Kapitel 1 : Geplatzte Träume

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„Wo ist es?! Wo zum Henker IST ES?!"

Wild flogen Gegenstände durch den Raum, als Joey in verzweifelter Rage sein Zimmer durchsuchte. Seine Finger Zitterten mehr und mehr mit jedem Ort, den er überprüft hatte. Doch es war einfach nicht da und eine dunkle Vorahnung machte sich in ihm breit, die er einfach nicht wahrhaben wollte.

Als der Boden gepflastert war mit seinen spärlichen Besitztümern und es keinen Ort mehr gab an dem es sein könnte, sickerte die Erkenntnis langsam in Joeys Gehirnwindungen.

Zutiefst geschockt verschränkten sich die zittrigen Finger im Haar des Blonden und Joey sprach aus, was er letztendlich akzeptieren musste:

„Mein Geld es...es ist weg."

All seine Ersparnisse für die er die Letzten Jahre jeden Penny umgedreht hatte und so viele Jobs auf sich nahm, all das war einfach...weg.

Die Grundlage auf der er seine Zukunft aufbauen wollte. Und Joey hatte bereits eine schreckliche Vorahnung, wo sein Geld hin war.

In dem Moment hörte er wie die Haustür sich öffnete und jemand mit taktlosen Schritt in die Wohnung trat. Es gab nur eine Person, die das sein konnte und Joey würde sie sofort zur Rede stellen.

Wie von der Tarantel gestochen rannte er aus seinem Zimmer und spie sobald er seinen versoffenen Vater erblickte: „Warst du in meinem Zimmer?!"

Doch das womit Joey zunächst konfrontiert wurde war nur wieder eine leere Bierflasche, die nach ihm geworfen wurde.

Seine Muskeln kannten das schon und so fing er die Flasche reflexartig auf, bevor sie irgendeinen größeren Schaden anrichten konnte, den er hinterher nur wieder selbst beseitigen müsste.

Und wie so oft bullerte sein nach Alkohol stinkender Vater sofort los:

„Verlauster Bengel...Wo bist du die letzten Tage gewesen Katsuya!"

Die blonden Haare des breit gebauten Mannes klebten in fettigen Strähnen am Kopf und sein ungestutzter dunkler Stoppelbart hieß, dass er schon wieder seit mehreren Tagen sich seiner Sucht hingegeben haben musste. Der Berg an Müll und die Flaschen in der Wohnung sowie die vielen Flecken auf der Kleidung bestätigten dies nur noch mehr.

Voller Horror ließ dieses Bild Joey schon erahnen was mit seinem Geld passiert war.

„Ich hab dich gefragt, ob du in meinem Zimmer warst!"

„Schrei nicht so rum! Was fällt dir überhaupt ein so viel Kohle zu verstecken, wenn es uns so dreckig geht?! Wo hast du überhaupt so viel Geld her? Vertickst du etwa Drogen Katsuya?"

Wütend stierte sein Vater auf Joey hinab bei dieser Annahme doch hatte sein Sohn dieses Mal keine Zurückhaltung. Zu sehr wühlten ihn seine Zukunftsaussichten auf:

„Das hat dich einen Scheiß zu interessieren! Das war mein Geld, also gib es gefälligst wieder zurück!"

Aber die Stille die folgte und das genervte nackenkratzen des Mannes ließen schlimmes erahnen:

„Sag mir nicht du hast alles verspielt..."

Wieder sagte sein Vater nichts und mied gereizt den Blick. Für Joey war das Antwort genug.

Wegen wem ging es ihnen denn so dreckig? Wegen wem musste er so viel arbeiten gehen um ihre Rechnungen irgendwie zu bezahlen? Wegen wem trug er seit Jahren dieselben Klamotten, hungerte um zu sparen und musste sich ständig von jedem Anhören wie Arm er war?

Er wollte nichts mehr von seinem Vater hören. Keine dieser dummen Ausreden oder Argumente, die immer die gleichen blieben und mit Gewalt endeten. Er hatte genug von diesem Kreis in dem nur er der Verlierer war.

Stranded with a DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt