Pedri x Gavi/Ferran [1/2]

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10.08.2023

Sterne tanzten vor Pedris Gesicht, als er sich etwas zu hastig von der Matratze erhob. Für einen Augenblick musste er sich mit seiner linken Hand auf der weichen, warmen Unterlage abstützen, um sich wieder zu fassen. Mit seinem rechten Handrücken wischte er sich einmal über beide Augen, bevor er an die untere Kante des monströsen Doppelbetts robbte. Dort angekommen, wölbte er seinen Rücken zu einem Hohlkreuz und streckte sich. All seine Muskeln spannten sich an, fielen jedoch wieder schlaff ineinander, nachdem Pedri die kurze Anspannung gelöst hatte.

Ihm entfloh ein tiefes Schnaufen durch die Nase. Er wusste nicht, woher diese Ansammlung von überflüssiger Luft hergekommen war, jedoch spürte er, wie sich seine Atmung beruhigte und sein Herz ein normales Tempo einnahm.

Ein ironisches, kaum wahrnehmbares, Kopfschütteln bewegte ihn und in seinen Vorstellungen musste er sogar zynisch lachen.

Natürlich wusste Pedri, warum seine Atmung und sein Puls höher waren, als ursprünglich. Der Grund lag bloß eine Armlänge von ihm entfernt, in den hellgrauen Laken des riesigen Bettes, und beäugte jede kleinste Bewegung, die Pedri ausübte.

,,Du gehst schon wieder?" Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage. Dennoch nickte Pedri, ohne die Person hinter ihm anzusehen. Nach solchen Momenten traute er sich nicht, seinem Genosse in die Augen zu schauen. Zu groß war die Angst mögliche Tränen sowie Verbitterung in diesen anzutreffen. Daher fokussierte er sich lediglich darauf, all seine Klamotten, die vor ungefähr einer halben Stunde auf dem Boden gelandet waren, wieder einzusammeln und sich diese eilig überzuwerfen.

,,Bin noch verabredet.", erwiderte Pedri monoton, ohne jegliches Mitgefühl für den Mann hinter ihm. Doch tief in seinem Inneren, ganz unten in Pedris Magengrube, machte sich ein Gefühl von Schuld und Reue breit. Dieses Gefühl strömte in jede Zelle seines Körpers, stieg quälend langsam in seinen Brustkorb, bis zu seiner Kehle, welche sich immer enger zuschnürte und ihm das Schlucken und Sprechen erschwerte. Er wollte dieses Gefühl loswerden, es von sich abschütteln, denn es war nicht richtig, was er hier tat - er sollte im Moment überhaupt nicht hier sein. Eigentlich hätte er sich schon längst auf dem Weg machen müssen, aber er konnte den jungen Mann, der zu allem Überfluss auch noch sein bester Freund war, nicht verletzen. Er konnte es nicht, er durfte es nicht und er würde es nicht tun. Dafür war ihm diese Person viel zu viel wert. Aber vermutlich hatte er es schon längst getan.

,,Du... Wann willst du es ihm eigentlich sagen?"

Pedri verharrte in seinem Tun, ließ die Socke zurück auf den Boden fallen. Hart schluckte er, entschied sich nun doch dazu, einen Blick über die Bettkante zu werfen.

Als er in Ferrans Gesicht sah, rutschte ihm sein Herz in den Unterleib. Erwartungsvoll hatte er seine Unterarme auf der Matratze abgestützt, stabilisierte somit seinen perfekt trainierten Oberkörper, wodurch seine Bauchmuskeln stärker zum Vorschein kamen. Die Decke lag notdürftig über Ferrans Hüfte, bedeckte seine Männlichkeit sowie sein linkes Bein, während das andere angewinkelt neben ihm aufgestellt war. Pedri konnte nicht leugnen: Ferran hatte das Erscheinungsbild eines griechischen Gottes.

So schnell wie Pedri den Blickkontakt aufgebaut hatte, mindestens genauso schnell brach er ihn wieder ab.

Er hob die Socke erneut vom Boden auf, streifte sich diese über, anschließend die andere. Seine Gedanken überschlugen sich, während er in seine dunkelblaue Jeansshorts sprang und dessen Reißverschluss sowie den Knopf schloss.

Pedri wusste genau, worauf Ferran hinauswollte. Es war nicht das erste Mal, dass ihm Ferran diese Frage stellte, allerdings wusste er darauf keine Antwort, zumindest nicht jetzt. Schon oft hatte Pedri darüber nachgedacht, ehrlich gesagt, zerbrach er sich jede Nacht erneut den Kopf darüber, aber letztendlich kam er nur bei eben derselben Frage wieder an: Wie sollte er Gavi beibringen, dass er mit einem ihrer Teamkollegen ins Bett stieg?

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