Kapitel 40

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Mit gesenktem Kopf und nassen Haaren trat er zu ihr ins Schlafzimmer zurück, lediglich ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Nach einer Weile hatte sie das Vibrieren abgestellt, als sie die kaum noch unterdrückbaren, wimmernden Laute aus dem Bad vernahm. Sie sollte nicht so hart zu ihm sein, ihm mit mehr Verständnis begegnen. Liz hatte ihn in eine Zwickmühle getrieben, neben seinem eigenen Beschützerinstinkt. Und doch, er hatte nicht nur im Traum Grenzen überschritten und die Tatsache, dass sie ihn in ihr Herz schloss, durfte sie nicht daran hindern, ihm die Härte zu geben, die er brauchte und vielleicht eines Tages selbst einforderte. Natürlich hatte sie bemerkt, wie sehr ihn ihre Strenge anfangs erschreckte, verdammt sich hatte sie beinahe vor sich selbst erschreckt, doch die Reaktion seines Körpers, die Art wie er nun an sie herantrat, sich vor ihr zu Boden warf und abermals voller Dank ihre Füße küsste, gab ihr recht.

Sanft fuhr sie ihm durchs nasse Haar, noch schweigend und doch unglaublich liebevoll. Nach einer Weile beugte sie sich hinab, hauchte ihm einen Kuss ins nasse Haar und raunte: „Leg Dich aufs Bett, damit ich Deine Striemen versorgen kann."

Artig, wenn auch noch deutlich unsicher, folgte er ihrem Befehl und legte sich bäuchlings neben sie.

Noch immer zeigte sein Körper eine sichtbare Reaktion, vielleicht auch auf die intensive Behandlung des Vibroeis und ließ sie auf ihre Unterlippe beißen. Die Leere, die ihr Traum in ihrem Schoß hinterlassen hatte, war zwar nicht mehr so präsent wie nach dem Erwachen und doch biss sie noch immer schmerzhaft nach.

Nach Desinfektion und Wundsalbe greifend, begann sie liebevoll die Wundränder der deutlich erhabenen Striemen zu versorgen, bevor sie auch die geschlossenen Zeichnungen salbte.

Sag mir, wie Du Dich fühlst, Zayn."

Es dauerte einen Moment bis er zu einer Antwort fähig war und auch sprach er seine Worte nur leise ins Kissen:

Ich fühle mich beschämt, Mistress. Ich bin über Deine Grenzen gegangen, wollte mich um Dich kümmern und habe dabei meinen Platz vergessen. Ich hoffe Du wirst mir vergeben können, auch dass ich erst lernen muss, wie ich mit meiner Sorge um Dich umgehen kann. Deine harte Hand hat mir deutlich gezeigt, dass Du weder beschützt werden willst, noch dass es nötig ist und ich werde es verstehen lernen. Danke, dass Du es mir beibringst, meine Göttin."

Die Augen schließend schluckte sie schwer, hauchte zarte Küsse zwischen seine nun versorgten Striemen und auf seinen Hintern.

Du warst sehr tapfer mein Schöner. Deine Mistress ist stolz auf Dich und ich hoffe, Du wirst mir noch oft Grund dafür geben, Dich für Deine Fürsorge zu bestrafen. Ich denke, wir beide müssen ein Maß finden, das für uns gut ist."

Vorsichtig ließ sie sich neben ihm in die Kissen sinken und sah auf die Uhr. „Leg Dich hin mein Schöner und vor allem schlaf richtig. Es ist noch nicht mal vier und mir geht es gut. Mach Dir keine Sorgen."

Den Arm ausbreitend deutete sie auf ihre Seite und er schmiegte sich augenblicklich hinein, bettet den Kopf auf ihrer Brust, während sie mit seinen Haaren zu spielen begann. Das Licht löschend schloss sie die Augen, sog tief seinen Duft in sich auf, genoss seine Nähe, die Tatsache, wie sehr er sich ihr hingab, selbst wenn er den Grund seiner Strafe nicht verstand.

Ich habe von Dir geträumt." flüsterte sie in die Dunkelheit und hoffte, er wäre schon eingeschlafen.

War ich ein braver junge?" zerstörte er ebenso leise ihre Hoffnung darauf, dass er schlief. Sacht schüttelte sie den Kopf, zog ihn näher in ihre Umarmung, was ihm ein leises Wimmern entlockte, als sie dabei eine seiner Striemen berührte. Wieder hauchte sie ihm einen Kuss ins Haar und hielt ihn eine Weile, genoss die heimilige Nähe, das Gefühl... angekommen und hier richtig zu sein.

Mistress?Where stories live. Discover now