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Den ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten Draco und ich nicht mehr unbedingt zusammen. So, wie er es mir versprochen hatte, machten wir noch zusammen Brownies, doch dann zog er sich für eine Weile in sein Büro zurück, um ein paar Dinge mit dem Black Diamonds zu erledigen.

Ich zündete mir den Kamin im Wohnzimmer an, kuschelte mich in eine Kuscheldecke, hatte dabei meine Kuschelsocken, meinen Pulli von Molly und eine kuschlige Hose.

So saß ich auf der Couch und hatte mir ein Buch von dem Regal, das Draco für mich gemacht hatte, aus der Bibliothek genommen. Neben mir auf der Couch stand ein Teller mit Brownies, die einfach nur köstlich dufteten und noch besser schmeckten. Draco hatte wirklich Talent.

Auf dem Couchtisch stand außerdem ein Teller mit den ganzen Plätzchensorten, die wir gebacken hatten, da wir einfach ein paar hier stehen hatten. Auch Draco hatte in seinem Büro einen Plätzchenteller stehen und wir hatten noch ein paar Plätzchen an die Weasleys abgetreten.

Ich schlug mein Buch auf und begann zu lesen.

Dabei versank ich immer mehr in dem Buch und bemerkte gar nicht, wie die Zeit vorüberging. Zwischendurch biss ich immer wieder in einen Brownie und genoss es einfach nur, auch, wenn es sich ein wenig blöd anfühlte, am ersten Weihnachtsfeiertag alleine da zu sitzen.

Letztes Jahr war ich zu der Zeit noch mit Ron zusammen gewesen und wir hatten eigentlich ganz Weihnachten bei seinen Eltern verbracht. Nun saß ich alleine hier, nicht umgeben von Menschen, die mich in ihr Herz geschlossen hatten.

Und nächstes Jahr würde ich ein kleines Baby haben zu dieser Zeit.

Also würde ich mich damit abfinden müssen, dass ich dieses Weihnachten einfach alleine hier saß, da Draco seine Ruhe wollte und es ihm durch gestern gerade auch zu viel war, in meiner Nähe zu sein. Er wollte Abstand, was verständlich war, da er dazu genötigt war, mehr als einen ganzen Tag lang so zu tun, als wären wir beide ein Paar.

Ich seufzte und schlug das Buch zu, da ich mich ja eh nicht konzentrieren konnte.

Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass es schon dunkel war. Der Schnee auf den Dächern leuchtete im Mondlicht.

Draco war seit heute Mittag nicht wieder aus seinem Büro gekommen. Er war nun schon einige Stunden dort.

Vielleicht sollte ich mal nach ihm sehen. Oder aber er würde sich dann bedrängt fühlen und denken, dass ich ihm nicht seinen Freiraum ließ. Und ich wollte nicht, dass er das dachte.

Aber ich hatte langsam Hunger und vielleicht hatte er ebenfalls welchen. Andererseits brauchte ich nicht Draco, um mir etwas zum Essen zu machen. Ich konnte genauso gut selbst kochen. Und Draco schien noch nicht wieder hochkommen zu wollen, also würde ich ihn alleine lassen und mir selbst etwas zu essen machen.

Ich legte das Buch bei Seite, schlug die Decke weg und erhob mich.

Am Kühlschrank angekommen, durchstöberte ich diesen und fand noch alle Zutaten, um mir Tomatensauce zu machen. Dazu könnte ich Reis machen, den wir auch noch hatten und ich könnte noch Hackbällchen in die Tomatensauce machen und alles mit Käse überbacken.

Zufrieden nahm ich mir die Sachen zusammen und begann das Hackfleisch zu würzen und dann zu Kugeln zu formen. Dann begann ich den Reis und die Tomatensauce zu kochen, würzte die Tomatensauce und wartete darauf, bis sie warm werden würde.

Da klopfte es an dem Fenster, das man öffnen konnte und ich sah irritiert auf.

