nach! Bis ans Ende der Zeit!", nickte P'Off und schenkte Gem ein aufrichtiges Lächeln, „Hol dir, was du fortan lieben und ehren wirst!", klopfte er ihm auf die Schulter.

Und Gems Herz begann, sofort noch wilder zu pumpen.

Klopf, klopf, klopf.

Fourth guckt zur Tür, die geöffnet werden möchte.

Er ist so verzweifelt in seinem verwirrten Schwebezustand.

P'Gun hat dieses Zimmer wirklich mit viel künstlerischem Talent der sinnlichen Liebe gewidmet.

Dieses nachtblau gedeckte Doppelbett ist mit frischen Magnolien-Blüten bestreut.

Er sitzt am Bettrand und atmet die ätherischen Öle ein, die in einem liebevoll dekorierten Muschel-Behälter auf dem Beistelltisch duften .

Moschus.

Und eine Schale befüllt mit verschiedenen gleitenden Ölen für die Massage der Haut.

Fourth kann sich gut vorstellen, wie die Atmosphäre sich noch sinnlicher wandelt, wenn die ganzen großen und kleinen Kerzen erstmal angezündet werden.

Auch hierfür hat P'Gun extra lange Streichhölzer zur Verfügung gestellt.

Er hat wohl ein genaues Bild darüber gehabt, welche Stimmung Mark und Fourth in diesem Raum begleiten sollte.

Mit Mark.

Und, dass nun Gem vor der Tür steht.

Fourth kann nichts mehr wegdrängen.

Keine Höhlen stehen ihm noch zur Verfügung.

Alle seine Gefühle schweben an der Wasseroberfläche seiner Seele.

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