Die Lektion

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Am nächsten Morgen wachte ich alleine in meinem Zimmer auf. Nachdem ich mich leicht humpelnd ins Badezimmer begeben hatte, wo ich mich etwas frisch gemacht hatte, ging ich zur Zimmertür.

Doch als ich diese öffnete und hindurch treten wollte, prallte ich gegen eine unsichtbare Baiere. Mal wieder zuckte ich zusammen, als Alastors Stimme aus der Richtung meines Bettes erklang: "Du verlässt das Zimmer erst, wenn die Brüche verheilt sind. Ich möchte nicht, dass Charlie oder Vaggie davon erfahren."

Es war kein Vorschlag sondern ein Befehl, natürlich hatte er das Recht dazu, denn er besaß ja meine Seele, doch genau in diesem Moment platzte mir die Hutschnur, wobei ich im nachhinein vermutete, dass auch die restlichen Auswirkungen der Drogen damit spielten.

Jedenfalls drehte ich mich schwungvoll zu ihm um, was mein Knöchel mit einem schmerzvollem Pochen quittierte und ehe ich mich stoppen konnte, kamen die Worte einfach so über meine Lippen: "Du verdammter Mistkerl. Ist das alles nur ein Spiel für dich? Du meinst wohl, nur weil du meine Seele hast, kannst du mich rumschupsen und mich wie eine dumme Schachfigur rumschieben, wie es dir gefällt! Es reicht mir!"

Und zur Krönung des ganzen eintkam meiner rechten Hand ein Blitz, der Alastor getroffen hätte, wenn dieser nicht einen, wenn auch gelassenen, Schritt zur Seite gegangen wäre.

Ich schlug mir erschrocken die Hände vor dem Mund, während der Radio-Dämon die noch leicht dapfende Stelle am Bettgestell musterte, in welche der Blitz eingeschlagen war. Shit.

Mir wurde immer mehr bewusst, was für einen großen Fehler ich begangen hatte, als hinter mir die Tür knallend ins Schloss fiel und Alastor langsam wieder in meine Richtung sah. Verängstigt presste ich mich gegen das dunke Holz der Tür, als Alastors Miene immer finsterer wurde und er langsam in seine Dämonenform wechselte.

Zur selben Zeit wuchsen auch die Schatten um uns herum, doch darauf achtete ich nicht wirklich, denn nun ertönte Alastor Stimme, welche ebenfalls immer finsterer klang:

"Ach, so ist das also. Du denkst also, nur wegen deiner kleinen Lichtershow habe ich nun Angst vor dir, oder das wir nun gleichgestellt sind. Nun, ich denke ich muss dir eine kleine Lektion erteilen, wer hier die Fäden in der Hand hält meine Liebe."

Ein Schrei entkam meinen Lippen, als der Boden unter mir verschwand und ich in die Schatten stürzte. Nach einem gefühlt unendlichen Fall, landete ich auf dem Boden, so heftig, dass mir der Aufprall alle Luft stahl. Die nächsten Stunden verbrachte ich damit durch ein Labyrinth zu rennen, das so finster war, dass man die Hand vor Augen kaum sah.

Gelegentlich hörte ich Alastors amüsiertes Lachen, mal von weiter weg, mal dicht an meinem Ohr, gelegentlich rief er auch meinen Namen oder ließ nur ein statisches Rauschen erklingen. Ständig prallte ich gegen irgendwelche Wände, die ich in der Finsternis nicht sah oder verlor ab und an den Boden unter meinem Füßen.

Irgendwann war ich so erschöpft, dass ich mir schon fast die Folter von Vox' Handlanger zurück wünschte. Zusätzlich brannte mein Knöchel wie Feuer. Ich stolperte nur noch weiter und brach irgendwann zusammen.

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete lag ich völlig erschöpft in meinem Bett, auf dessen Kante Alastor saß, wie ein Vater, der sein Kind tadelte, wenn dieses etwas angestellt hatte.

Wie immer grinsend strich mir der Dämon eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich hatte nicht einmal die Energie davon zurück zu weichen.

"Ich denke du hast deine Lektion jetzt gelernt, oder meine Liebe?"

Ich nickt nur schwach, ehe ich langsam in den Schlaf entglitt.

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt