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Dreieinhalb Jahre zuvor

,,Verflucht nochmal, nein! Ich habe mich nicht von meiner Familie abgewandt und bin vollkommen aus der Öffentlichkeit getreten, nur um ein halbes Jahr später wieder in die Öffentlichkeit zu treten! Ich will nicht mehr in die Öffentlichkeit, ich will nirgends mehr den Namen Malfoy lesen oder von Papparazzi belagert werden, die mich nur als elenden Todesser beschimpfen und mein Leben zu stalken werden, damit sie schlechte Dinge über mich schreiben können!", rief ich aus und starrte dabei meine Verlobte an.

,,Draco, ich bin mit dir gekommen, als du dich von deiner Familie abgewandt hast, ich bin mit dir in diese mickrige Drei-Zimmer-Wohnung gezogen und habe genauso meine Familie und all unser Geld hinter mir gelassen, um dich zu unterstützen und deinen Wünschen nachzukommen. Und dann bitte ich dich um eine Sache und du kannst das nicht tun?", Astoria starrte mich wütend an.

,,Um eine Sache bitten? Du willst zurück in die Öffentlichkeit, dass die Leute uns wieder belagern und wir öffentlich bekannt geben, was wir tun. Und das ist genau das, mit dem ich abgeschlossen habe!", ich schüttelte den Kopf.

,,Bin ich dir wirklich so wenig wert?", fragte Astoria nun und ich schnaubte ungläubig.

,,Ist das dein Ernst? Ich arbeite von morgens bis abends, damit du nicht arbeiten musst und wir uns trotzdem unser Leben mit unserem Kind finanzieren können, ich erfülle dir jeden Wunsch, wir wollen in zwei Monaten heiraten und ich tue alles, was mir möglich ist, damit alles nach deinen Wunschvorstellungen verläuft und du behauptest, du wärst mir nichts wert?", fragte ich kopfschüttelnd.

,,Du müsstest nicht so viel arbeiten, wenn wir einfach auf die Vermögen unserer Familien zugreifen würden! Wir haben genug Geld um niemals auch nur einen Finger krumm zu machen, aber du weißt dieses Geld von uns und lässt uns in so etwas leben!", rief nun Astoria.

,,Du willst das Leben unseres Kindes und unserer Ehe auf diesem widerlichen Blutgeld aufbauen? Aus den dreckigen Geschäften unserer Väter und anderer Vorfahren?", fragte ich entsetzt und Astoria schnaubte.

,,Es ist doch egal, woher das Geld ist, aber es steht uns zu.", meinte sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Ich werde nicht auf dieses Geld zugreifen und ich werde nicht wieder in die Öffentlichkeit treten, Astoria.", sagte ich nun wieder ruhig, aber bestimmt.

,,Und was ist, wenn mir das nicht reicht? Wenn ich nicht mehr weiter in dieser Drei-Zimmer-Wohnung leben will, in dieser Blase, wo es nur uns und vielleicht noch Blaise oder Theo gibt? Ich will wieder raus, Draco. Auf Feste und Events gehen, durch die Winkelgasse schlendern und nicht nur bedeckt in London rumlaufen, damit mich bloß niemand erkennt. Vielleicht reicht mir das, was wir hier führen einfach nicht auf Dauer...", sie sah mich an und ich schluckte schwer.

,,Dann tu das. Aber ich werde nicht mitmachen. Tu das. Aber ohne mich.", mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ unsere Wohnung, um wieder arbeiten zu gehen.

Gegenwart Hermine p.o.v.

Da Stephanie mir eine Nachricht hatte zukommen lassen, war ich heute schon um fünf Uhr da.

Ich war nervös und hatte Angst, dass ich jetzt entlassen werden würde, da ich es mir erlaubt hatte, zu gehen.

Nun saß ich an einem der Tische und Stephanie setzte sich mir gegenüber. Dabei hatte sie einen Knopf im Ohr und lächelte mich kurz an.

,,Nur für Ihre Information, über diesen Knopf in meinem Ohr bin ich mit dem Boss verbunden, er kann mit mir sprechen und uns hören.", teilte sie mir mit und ich nickte langsam, begann nervös meine Hände zu kneten, da es sich wirklich ernst anhörte, wenn sogar der Boss mehr oder weniger anwesend war.

,,Wie geht es Ihnen, Miss Granger?", fragte Stephanie und ich schluckte. ,,Ganz gut, denke ich.", meinte ich dann und sie nickte.

