Kapitel 6: Na das kann ja heiter werden!

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Der Mond stand verhangen von dicken Wolken spärlich leuchtend über der Insel als Joey am Feuer bei der Höhle saß und Seile fertigte. Ein Ende der elastischen Baumrinden zwischen seine Zehen gespannt, flocht er das andere stramm immer weiter hinauf, bis eine feste Kordel entstand die nicht so schnell reißen würde.

Er hatte wirklich viel geschafft heute. Die Höhle war abgedichtet und hatte sogar eine Tür, die zwar mehr einer herausnehmbaren Wand glich, aber hey! Sie erfüllte ihren Zweck und ließ die kühlen Nachtwinde nur Bruchstückhaft herein. Zwar war es immer noch frisch, aber kein Vergleich zu vorher.

Das Wetter hatte sich im Laufe des Tages immer mehr zugezogen und Joey nahm dies als Anlass dafür einen kleinen 10cm Wall aus verschiedensten Zeug das irgendwie zusammenhalten würde am Höhleneingang zu errichten, sodass sie nicht plötzlich nasse Füße bekamen, sobald es anfing zu regnen.

Wenn Joey mit seinen zugigen Klamotten auch noch durchnässt werden würde, ohne eine Chance auf Wechselsachen, na dann Hallo todbringende Erkältung.

Bei der Luftfeuchtigkeit dürfte es eine Ewigkeit dauern, bis die Klamotten wieder trocken wurden. Da sorgte er lieber dafür, dass sie gar nicht erst im Nass ertranken.

Und was ganz nett war, war die Tatsache das auch genug Material überblieb um die Feuerstelle ein wenig auszubessern. Joey hatte sie etwas mehr in die Höhle verlagert, damit der aufkommende Regen die kostbaren Flammen nicht löschte.

Schließlich wusste er immer noch nicht wie er Feuer selbst machen sollte und der Herr des Feuers Mr. Eisklotz war momentan nicht ansprechbar.

So musste die neu gegrabene Vertiefung mit kreisrunden Wall vorerst reichen.

Und apropos Mr. Eisklotz, der was absolut weg vom Fenster.

Joey hat den ganzen Tag gewerkelt, gebaut, kurz gesagt ne menge Krach gemacht und der Typ hat nicht eine Regung gezeigt in dieser Zeit.

Ein weiteres Indiz darauf wie dringend er diese Pause brauchte.

Wie sehr sein Körper am Ende war.

Joey sah kurz auf und blickte hinüber zum Brünetten, der bedeckt von seinem weißen Mantel auf einen der Betten lag. Sein Gesicht zierte nach wie vor eine ungesunde Blässe und die verzogene Mimik von Zeit zu Zeit deutete darauf hin, dass die Schmerzen auch weiterhin nicht nachließen.

Der verschwitzte Kopf wanderte immer wieder unruhig von einer auf die andere Seite. Die knochigen Finger lebten ab und zu krampfhaft zwischen dem weißen Mantel auf.

Joey fiel plötzlich auf, dass Kaibas Nacken rote Streifen zierte. Skeptisch hielt er in seinem Tun inne und trat näher heran um sich ein Bild davon zu machen.

Tatsächlich waren es mehrere Kratzer, aus welchen zum Teil kleinste Blutströpfchen hervorschimmerten und als Kaiba sich erneut bewegte, sah Joey wie sich einige kleine Äste der Unterlage herausgelöst hatten die nun dem Brünetten durch sein herumgewälzte mehr und mehr den grazilen Hals aufrissen.

Joey war alles andere als begeistert. Verärgert strich er sich durchs blonde Haar und verfluchte den Eisklotz ruhig und mehr zu sich selbst redend:

„Kannst du nicht einmal 5 Minuten still sein und mir keinen Ärger bereiten? Musst du dich schon wieder selbst verletzen? So langsam hab ich das Gefühl du machst das mit Absicht, nur um zu stänkern."

Er überlegte was jetzt zu tun war. Es war klar das Joey helfen würde. Zum einen war er kein Arsch wie eine gewisse andere Personen in dieser Höhle und zum anderen war Kaiba Momentan sehr schwach, sodass er seine Situation nicht weiter verschlechtern wollte.

Stranded with a DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt