Ein magisches Problem

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Als ich langsam die Augen öffnen, gähnte ich ein mal herzhaft und sah mich vorsichtig um. Neben mir lag Alastor, dieses mal hoffentlich wirklich schlafend.

Darauf achtend, ihn dieses Mal nicht zu wecken, kroch ich langsam zur Bettkante und sprang hinunter. Etwas ungelenk landete ich auf meinen Pfoten. Ich war von den Strapazen gestern noch recht ausgelaugt und musste mich erst mal an diese Gestalt gewöhnen. Vorsichtig setzte ich eine Pfote vor die andere und tapste so noch etwas wacklig zur Zimmertür.

Mein Ziel war es Charlie zu finden. Vielleicht wussten sie oder ihr Vater ja einen Weg, wie man mich zurück verwandeln konnte, denn ich hatte irgendwie Angst vor Alastors Metoden. Immerhin wollte er sich ja auch noch für mein Ungehorsam eine Strafe überlegen.

Bei der Tür angelangt, kam ich allerdings an mein nächstes Problem: Da ich ja nun im Körper eines Jungfuchses war, war der Türgriff in einer vollig anderen Höhe. Doch ich wollte nicht aufgeben, nahm ein kleines bisschen Anlauf und sprang, knapp unter dem Türgriff kam ich auf und setzte meine Krallen in das Holz, mir war egal, dass ich dadurch einige Kratzer hinterließ.

Stück für Stück kämpfte ich mich nach oben, was mit meinem noch recht schwachen Körper echt schwer war. Gleich hatte ich mein Ziel erreicht, doch dann:

"Wo willst du denn hin meine Liebe?"

Ein überraschtes Winseln entkam mir, als mich eine Schattenranke umwickelte und mich dann von der Tür weg zogen. Verdammt.

Ertappt sah ich in Alastors Gesicht, welcher meinen Blick amüsiert erwiederte. Ängstlich legte ich bei seine nächsten Worten die Ohren an.

"Du willst doch nicht etwa wieder abhauen, oder Kleine? Dabei habe ich doch soviel spaßige Sachen für uns beide heute geplant." Beim letzten Satz wurde seine Stimme kurz dämonischer, ebenso sein Gesicht, ein statisches Rauschen ertönte und die Schattenranke drückte kurz stärker zu, ehe sie mich auf den Boden fallen ließ, was mir ein überraschtes Winseln entlockte.

Zitternd sah ich nach oben und begegnete Alastors Augen, in welchen man ein zufriedenes Funkeln sehen konnte. Dann schnippste er ein mal und zwei Fressnäpfe erschienen. Einer war gefüllt mit Wasser, der andere mit Fleischstückchen.

Fassungslos sah ich ihn an. Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Von all den Sachen, die ich mir ausgedacht hatte, war das gefühlt das Schlimmste, denn dies würde bedeuten, ich wäre nicht länger nur seine Untergebene war, sondern nun auch noch sein Haustier.

Doch nur ein kurzer Blick in seine roten Augen und ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Er wollte mir damit demonstrieren, dass er immer am längeren Hebel sitzen würde.

Beschämt und ergebend trottete ich langsam näher, wärend ich mir im Kopf schon ausmahlte, wie ich Kyle und die V's hier für büßen lassen würde. Zögerlich nahm ich einige Bissen und Schlucke aus den Näpfel.

"Braves Mädchen. Ich denke du verstehst jetzt, dass du mir gehorchen musst, oder?"

Bei diesen Worten hob mit Alastor wieder am Nackenfell hoch, um meine Reaktion genaub beobachten zu können. Ich nickte artig, was ihn zufrieden stimmte.

Dann setzte er mich am und schnippste einmal. Aus meinem Fell lösten sich einige leuchtende Sympole, die um mich rum glitten und dabei die Form einer Kugel bildeten. Kurz darauf erhob ich mich in die Höhe seines Kopfes, damit er sie sich genau ansehen konnte. Das ich dabei etwas hilflos mit den Pfoten ruderte, schien ihn zusätzlich zu amüsieren, denn sein Lächeln wuchs eins Stück, ehe er konzentriert um mich rum lief.

"Ich denke, das sollte funktioneren."

Er schickte einen Teil seiner grünen Magie los, um die Symbole neu zu sortieren und dann begannen die verrücktesten Stunden in meinem bisherigen Leben, denn immer wenn Alastor etwas versuchte an dem Zauber zu ändern ging etwas schief.

Zunächst bekam ich einen hysterischen Lachanfall, obwohl meine Situation alles andere als witzig war. Alastor konnte das gerade so beenden, bevor ich keine Luft mehr bekam.

Und das war nur der Anfang eines nicht endenden Horrortrips, der dazu füherte, dass ich irgendwann völlig verängstigt in der Ecke neben meinem Kleiderschrank hockte und, kurz vor einer Panikartacke stehend, Alastor beobachtete, der seit einigen Minuten, mit einem irrend Grinsen, auf und ab lief und vor sich hin murmelte.

Mein Fell war an mehreren Stellen angebrannt, ich hatte mehrere, wenn auch kleinere, blutende Stellen am gesammten Körper und eine komisch abstehende Vorderpfote, die ich versuchte nicht zu belasten.

Das einzige, was gelkappt hatte war, dass ich nun zumindest meine Stimme wieder hatte.

Alastor wollte gerade einen neuen Versuch ansetzen, doch in diesem Moment stürtzten Charlie und Vaggie in mein Zimmer, wobei zweitere ihren Speer dabei hatte. Mit diesem bedrohte sie auch gleich Alastor, als sie mich nicht sahen.

"Wo ist Mila du verdammter Mistkerl? Wir haben ihre Schreie gehört. Ich schwör dir, wenn du ihr was getan hast!"

Alastor ließ sich davon nicht beeindrucken und deutete lediglich in meine Richtung.

"Keine Sorgen ihr Lieben. Da drüben sitzt sie doch, wenn auch nicht in üblicher Form."

Perplex sahen die beiden zu mir und synchron klappte ihnen der Kiefer runter. Doch noch ehe einer der beiden etwas sagen konnte, redete bereits Alastor weiter, während seine Magie mich wieder hoch hob und zu ihnen schweben ließ, während die magischen Symbole erscheinen.

"Unsere liebe Mila ist gestern Abend in der Stadt gewesen und wurde von einem sadistischen Tierquäler entführt, der sie in das hier verwandelt hat. Keine Sorge, um den Kerl habe ich mich bereits gekümmert, aber nun versuche ich, wenn ich auch zugeben muss mit Hilfe von einigen Experimenten, den Zauber um zu drehen. "

Verblüfft sahen die beiden Frauen erst zu Alastor und dann zu mir, ehe auch sie beide die Symbole musterten. Und dann konnten Charlie und Vaggie Alastor zum Glück überreden, Lucifer um Hilfe zu bitten. Am liebsten wäre ich den beiden dankend um den Hals gefallen, denn ich glaube länger hätte ich Alastors Experimente nicht überstanden, wobei ich ja vermutete, dass er einige Dinge mit Absicht getan hatte.

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF) Donde viven las historias. Descúbrelo ahora