Kapitel 36 Der Tempel der Besinnung und der Liebe

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In goldenen Pigmenten leuchtet eine Stupa als Anbau eines großen, bunten Hauses auf dem freien Baugelände der Auckland University of Technology.

Eine Kuppel, die den Betrachter verweilen lässt.

In der Farbe der göttlichen Unvergänglichkeit schimmern die Rundungen herunter zu das nur 12 qm große, von mehreren Säulen getragene Bauwerk.

Weiße, hohe Säulen tragen die Stuba der Achtsamkeit und kunstvoll verzierte Mauern sind umsäumt von kleinen Bogenfenstern.

Zwei Türen erlauben den Besinnenden den Zutritt zu dem Tempel.

Aus dem Haus hinein.

Von außen über drei flache Treppen.

Weiß trägt Gold von Außen.

Und im Inneren sollen die Farben des Lebens die suchende Wahrheit geleiten.

Der braune Natursteinboden trägt nur eine weiße Marmorbank inmitten des Tempels.

Aus den weißen, mit blauen Verzierungen versehenden Wände ragen Nischen an den Fenstern hervor.

Blumen.

Früchte.

Kerzen.

Räucherstäbchen.

Eine kleine Klangschale.

Jedes der Bogenfenster trägt eine eigene Nische.

Mit den Opfergaben der Menschheit für die Sphären der Götter.

Und der Blick nach oben lässt das ewige Leben vermuten.

Die goldene Wölbung erstrahlt wie die Sonne selbst.

Ein warmer Schimmer, der auf ewig herunterrieselt.

Gem spürt sein Herz immer schneller schlagen.

Vor dem Tempel bestand er darauf, einen kleinen Wasserbrunnen zu bauen.

Eine kleine, weiße Säule, die ein Becken der Reinheit trägt.

Das sprudelnde Wasser soll jeden Besucher den reinen Eintritt erlauben.

Und sein glühendes Gesicht sehnt sich erneut nach dem kühlen Nass vor dem Tempel.

In Windeseile packte er seine Tasche aus.

All die Fotos von Fourth.

Eine Bildergalerie von Fourths Gesicht, wenn er wieder zu ihm zurückkehrt.

Von dem möglichen Verlust gepeitscht, schoss Gem in diesem Jahr so viele Fotos von Fourth.

Und alle sollen heute im Tempel der Besinnung und der Liebe ausgestellt sein.

Nur für sie beide.

Nur für Fourth.

Er soll Gems Wahrheit genau spüren.

Fourth soll sehen, was Gem bis an sein Lebensende sehen möchte.

Und die ruhige Atmosphäre im Tempel trägt an allen Wänden die Bilder seiner Liebe.

Gems Körper kribbelt und sein Herz flattert.

Erst, wenn seine zweite Hälfte diesen Tempel betritt, kann er die sanfte Ruhe der Ewigkeit in sich wehen spüren.

Und als Fourth Stimme plötzlich vor der Tür erklingt, erweichen Gems Knie, während er seine Hände gegen die rasende Brust drückt.

„Gem, kann ich rein?", steht Fourth vor der Tür.

„Hast du dich am Brunnen gereinigt?", fragt Gem und seine Augen eilen einmal um seine eigene Achse.

Die Kerzen leuchten warm.

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