Scars? - Lilo

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Louis *PoV*

So schnell ich konnte stürmte ich ins Badezimmer und schloß die Tür hinter mir ab. Tränen flossen meine Wangen runter und verdichteten meine Sicht. Immer lautere Schluchzer verließen meinen Mund. Ich wollte diese schmerzen nicht mehr aushalten müssen. Mein Stiefvater akzeptierte mich nicht und immer wenn meine Mutter nicht in der Nähe war, beleidigte er mich. Dazu kam auch noch, dass ich mich in meinen Besten und einzigen Freund Liam verliebt hatte. Er war der einzige, der noch zu mir hielt, seitdem ich zugegeben hatte Schwul zu sein, alle anderen wollten nichts mehr mit mir zu tun haben.

Verzweifelt sah ich mich um. Ich konnte nicht mehr, so schlimm wie heute war es noch nie gewesen. Liam konnte sich heute nicht mit mir Treffen, da er bei seiner Freundin Sofia war und mein Stiefvater kam heute zufällig früher von der Arbeit, weshalb ich mir noch so einiges anhören durfte.

Weinend öffnete ich alle Schubladen die wir im Badezimmer hatten. Irgendetwas musste es doch geben, was mir diese Schmerzen nehmen konnte. Solch ein Schmerz war nicht menschlich, so etwas kann man nicht aushalten, egal wie Stark man ist.

In der letzten Schublade viel mein Blick auf den Rasierer meines Stiefvaters und blieb auch dort hängen. Ich hatte schon von vielen Leiten gehört, die meinten sich selbst zu verletzen wäre nützlich, würde einen die Seelischen Schmerzen vergessen lassen.

Zögerlich griff ich nach einer der Klingen, nahm sie in die Hand und setzte mich mit ihr auf den Rand der Badewanne.

Seufzend blickte ich das scharfe, im Licht blitzende Teil in meiner Hand an.

Sollte ich das wirklich wagen?

Wollte ich mein Leben lang Narben davon tragen, dass ich einmal in meinem Leben meinen Schmerz für wenige Sekunden vergessen würde?

Wollte ich das Risiko eingehen süchtig zu werden?

Wollte ich das wirklich in Kauf nehmen?

Unglücklich drehte ich die Klinge in meiner Hand. Meine Situation war ein wahres Dilemma. Keine der Möglichkeiten die ich hatte gefiel mir. Ich wollte keine Narben haben, doch ich wollte den Schmerz vergessen.

"Louis?", schrie auf einmal die unangenehme, raue Stimme meines Stiefvaters von unten nach mir.

Sofort legte ich die Klinge neben mich auf den Boden und öffnete die Tür um ihm zuzurufen, dass ich doch oben war.

"Hier ist Besuch für dich", sagte er mit seiner schleimigen Stimme.

"Sag dem Besuch, dass er hochkommen soll", rief ich und schloss die Badezimmertür schnell hinter mir, dann ging ich in die Richtung der Treppe, von der die Person die mich sehen wollte auch kommen würde.

"Hey Louis", sagte mein Bester Freund Liam als er die Treppe langsam hochkam und mich erblickte. Lachend rannte ich ihm entgegen und sprang ihm in die Arme, wobei wir beinahe gemeinsam die Treppe runterfiehlen.

"Gut das du regelmäßig trainieren gehst", lachte ich, als er standhaft geblieben war und uns ausbalanciert hatte.

Kichernd trug er mich die Treppe hoch in mein Zimmer und setzte sich mit mir auf dem Schoß auf mein Bett.

"Ich finde es immer noch wunderlich, wie ordentlich du bist", grinste er sarkastisch, woraufhin ich leise kicherte.

"Ey komm so schlimm sieht's jetzt auch nicht aus", protestierte ich und stemmte meine Arme demonstrativ in meine Hüften.

"Naja genaugenommen sieht es schrecklich aus, aber für deine Verhältnisse geht das echt voll klar", grinste er wieder.

Lachend stimmte ich ihm zu. Ich war eben nicht so ein ordentlicher Mensch. War etwas zu ordentlich fühlte ich mich nicht wohl.

One Shots (One Direction)Where stories live. Discover now