,,Und wie hat Ihnen Ihre erste Arbeitswoche gefallen?", fragte sie nun und ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. ,,Sehr gut. Mir gefällt die Arbeit wirklich gut und es macht mir Spaß. Das Team ist auch sehr nett und ich verstehe mich mit allen gut.", antwortete ich und sie lächelte ebenfalls.

,,Mister Travers hat mich gestern aufgesucht und hat Sie abgemeldet, aufgrund eines Vorfalls. Würden Sie das erläutern?", sie sah mich abwartend an und ich nickte.

,,Der Tumult, der draußen war, dafür war mein Ex-Freund, Ron Weasley, verantwortlich. Er war betrunken und ich habe keine Ahnung, was das sollte, aber es tut mir aufrichtig leid. Ich war danach ziemlich aufgewühlt und wollte dann nach Hause gehen.", erklärte ich und Stephanie nickte.

Dann schwieg sie und hielt die Finger an den Knopf in ihrem Ohr, also schien unser Boss gerade etwas zu sagen.

,,Geht es Ihnen nun wieder besser?", fragte sie dann und ich musste ein Stirnrunzeln unterdrücken.

Dafür interessierte sich der Boss?

,,Ja. Ich werde auch nochmal mit meinem Ex-Freund reden, damit so etwas nicht mehr vorkommt.", meinte ich dann und wieder hielt Stephanie die Finger an den Knopf.

,,Wenn Sie nicht mit ihm reden wollen, müssen Sie das nicht. Der Boss hat veranlagt, dass sich Mister Weasley dem Restaurant nicht mehr nähern kann. Die Mauer lässt ihn nicht mehr durch.", meinte dann Stephanie und ich sah sie erstaunt an.

,,Vielen Dank.", murmelte ich, da mir wirklich nicht danach war, mit Ron zu reden.

Wieder hielt sich Stephanie die Finger an den Knopf.

,,Denken Sie, dass Sie im Zustand sind, heute zu arbeiten?", fragte Stephanie dann und ich nickte sofort.

,,Ja, natürlich. Ich möchte arbeiten.", nickte ich dann weiterhin. Stephanie nickte.

,,Gut. Das wäre dann eigentlich alles. Ich soll Ihnen nur das noch vom Boss zukommen lassen, da wir natürlich durch den Tagespropheten und andere Medien darüber informiert sind, wie Ihr öffentlicher Stand momentan ist.", meinte sie und schob mir eine Mappe über den Tisch zu.

Ich runzelte die Stirn und ergriff die Mappe. Diese öffnete ich und sah hinein.

Doch bevor ich überhaupt richtig etwas lesen konnte, merkte ich, dass Stephanie aufgestanden war.

Ich hob den Kopf, um sie zu fragen, ob ich nochmal nach Hause sollte oder hierbleiben konnte, doch sie war nicht mehr da.

Ich runzelte die Stirn und sah mich um.

,,Stephanie?", fragte ich irritiert, doch sie war nicht da.

Ich seufzte und senkte den Blick wieder auf den Inhalt der Mappe.

Dort lag ein Check, im Wert von 4500 Galeonen mit einem angehängten Zettel.

In der Hoffnung, dass Sie Ihre Arbeit gewissenhaft erfüllen, vorläufig das Gehalt für diesen Monat mitsamt Trinkgeld.
-D

D... Stand das für seinen Vornamen oder seinen Nachnamen?

Hinter dem Check waren noch mehrere Papiere, die ich nun irritiert durchblätterte.

Es waren Anzeigen für Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen, die alle im Rahmen meines Gehalts lagen und die ich mir ohne Probleme leisten konnte, danach sogar noch Geld im Monat übrig haben würde.

Mein Herz erwärmte sich.

Plötzlich spürte ich, dass ich beobachtet wurde.

Ich hob den Blick zu der Empore und dort stand er. Im dunkelgrauen, melierten Anzug und weißem Hemd, abermals die kunstvolle Maske, die sein Gesicht verdeckte und auch seine Haare.

Seine Hände lagen auf dem Geländer und abermals blitzte der Ring im Licht auf. Es war wirklich eine Schlange, die sich um seinen linken Zeigefinger wand.

So im Licht sah ich auch, dass er auch am rechten Mittelfinger einen Siegelring trug.

Ich sah ihn an und wusste, dass er mich ebenfalls ansah.

,,Danke...", hauchte ich, war mir nicht sicher, ob er es überhaupt hörte.

Doch dann senkte sich sein Kopf leicht, es sah aus, wie ein Nicken, und ich wusste, er hatte mich gehört.

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Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt