20 | Hochzeit

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(Liest bitte auch, was ganz am unten steht. Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. 🫵🏻)

Wenn ich versuchen müsste, das Gefühl, das mich gerade durchdringt, in Worte zu fassen, würde ich wohl kläglich scheitern

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Wenn ich versuchen müsste, das Gefühl, das mich gerade durchdringt, in Worte zu fassen, würde ich wohl kläglich scheitern. In diesem Augenblick entziehen sich mir die passenden Worte, denn wie soll man auch beschreiben, was sich nicht beschreiben lässt? Es ist, als ob jemand meine Zunge lähmt, so dass selbst die einfachsten Ausdrücke unerreichbar erscheinen.

Vor wenigen Augenblicken noch hatte ich darüber nachgedacht, wie es wohl sein mag, den Weg zum Altar zu beschreiten. Jetzt, da ich hier stehe, ist mir die Antwort klar geworden: Es ist ein Gefühl, das sich jeder Beschreibung entzieht.

Die Beschreibung allein vermag nicht zu erfassen, wie wunderschön die Dekoration ist. Zuvor hatte ich nur einen flüchtigen Blick darauf erhascht, doch nun, da ich alles betrachte, fühle ich mich überwältigt. Jedes Detail ist kunstvoll arrangiert, jeder Raum strahlt eine eigene Atmosphäre aus.

Mein Hochzeitskleid überwältigt mich ebenfalls. Es ist so lang, dass es sich über eine Länge von ungefähr 15 Metern erstreckt. Jeder Zentimeter davon ist mit feinster Handwerkskunst und Liebe zum Detail verziert, und als ich es trage, fühle ich mich wie eine Prinzessin, die in einem Märchen zum Leben erwacht ist.

Die Kirche ist erfüllt von einer gespannten Stille, als ich an meinem Bruder's Arm zum Altar schreite. Mein Herz pocht so laut, dass ich es fast über das leise Gemurmel der Gäste höre.

Meine Beine fühlen sich schwer an, als ob sie jede Sekunde den Dienst verweigern würden. Doch mein Bruder haltet mich fest, und sein Blick ist fest auf das Ziel gerichtet.

Um uns herum stehen die Menschen, alle mit erwartungsvollen Augen auf uns gerichtet.
Auf mich.

Es ist, als ob die ganze Welt für diesen einen Moment den Atem anhaltet, als ob jeder Moment in der Luft hing und darauf wartet, dass ich ihn erreiche.

Die Blicke der Menschen scheinen durch mich hindurchzuschneiden, und ich kann das Pochen meines Herzens noch intensiver spüren.

Ein beklemmendes Gefühl von Übelkeit steigt in mir auf. Umgeben von den neugierigen Blicken der Menschenmenge.

jeder einzelne Augenblick unter dieser unerbittlichen Aufmerksamkeit wirkt wie eine endlose Ewigkeit. Jeder Schritt, jeder Atemzug wird von unzähligen Augenpaaren verfolgt, und die Vorstellung, dass jede meiner Bewegungen von anderen beurteilt wurde, drückt schwer auf meine Schultern.

Ich kann förmlich spüren, wie die kritischen Blicke auf mir lasten, wie sie nach Schwächen suchen, nach Fehlern, nach Gründen, um zu urteilen.

Ein Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins, das mich fast überwältigt, wenn ich es beschreiben soll.

Ich lasse meinen Blick entschlossen nach vorne schweifen, fernab von den neugierigen Augen der Gästen.

Und mein Blick bleibt an ihm hängen.

𝐊𝐢𝐬𝐬 𝐦𝐞 𝐬𝐥𝐨𝐰𝐥𝐲Where stories live. Discover now