Spährenhexe

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„Danare! Ich brauche euch."Die junge Hexe riss sich aus ihrer Starre. Staunend beäugten sie alle die turmhohe Wand aus erkalteter Lava an. „Was kann ich tun?"

Cyriana riss den Druidenstab aus dem Boden und wandte sich zu ihr um. Erschreckt wankte die junge Frau zurück, als sie die unbarmherzigen Augen der Druidin sah. So hatte sie die Kräuterkundige noch nie gesehen.

Zurolon huschte an Danare vorbei.„Aratica?"„Ja. Wenn die Prophezeiung Megaruthos' wahr ist, dann ist Aratica möglicherweise schon tot. Aber ich glaube, ich kann sie dennoch retten."

„Wieso denkst du das?"„Ich hatte mit dem Bücherdämon den Handel geschlossen, er sollte mir sagen, wie ich sie und Granitfurt retten kann."„Ja, aber er sagte, das könntest du nicht."„Der Handel hat ihn dazu verpflichtet, mir eine Möglichkeit aufzuzeigen. Er meinte, ich müsste zu Aratica reisen."„Ich verstehe nicht." Der Schwanz Zurolons zuckte unruhig.

„Wenn ich sie nicht retten kann, wäre es unerheblich, ob ich dorthin gehe, wo sie ist oder nicht. Mein Erscheinen wird irgendetwas bewirken."

Die kleine Drachenschlange richtete sich auf. „Du hast Recht. Auch beim ersten Mal, als du Megaruthos begegnetest sagte er Ähnliches."

Cyriana nickte. „Ja, er mahnte mich zur Eile ... und das, obwohl sie nicht zu retten sei."„Erwähnte er nicht etwas von Würde?"

Zurolon ruckte erschreckt einen Schritt zurück, als die Druidin direkt vor ihm den Baculum Druidae in den Boden rammte.

„Und welches abscheuliches Artefakt nimmt dieses Wort dauernd in den Mund? Ich muss nur schnell zu Aratica."

„Wir wissen doch gar nicht, wo sie ist."„Sie ist dort, wo ihre Mutter weilt, auf den Geisterperlen, am Lavasee der Colligatio."„Der Ballon ist schwer beschädigt. Wie willst du dorthin kommen."„Danare wird mich dorthin bringen."

Ihrer beider Blick richtete sich auf die junge Frau, die ihnen mit großen Augen zugehört hatte.

„So etwas kann ich nicht."

Cyriana nahm Danare in den Arm. „Doch, ihr könnt viel mehr. Ich war auf der Ordensburg und habe in Erfahrung gebracht, worin eure Fähigkeiten bestehen."

„Ich kann die Magie sehen, nehme die arkanen Ströme unter der Erde wahr."„Ihr seid eine Spährenhexe. Das Magiesehen ist nur ein Teil eurer Fähigkeiten. Ihr könnt Wege finden und beschreiten, die kein anderer kennt. Ignatus erzählte mir von Hexen, die über die ganze Welt entlang magischer Linien reisen konnten."

„Was meint ihr?"„Die Magmaströme fließen zurück in die Dschinnschmiede aus der sie stammen. Ich möchte in diesem Strom mitfließen. Bringt mich dorthin."

Danare ächzte ungläubig. „Ich habe keine Ahnung, wie ich das fertigbringen kann."Cyriana nahm ihre beiden Hände in die ihren, umschloss sie. „Vertraut ihr mir?"„Ja, mit meinem Leben."

Sie führte Danares Hände zum Baculum Druidae. Zusammen umgriffen sie das Holz des Stabs.„Eine ruchlose Hexe besudelt mich."

Cyriana ließ sich nicht beirren. „Zeige Danare, wie sie mich zum Ende der Lavaströme führen kann?"„Und wenn ich das nicht will"„Ich bitte nicht."

Zusammenhangslose Bilder rauschten am inneren Auge Cyrianas vorbei. Sie sah, wie Danare zusammenzuckte, sich gleich darauf aber entspannte. Ein Lächeln umspielte die Züge der Spährenhexe.

„Bring mich zu Aratica.", beschwor Cyriana leise und eindringlich die junge Hexe.Gleich darauf verschwomm die Umgebung um die Druidin.

Magmageister - Die Legende der Bluthexe (Band 3)Where stories live. Discover now