Łukasz Piszczek x Julian Brandt

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Für FemaleSarah

Anmerkung: Saison 2020/21

(PoV Julian)

,,Kommt ihr beiden auch heute Abend?" Im Moment streifte ich mir meinen linken Fußballschuh ab und blickte interessiert auf, als ein Schatten über mich fiel. Es war Gio, welcher erst mich, dann Erling musterte. ,,Wohin?", wollte ich irritiert wissen, worauf Gio seine Augen verdrehte. ,,Na zu Jadon. Heute ist Mannschaftsabend, 18 Uhr, bei ihm.", erklärte mir der junge Amerikaner und sofort stieß mir die Erinnerung in den Kopf. ,,Klar, warum nicht?", erwiderte Erling gleichgültig und auch ich zuckte mit den Achseln, um Gio zum Verstehen zu geben, dass ich ebenfalls erscheinen würde. ,,Alles klar, dann bis später!", grinste er, zwinkerte uns kurz zu und trabte langsam in die Richtung von Jadon und Jude. Nach wie vor verwirrt, blickte ich dem Dunkelhaarigen hinterher. Als dieser bei seinen zwei besten Freunden stoppte, flüsterte er den beiden etwas zu, wodurch die zwei Engländer zustimmend nickten und kicherten. ,,Die drei werden mir für immer ein aussichtsloses Rätsel bleiben.", führte Erling, neben mir, meine Gedanken fort. Verstehend sah ich ihn von der Seite an und fing seinen Blick ein. ,,Das ist die Jugend von heute.", meinte ich und Erling lachte leicht auf. ,,Na ja, Jadon ist vermutlich schon ein bisschen zu alt dafür.", merkte der Norweger an und wandte sich wieder unseren drei Mannschaftschaoten zu. ,,Vom Verhalten her passt er sehr gut zu deren Altersklasse." ,,Da hast du Recht.", bekam ich schließlich doch die Zustimmung von ihm und wir beobachteten noch eine Weile Jadon und Gio, welche sich mittlerweile auf dem Trainingsplatz einen Ringkampf lieferten und Jude in die Rolle des Schiedsrichters schlüpfte.

,,Ihr beiden seht aus wie ein altes Ehepaar.", stieß plötzlich Thomas Delaney zu uns und gesellte sich neben Erling. Entsetzt schnellte mein Kopf zu ihm. ,,Wie bitte?", löcherte ich mit bestürzter Stimme nach und fing mir daraufhin einen belustigten Blick, seitens Thomas, ein. Erling hingegen, schien die Bemerkung nicht bewegt zu haben. ,,Was denn? Ihr seht echt aus wie ein Paar. So wie ihr euch unterhaltet und ständig miteinander abhängt.", argumentierte Thomas seine Vermutung, was mich allerdings nicht minder entsetzt wirken ließ, als vorher. Meine Verwunderung schlug in Wut um, weswegen ich von der Bank aufsprang. Nachdem die beiden meinen Gefühlsumschwung wahrgenommen hatten, schauten sie nicht mehr so gelassen und unbeschwert drein. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich Verwirrung ab. ,,Jule? Alles gut?", fragte Erling vorsichtig nach, doch bekam meinerseits nur ein Schnauben zur Antwort, während ich sie weiterhin zornig anfunkelte. ,,Das war doch nur Spaß.", wollte sich Thomas erklären. Jedoch lachte ich einmal sarkastisch auf. ,,War es überhaupt nicht. Erling und ich sind kein Paar. Wann wollt ihr es endlich alle verstehen, mh?", antwortete ich und war sichtlich genervt von diesen ganzen Spekulationen und Verkuppelungsversuchen. Ich bekam lediglich verdutzte Gesichter von den beiden, was ich als Anlass sah, mich in die Kabinen zu verkriechen. Das Training war glücklicherweise sowieso bereits beendet.

Dennoch, ich verstand nicht, warum jeder Erling mit mir verbinden wollte. Des Öfteren hatte ich meinen Freunden und Kollegen hier in der Mannschaft beteuert, dass ich ihn nicht lieben würde, aber sie wollten es nicht in ihre Hirne eingebrannt bekommen. Genauso wie Erling, der zwar wusste, dass weder ich ihn liebte, noch er mich, aber er wollte einfach keine größere Distanz zwischen uns bringen. Er sah das Ganze eher als Witz an und streitete nicht ab, dass wir zusammen waren, was mich jedes Mal halb um den Verstand brachte. Denn das ging nicht nur mir gewaltig auf den Keks, sondern auch Lukasz. Lukasz war mein fester Freund, wir waren mittlerweile ein viertel Jahr zusammen, hielten unsere Beziehung jedoch geheimer, als es die Geheimdienste der Vereinigten Staaten waren. Immer, wenn sich die Jungs Späße oder Sprüche über Erling und mich erlaubten, hielt sich Lukasz im Hintergrund oder versuchte erst gar nicht anwesend zu sein. Ihn verletzte das, was mich nicht wunderte. Mir ging es nicht anders, als meinem Freund, aber nach jedem Training sprach ich gutmütig auf ihn ein und sagte ihm, dass ich nur ihn liebte. Anfangs hatte mir Lukasz nie Glauben wollen, aber da er irgendwann gemerkt hatte, dass auch mir die Sprüche nicht gut taten, vertraute er mir von dem Zeitpunkt an. Dabei war ich ihm mehr als nur dankbar. Denn nicht jeder konnte solch eine diskrete Beziehung führen, ohne dabei eifersüchtig zu werden und eine Trennung schließlich als letzte Möglichkeit zu sehen.

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