Für immer

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und hier kommt, wenn auch etwas verspätet, dass letzte Kapitel der himmlischen Kurzgeschichte. Hoffe sie hat euch gefallen.

Eure Slayerkaro


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Lexa benachrichtigt ihren Fahrer, der am Parkplatz auf sie wartet, um sie nach Hause zu fahren. Es ist eine Fahrt ins Unbekannte. Mit Eliza scheint alles anders zu sein. Sie ist mit keiner Frau vergleichbar, mit welcher Lexa bisher im Bett war. Lexa selbst fühlt sich anders, hat sie doch ihre Komfortzone verlassen und Eliza im Park getroffen anstatt an einer Bar. Lexa hat Eis geschleckt, anstatt an Oliven im Cocktailglas geknabbert. Es fühlt sich wie ein Date an, als würde Lexa jemals Daten. Aber mit Eliza hat sie das Verlangen, diese Frau besser kennenzulernen. Sie möchte plötzlich alles und ihr Herz klopft wie verrückt, wenn sie nur daran denkt.

Lexa hilft Eliza beim einsteigen und nimmt ihre Hand, sie lässt diese nicht mehr los, während sie fahren. Es ist still und niemand sagt etwas, nur das leise Summen des Motors und des Radiosenders, der auf der niedrigsten Lautstärke ein wenig Musik als Hintergrundgeräusch von sich gibt, ist zu hören. Lexa wirft einen Blick in den Rückspiegel. Wie oft hat ihr Fahrer Peter sie schon gefahren. Und wie oft hat sie in den letzten Jahren schöne Frauen mit nach Hause mitgenommen? Peter ist stets diskret, lässt niemals eine Bemerkung fallen, obwohl Lexa bereits im Auto mit den Affären rumgemacht hatte und ihre Hand im Höschen dererlei Frauen steckte. Peter arbeitete schon für ihre Eltern, im Grunde ist er der Mensch, der Lexa am nächsten steht, auch wenn sie nie viel redeten. Peter ist kein Mann der großen Worte. Über die Jahre hat Lexa aufgehört, ihn mit Fragen zu löchern, die er nur brummend beantwortete. Jetzt lieben sie beide die komfortable Stille, wenn sie alleine fahren. Lexa bildet sich ein, ein Lächeln auf Peters stets neutralem Gesicht zu erkennen, verwundert schaut sie weg.

Die Straßen fliegen vorbei, während Lexa die zarte Hand hält. Sanft streichelt sie mit dem Daumen über den Handrücken. Was mag wohl in Eliza vor sich gehen? Sie schaut aus dem Fenster, gänzlich versunken in ihrer eigenen Welt. Lexa betrachtet, ihre Augen, ihre Lippen, den leicht geöffneten Mund – jedes Detail zieht sie an. Ist es womöglich eine Taktik von Eliza, die Schüchterne, die Liebe zu spielen? Und wenn schon, Lexa ist nur allzu bereit, es herauszufinden und mitzumachen. Sie kann es langsam angehen lassen – auch wenn sie sich bereits schmerzlich danach sehnt, diesen verführerischen Mund zu küssen.

Zu Hause in ihrem Appartement angekommen, ist Lexa dann doch nicht mehr so geduldig. Sie möchte Eliza küssen – jetzt - der Drang ist so stark. Achtlos hängt sie die Jacken auf und -- -- Eliza ist nicht mehr neben ihr. Sie ist bereits ein paar Schritte weiter in die Wohnung gegangen und sieht sich um. Sie nickt zu sich selbst. Eigenartig, die meisten Frauen sind beeindruckt, wenn sie Lexas Luxusappartement sehen. Die Augen leuchten mit großen Herzen oder Dollarzeichen darin, ehe sie sich Lexa widmen und schnellstmöglich das Schlafzimmer aufsuchen. Eliza betrachtet alles in Ruhe, als hätten sie alle Zeit der Welt. Sie hat die Hände in die Hosentaschen gesteckt und lässt ihren Blick wandern.

„Möchtest du ein Glas Wein? Oder Champagner", fragt Lexa – rein aus Gewohnheit.

Eliza schüttelt den Kopf, sie hat soeben den Ausblick aus dem Fenster entdeckt.

Lexa beißt sich auf die Lippe. Was nun, wenn sie nicht am teuren Champagner schlürfen und diesen von den Lippen der anderen kosten?

„Wow," entfährt es Eliza und reißt Lexa aus ihren Gedanken. „Du hast nicht zu viel versprochen, diese Aussicht ist wirklich Wahnsinn. Man kann so weit sehen. Sind diese schwarzen Schatten am Himmel wirklich die Berge?"

Lexa tritt näher an sie ran, vorsichtig. „Ja," flüstert sie in Elizas Ohr und bemerkt erfreut, dass ein Zittern durch den Körper der Schönen fährt. „Wenn Föhn ist, kann man sie sogar noch deutlicher sehen. Sie sind über 4.000 Meter hoch. Ich war schon auf dem höchsten oben, bei schönem Wetter. Von dort ist die Aussicht auch atemberaubend." Lexa weiß nicht, weshalb sie das erzählt, wahrscheinlich um Eliza weiter ins Ohr zu flüstern und ihren Körper zum Zittern zu bringen.

Vom Himmel hinabحيث تعيش القصص. اكتشف الآن