Kapitel 43

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Ich hatte überlegt, ihm zu schreiben. Öfter als ich zugeben wollte. Doch ich war nie weitergekommen als eine Nachricht zu tippen und sie dann wieder zu löschen. Etwas hielt mich zurück und sei es die Angst, dass Jimin mir sagte, er verstehe zwar meine Gründe, wollte aber dennoch nicht mehr Zeit mit mir verbringen. Ich hatte Angst, dass Jimin sich nun, nachdem ich mir endgültig eingestanden wie unglaublich verliebt ich ihn war, distanzieren würde.

„Bist du okay?" Baekhyun stupste mich an. Er runzelte besorgt die Stirn und lehnte sich über die Theke zu mir.
„Ja, ja mir geht gerade nur ne Menge durch den Kopf." Ich zwang mir ein gequältes Lächeln auf, wobei ich Baek nur kurz in die Augen schauen konnte.

„Wegen der Verhandlung, huh?" Er seufzte leise.

Die Verhandlung würde morgen stattfinden und bisher hatte ich alles getan, um nicht daran zu denken. Dafür hatte ich umso mehr über Jimin nachgedacht und mir dabei vermutlich viel zu viele Gedanken gemacht.

„Was?" Abwesend sah ich von dem Glas auf, dass ich in der Hand hielt. Baek öffnete den Mund um sich zu wiederholen, doch da drangen die Worte in mein Bewusstsein und ich nickte. „Jah. Ja, wegen der Verhandlung."

„Sollen wir dich morgen begleiten? Ich meine, wir werden ja sowieso als Zeugen aufgerufen, aber wir können auch schon gleich zu Beginn mitkommen."

„Das wäre schön." Ich lächelte halbherzig. Es würde so oder so nicht leichter werden. Der morgige Tag, hing über mir wie eine dunkle Wolke und nichts konnte es zu einem angenehmen Ereignis machen.

Baekhyun seufzte leise und legte dann seine Hände an meine Oberarme und drückte sie sanft. „Das wird schon. Sie können ihn unmöglich nicht verurteilen."

„Du hast vermutlich recht," erwiderte ich bevor ich mich dem nächsten Gast zuwandte.

Ungefähr zwei Stunden später packte ich meine Sachen in meinen Rucksack und verließ dann mit dem Schlüsselbund, mit dem ich mich im Zweifelsfall selbst verteidigen konnte, den Pub. An dem Schaufenster des Friseurs nebenan, lehnte ein Mann mit einer Kapuzenjacke. Doch ich umklammerte meine Schlüssel nur ein weniger fester und ging dann in die entgegengesetzte Richtung.
Zwar musste ich eigentlich zu der Bushaltestelle 200 Meter hinter ihm. Doch zwei Straßenecken weiter fuhr eine Bahn zu einer Station in der Nähe meiner Wohnung.

Ich wollte gerade um die Ecke biegen als mich jemand am Handgelenk festhielt. Mit der Messartigrn Spitze des Sicherheitsschlüsselanhängers zielte ich auf die fremde Person hinter mir und ging gedanklich alles durch, was ich mit Yoongi und chul geübt hatte. Mit einer blitzschnellen Bewegung drehte ich meine Hand aus dem Griff und ging gleichzeitig einen Schritt zurück.

„Ich bin froh zu sehen, dass der Selbstverteidigungskurs und der Schlüsselanhänger nicht umsonst waren." Ertönte eine mir nur allzu bekannte Stimme unter der Kapuze amüsiert.

Ich ließ verblüfft den Schlüsselanhänger sinken: „Jimin?" Ich versuchte sein Gesicht unter der Kapuze zu erkennen. Darauf bedacht nicht zu viel von seinem Gesicht zu zeigen, schob er sie so zurück dass ich zumindest seine Augen sehen konnte. „Was machst du hier und wie war Japan?" meine Stimme überschlug sich förmlich.

„Dich besuchen" Er lächelte sanft. „Und von Japan kann ich später erzählen."

Gegen meinen Willen schlug mein Herz aufgeregt, während ich versuchte mir nicht zu viel Hoffnung zu machen. Gleichzeitig war ich so erleichtert, dass ich am liebsten erleichtert aufgejubelt hätte. Ich versuchte irgendwie meine Gedanken zu ordnen, bevor ich irgendwas erwidern konnte. So viele Dinge schossen mir durch den Kopf, sodass ich gar nicht wusste, wo ich beginnen sollte.
Überfordert verschränkte ich die Arme vor der Brust und sagte dann leise: „Ich war mir nicht sicher, ob du noch- weißt du- mir tut es leid, was ich dir an den Kopf geworfen habe." Mehr war ich nicht fähig heraus zu bringen.

Serendipity (A BTS Jimin Fan-Fiction)Where stories live. Discover now