𝐓 𝐖 𝐎

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Ale tritt die Tür ein und beugt sich besorgt zu mir herunter

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Ale tritt die Tür ein und beugt sich besorgt zu mir herunter. Wer das wohl von uns beiden bezahlen wird? Ich weiche etwas zurück und unsere Blicke treffen sich. Ich sehe Besorgnis, Verzweiflung und Mitgefühl in ihnen. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich will das alles nicht mehr. Fuck.

Unter Tränen und mit einem Lächeln auf dem Lippen, sage ich:

»Ich bin okay.«

Doch er weiß, dass es eine Lüge ist. Er erkennt das. Er kennt mich zu gut. Hat mich studiert und manchmal hasse ich das. Ale öffnet seine Arme und ich zögere erst. Dann schlinge ich aber meine Arme um ihn. So feste, dass ich selbst kaum Luft bekomme.

Ich brauche das gerade. Ich kann nicht anders. Meine Tränen fließen stumm meine Wangen herunter. Sein Körper erwärmt meinen und ich höre auf so erbärmlich zu zittern. Zu zittern von der Kälte.

Die Kälte in meinem Inneren. Die, die ich immer verspüre, wenn ich nicht bei Alessandro bin oder tanze. Diese Kälte versucht mich umzubringen. Sie lässt mich ersticken.

Ich brauche halt, halt, halt.
Er hält mich fest, fest, fest.

»Alles wird gut, Ella« flüstert er immer und immer wieder in mein Ohr. Was soll gut werden? Was?? Mein Leben ergibt keinen Sinn, ich ergebe keinen Sinn. Warum ich? Warum?

Ich zittere und schluchze.
Und schreie und wimmere.
Seine Hände lassen nicht los. Das würden sie nie tun. Sie halten mich fest. Fangen mich auf. Bei ihm werde ich nie fallen. Zumindest hoffe ich es.

Ich fliege, fliege, fliege.
Aber grade stürze ich ab, ab, ab.

Ich stürze ab und falle tief. Falle in das Loch aus meinen Träumen. So schwarz und grausam. Abstürzen, das kann ich. »Was findest du an mir?« Es ist so leise, dass ich es selbst kaum höre. So leise, dass es sich anfühlt, als hätte ich es nie gesagt.

Als wäre es reine Einbildung. Hat er mich verstanden? Ich drücke mich noch fester an ihn und er fällt mit mir nach hinten. Wir liegen nun auf den kalten Fliesen des Badezimmers. So kalt, wie diese elende Kälte, die ich gerade erwähnt habe.

Die Sonne geht langsam unter und ich schlinge meine Beine auch um ihn. Es sieht so armselig aus, wie ich mich an ihn klammere. Wie ein hilfloses kleines kaputtes Mädchen, was Sicherheit braucht.

Das bist du auch, sagt die Stimme in mir. Sie hat recht. Ich bin so kaputt, einfach nicht liebenswert. Das verstörte Mädchen mit der Liebe zum Tanzen. Das bin ich.

Alessandro streichelt mir den Rücken und meine Tränen werden immer weniger. Er ist der einzige, der mich so sehen darf. Der einzige, der mich so berühren darf. Der einzige, den ich liebe und vertraue. Er platziert noch einen Kuss auf meinem Haaransatz und dann schließe ich meine Augen.

Schlafe langsam in seinen Armen ein. Diese Sicherheit beruhigt mich gerade. Würde er mich jemals so behandeln, wie es meine Eltern taten? Bitte nicht. Ich kralle meine Nägel noch mehr in seinen Rücken und dann verschwimmt alles. Bitte, lieber Gott. Bitte nicht.

𝐃𝐀𝐍𝐂𝐄 𝐋𝐈𝐊𝐄 𝐈𝐓'𝐒 𝐘𝐎𝐔𝐑 𝐋𝐀𝐒𝐓Where stories live. Discover now