𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 40

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»Ich hab' hier noch was.« Vincent hob einen Tanga von der Straße auf und schmiss diesen zu Dag hin.

Auch wenn der Lockenkopf es sich vorgenommen hatte seinen besten Freund erstmal auf der Ersatzbank zu lassen, hatte er ihn doch schnell mit aufs Spielfeld gezogen.

In diesem Fall sammelten beide, nachdem er endlich erfahren hatte, wo Célias Auto stand, ihre Kleidung von der Straße auf.

Vincent war selbstverständlich nicht bei bester Laune. Er hatte sich alles angehört und war natürlich direkt dabei Dag zu helfen, dennoch empfand er es nicht als richtig, das Célia weiterhin bei ihm wohnen sollte.

»Ich hoffe mal, das ist auch ihrer.« , sagte er, als er den Tanga gefangen hatte, und stopfte ihn in den blauen Sack.

»Die Sachen müssen eh erst gewaschen werden.« , meinte Vincent.

»Kann ich die bei ...«

»Meine Mutter killt mich. Was soll ich ihr denn sagen?« Er bückte sich ein weiteres Mal und warf ihm eine Socke zu. »Das ist die Kleidung von Dags WG-Mitbewohnerin. Er hat sie gevögelt, aber er darf sie nicht nochmal anfassen, obwohl er es total gerne will. Sie hat einen Freund, aber das wird mal beiseitegeschoben, denn es gibt da noch mehr Dinge, die man irgendwie nicht erklären kann und will, aber Dag macht einfach ...«

»Ist gut. Ich frag' meine Mutter.« , fuhr er ihm genervt über den Mund.

»Dag, die Beziehung ist nicht beendet.«

»Weißt du doch gar nicht.«

»Du sollst sie nicht bimseln. Sagt dir das nichts?«

»Vielleicht weil sie es langsam ...?!«

»Ach, jetzt stell dich doch nicht dumm.«

»Okay. Ist gut. Aber ich bin auch der Meinung, dass sie nur Zeit benötigt. Er hatte irgendeine Olle bei sich. Sie wird noch merken, dass er nicht der Richtige für sie ist.«

»Was ist mit ihren Eltern? Findest du nicht. Sie sollte diese mal kontaktieren? Sie könnte ja jetzt auch locker wieder bei denen Unterschlupf finden. In ihrem eigenen Heim.«

»Ich weiß, das du das nicht gutheißt, aber könntest du jetzt aufhören damit.«

»Dag, weil ich weiß, wie das enden wird. Sie wird sich für ihn entscheiden. Du wirst mit gebrochenem Herzen zu Hause hocken. Er könnte von ihrem Fauxpas mit dir noch Wind bekommen. Dir zeigen, das es seine Freundin ist, indem er deine Nase blutig schlägt. Und sie wird immer noch ... immer wieder zurück zu ihm gehen. Du bist der Idiot in diesem Spiel.«

»Das weißt du nicht.«

»Doch. Glaub' mir. Das wird kein Happy End geben.«

»Du kennst sie nicht.«

»Ich hab' aber genug gehört.«

»Ich setze keinen Punkt.« Dag blickte ihn an. »Ich kann es nicht. Und ich will es auch nicht.«

»Ich weiß. Und deshalb bleibt mir ja nichts anderes übrig, als dich immer und immer wieder daran zu erinnern.«

»Du bist kein Hellseher Vinne. Es könnt' ganz anders kommen.«

»Was ist mit arbeiten?« , fragte dieser schließlich.

»Bist du jetzt meine Mutter?«

»Nein. Aber ...«

»Ich hab' gekündigt okay.«

»Du hast was?«

»Ge-kün-digt.« , antwortete Dag. »Soll ich's dir noch buchstabieren?«

»Toll. Hast du echt toll gemacht.« Die Ironie war kaum zu überhören.

»Der Job hat mir doch eh nichts gebracht. Hab immer wieder ein wenig mit getrunken, und manchmal am Ende noch eine gevögelt. Wow. Ich kann das ja in meinen Lebenslauf schreiben. Super Qualifikationen für meinen späteren Werdegang. Eventuell kann ich ja Hausbesuche bei den Damen machen und sie können mir noch je ein Zeugnis ausstellen, welche ich bei der nächsten Arbeitsstelle abgeben kann.« , sprach er und suchte in einem Gebüsch weiter nach Kleidung. »Ausdauer zwei. Höhepunkt eins minus. Vorspiel ...«

»Bewertest dich aber sehr gut.« , bemerkte Vincent.

Dag musste ein wenig lachen. »Na ja gehe mal davon aus, dass es denen gefallen hat.«

Vincent schnaufte ebenso kurz ein Lachen und lehnte sich an Célias demolierten Wagen, der noch zusätzlich mit Sprühfarbe und so bekleckert wurde. »Du weißt, das ich das wirklich nicht Böse meine.« , sagte er nach einigen stillen Sekunden.

»Ja ich weiß. Aber du musst auch verstehen, dass ich das nicht so einfach beenden kann und will.«

»Dann ... lass uns was zu viert machen.«

»Was?« Dag sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

»Ja kein Date. Sie will ja keinen Sex. Also darf es auch kein Date sein. Du ... du gehst mit ihr weg. Marina und ich werden zufällig auch da sein, und ...«

»Echt jetzt?« Dag strahlte ihn an.

»Ja. Wenn ich es nicht verhindern kann, muss ich dir ja irgendwie unter die Arme greifen, das eventuell doch noch ein ... Happy End am Ende der Straße auf dich wartet.«

Dag ließ den Sack los, ging zu Vincent und umarmte ihn. »Danke Brüderchen. Du wirst sie mögen. Glaub' mir.«

»Jaja. Abwarten.«

Eigentlich wollt' ich nie ein Liebeslied schreiben (Band 1)Where stories live. Discover now