Vor dem Fenster flatterte eine Eule, die einen Brief trug. Eilig lief ich zu dem Fenster, öffnete dieses und nahm den Brief entgegen. Da ich keine Eulenkekse einstecken hatte, strich ich dem Vogel kurz über das Gefieder und schloss das Fenster dann wieder.

Verwundert bemerkte ich, dass der Brief an mich adressiert war.

Ich lief zurück zum Herd, rührte in der Tomatensauce und begann den Brief zu öffnen. Dann löste ich mich wieder von der Tomatensauce, füllte eine Tasse mit Wasser und begann den Brief zu lesen.

Wenn du dich nicht von ihm fernhältst, mache ich dich und deine kleine Ausgeburt der Hölle kalt.
Halt. Dich. Von. Ihm. Fern.
Draco gehört mir.
Und ich werde dich und dein kleines Balg umbringen, wenn du das nicht lernst und ihn aus deinem Leben verbannst.
Man fasst nichts an, was anderen gehört, merk dir das.
Sonst werden du und dein Kind dafür büßen.

Scheppernd fiel die Tasse auf den Boden und zerbrach, das Wasser ergoss sich auf dem Boden.

Zitternd hielt ich den Brief in der Hand und starrte darauf. Ich wusste, von wem der kam. Und es machte mir nicht weniger Angst. Wenn Astoria dazu fähig war, mir einen solchen Brief von dort aus zu schicken, dann war sie vielleicht auch noch zu viel mehr fähig.

Plötzlich kam Draco durch die Tür und sah sich gehetzt um.

„Was ist passiert?", fragte er sofort und kam zu mir gelaufen, sah auf die zerbrochene Tasse auf dem Boden und das Wasser und die Scherben um meine Füße herum.

Erst da nahm ich den dumpfen Schmerz war und sah auch Blut am Boden.

Wahrscheinlich war ich zurückgetaumelt und in eine der Scherben getreten.

Wortlos und immer noch zitternd hielt ich Draco den Brief hin. Er nahm ihn und las die wenigen Zeilen. Ich sah den Schmerz in seinem Gesicht, als er las, wie Astoria drohte, abermals sein Kind zu töten, denn wir wussten beide, sie war dazu fähig. Dann sah ich Wut in seinen Augen und er zog grimmig die Augenbrauen zusammen.

„Ich werde mich darum kümmern.", murmelte er und legte den Brief bei Seite.

Er drehte den Herd runter, damit nichts anbrennen würde und griff dann sanft an meine Hüfte. Ehe ich nur ein Wort sagen konnte, hob er mich hoch und setzte mich auf der Mittelinsel ab. Mit einem Wisch seiner Hand war das Desaster auf dem Boden aufgeräumt und er besah sich meinen Fuß.

Sanft zog er den kuschligen Socke von meinem Fuß und sah sich den Schnitt an.

„Es ist nicht allzu tief.", murmelte er und zog dann seinen Zauberstab aus dem Bund seiner Hose. Er fuhr mit der Spitze seines Stabs über den Schnitt und schon begann die Wunde zuzuheilen.

Ich sah ihm einfach nur schweigend dabei zu.

„Sie wird unserem Kind nichts tun, oder?", fragte ich leise und Draco schüttelte den Kopf. „Das lasse ich nicht zu. Niemals.", murmelte er dann und ich nickte.

„Was hast du hier überhaupt veranstaltet?", fragte er und deutete auf seine Küche.

„Ich wollte Abendessen kochen.", murmelte ich und Draco nickte.

„Los, geh dir neue Socken anziehen und danach kannst du weiter kochen. Ich werde mich schnell darum kümmern, okay? Und wenn ich wieder da bin, essen wir zusammen und können danach noch deine Weihnachtsschnulzen gucken.", er strich mir sanft über die Wange und ich nickte.

Er nickte ebenfalls, löste seine Hand von meiner Wange und entfernte sich von mir.

Und schon war er disappariert.

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Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt