Mistress?

Kapitel 22

Bis weit hinauf zum Hals, hüllte sie der enge Anzug aus Latex ein, der wirklich, abgesehen von ihrem Gesicht, keinen Zentimeter ihrer Haut offenbarte und auch das würde sie beinah gänzlich verhüllen.

Still gebot sie, dem ebenso vollkommen verhüllten Zayn, sich in einer Ecke des Empfangsraumes ihres Studios niederzuknien. Leise keuchend folgte er ihrem Befehl und legte die Schuhe ab, so das auch das letzte bisschen Normalität von ihm fiel. Zufrieden musterte sie den hübschen Mann, der nun so artig kniete, die Hände auf den Rücken genommen, den Kopf erhoben und doch den Blick demütig gesenkt. Deutlich zeigte der breite, hochglänzende Latexkragen, wem dieses Prunkstück gehörte, waren doch in schwerem Silber, die Lettern: »Sklave von Lady Kira«, auf diesen recht breiten Kragen gefädelt. Es war nur eines der Stücke, dass sie aus Karls Werkstatt mitgenommen hatten, bis sie wiederkehren konnten, um seinen endgültigen Reif anlegen zu lassen. Ohne scheu, war er derart gekleidet, das kurze Stück mit ihr, von ihrer Wohnung in ihr Studio gegangen und trug, anders als sie, nicht einmal einen Mantel über dem alles bedeckenden und doch deutlich offenbarendem Material. Nur die Schuhe hatte er erbeten, jedoch mehr in Sorge um die Unversehrtheit des Latesxfüßlings, auf der doch rauen Straße.

„Ich werde Dir gleich eine Vollkapuze als Maske anlegen, sie wird auch die Augen bedecken, aber Mund und Nase frei lassen. Glaubst Du, Dich darauf so unvorbereitet einlassen zu können?"

Ohne den Blick zu heben, oder die Position zu verlassen antwortete er gefasst:

„Alles was meine Mistress sich wünscht werde ich für sie tragen, auch eine Kapuze aus dem Material, welches mir selber kaum zusagt."

Lächelnd trat sie an ihn heran, hob seinen Blick an sich und fuhr mit der Kuppe des Daumens seine Lippen nach.

„Das heute wird anders werden als bei Dave. Andreas benötigt eine völlig andere Form der Strafe und ich werde mich kaum bis gar nicht um Dich kümmern können und Dich in einen körperengen Käfig sperren, da ich nicht weiß, ob er erträgt, dass Du anwesend bist. Auch werde ich mit ihm ins violette Zimmer gehen, in welchem sich mein Vakuumanzug befindet, nachdem ich ihn persönlich behandelt habe.

Das Material um Deine Finger verbietet Dir ein deutliches Schnipsen, darum werde ich Dich ungeknebelt lassen, doch muss ich Dir absolute Schweigsamkeit befehlen, es sein denn Du erträgst es nicht länger und benötigst Befreiung. Auch dann werde ich keine Zeit für Nachsorge haben und Du musst, nach dem öffnen des Käfigs eigenständig und leise agieren. Der Wohnungsschlüssel befindet sich in meiner Handtasche unter dem Tresen, wenn Du gehen musst. Traust Du Dir das zu Zayn, oder möchtest Du die letzte Gelegenheit nutzen, schon jetzt zu gehen?"

Fest erwiderte er ihren Blick und zog unter ihren Worten die Unterlippe zwischen die Zähne, eh er antwortete: „Ich bin mir sicher, alles zu ertragen, was ihr mit eurem Sklaven werdet tun müsst, während ich außenvor bleibe. Bitte maskiert mich Mistress und sperrt mich ein. Ich danke euch, dass ich bei euch bleiben darf und genieße alles was ich erleben kann."

Nachdenklich musterte sie ihn noch einen Moment, eh sie sich abwandte, um die ihr vorschwebende Maske für ihn zu holen und ihn darin zu verhüllen.

Seine Hände greifend, dirigierte sie ihn blind wie er nun war, in den zentralen, wirklich engen aber mannshohen Käfig und verschloss mit erschütternden Knall die Türe, eh sie die Riegel vorschob und mit Schlössern versah.

„Bis später mein Schöner." raunte sie leise und begann mit den letzten Vorbereitungen wie die immens hohen Latexstiefel anzulegen, deren Absätze spitz zuliefen und deren Plateausohle über kleine Spikes verfügte.

Den Summer betätigend ließ sie den alten Mann ein, der seine achtziger schon länger erreicht hatte und der sich noch körperlich fit zeigte. Nun selbst mit einer vollen aber am Mund offenen Latexmaske geschmückt und deutlich rot geschminkten Lippen deutete sie ihm, wortlos wie er es bevorzugte, sich in die Umkleide zu begeben und sich seiner Sachen zu entledigen. Schließlich würde er die bereit gelegte, am Unterleib zugängliche Hose, mit integriertem Füßling, so wie die schwere Zwangsjacke aus gleichem Material soweit anlegen, wie er es vermochte.